Dekoration, ist weniger mehr?

vom 08.10.2008, 19:08 Uhr

Ich bin kein unbedingter Feind von großartigen Dekorationen, aber weniger ist oft wirklich mehr. Ich denke da immer so an den klassischen Weihnachtsbaumschmuck, ein überladener Weihnachtsbaum ist einfach nach meinem Empfinden nicht mehr schön sondern nur noch geschmacklos. Die Übergänge von zu wenig bis zuviel sind aber fließend, schon ein paar bunte Schleifen mehr lassen alles wieder kippen. Leider hängt es ja vom Auge des Betrachters ab weil die Geschmäcker unterschiedlich sind. Auch der Gesamteindruck ist entscheidend, zum Beispiel wie es in der restlichen Wohnung aussieht.

Ich finde einfach dass Auge muss ein paar Ruhepunkte haben auf die es sich fixieren kann. Ein Blickfang ist in Ordnung und sparsames Beiwerk um die Sache zu unterstreichen, mehr aber auch nicht. Mir geht es immer so wenn ich in eine überladene Wohnung komme dann überfällt mich immer eine gewisse Unruhe und ich fühle mich auch nicht so wohl. Auch bin ich dann nicht immer bei der Sache und lasse mich leicht ablenken weil meine Augen immer von einer Ecke in die andere wandern.

Ich selber gestalte ja auch immer mal kleine Dioramen mit Zinnfiguren. Ich arrangiere dann eine bestimmte Szene und überlege mir wie sie auf das Auge des Betrachters wirken kann und ob sie von den Figuren im Vordergrund ablenken wird. Meistens ist das auch so und ich wähle dann einen eher neutralen Hintergrund, vielleicht auch einen in einer Farbe der in der Szene häufig vorkommt. So habe ich neulich einen indischen Fürsten des Mittelalters gemalt der auf seinem farbenprächtigen Elefant und in seiner bunten Kleidung auf die Jagd reitet. So mit ein bisschen Fußvolk und Palme und was halt so dazu gehört. Den Untergrund habe ich mit Erde und etwas künstlichem Gras sowie ein paar diskreten Kieselsteinen sparsam veredelt und das kam wirklich ganz gut. Dann wollte ich zuerst einen Palmenwald ausdrucken und mit in den Bilderrahmen kleben, ich hatte mir da auch ein paar schöne Sachen ausgedruckt die alleine für sich sehr gut aussahen. Plötzlich war alles viel zu grell und schreiend bunt so dass ich den Gedanken sofort wieder verwarf. Letztendlich habe ich mich für einen neutralen Hintergrund mit einem dunklen grün entschieden und alles sah so aus wie ich es mir vorgestellt hatte.

Ich denke einfach, ausprobieren kann man immer alles einmal, aber wenn es dann nicht passt dann muss es auch wieder weg.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Dass weniger mehr ist, finde ich nicht wirklich immer zutreffend, weil „weniger“ auch gleichzeitig „zu wenig“ sein kann. Dekoration, die in zu geringem Maße vorhanden ist, wirkt auf mich oft wie gewollt und nicht gekonnt, aber das hängt tatsächlich vom Einzelfall ab, also vom genauen Dekorationsartikel und auch davon, wie die Wohnung ansonsten eingerichtet ist. Dass viel Dekoration gleichzeitig zu viel des Guten ist, ist sicherlich wiederum Geschmackssache und es wird sehr schwer sein, einheitlich zu definieren, was denn genau „zu viel“ ist. Aber ich tendiere auch eher dazu, zu sagen, dass mir weniger lieber ist als mehr, weil mehr eben oft wirklich als zu viel erscheint und dann chaotisch oder reizüberflutend wirkt.

Bei mir zu Hause findet man schon auch Dekoration, wobei diese für mich schon teilweise in Lampen besteht, die ich gezielt ausgewählt und aufgestellt habe. Außerdem beinhaltet Dekoration auch Bilder und Pflanzen sowie einige andere Dinge, die man schon fast als Einrichtungsgegenstand ansehen könnte. Typische Dekorationsgegenstände wie Figürchen findet man bei mir weniger, dafür eher Kerzenständer oder hier eine Vase und dort eine Laterne, die eigentlich noch vom vorletzten Weihnachten ist und die ich einfach nicht weggestellt habe.

Ich selbst mag solche Figürchen zum Aufstellen ehrlich gesagt überhaupt nicht, allerdings weniger, weil sie Staubfänger sind, sondern vielmehr, weil ich sie als kitschig empfinde und damit überhaupt nichts anfangen kann. Ich stelle lieber Bilderrahmen in verschiedenen Größen auf oder hänge sie an die Wand – oder eben beides in Kombination miteinander. Pflanzen finde ich als Dekorationsobjekt auch immer wieder äußerst gelungen, aber ich stelle bei Blick durch meine direkte Umgebung gerade tatsächlich auch fest, dass ich ansonsten recht viele Kerzenständer und -halter besitze, die hier irgendwo herumstehen, sogar deutlich mehr als ich vermutet hätte. Außerdem finde ich, dass ein Kalender auch ein wirklich schöner Dekorationsartikel sein kann, der aber eben gleichzeitig einen nützlichen Zweck erfüllt.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich gestehe, ich liebe Dekoration und könnte mich daran ohnmächtig kaufen. Allerdings ist für mich Dekoration nicht nur irgendwelcher Porzellan-Kitsch, diesen mag ich nämlich weniger, sondern Dekoration sind auch schöne Schachteln, Körbe, Vorhänge oder andere dekorative Wohngegenstände und -accessoires.

Unser Schlafzimmer zum Beispiel ist eher ein wenig afrikanisch eingerichtet. So gibt es als Dekoration ein passendes Wandtattoo an der Türe, passende Bettwäsche und sämtliche Aufbewahrungsmöglichkeiten für Kleinkram sind auch an dieses Thema angepasst. Ein paar Holzfiguren stehen auch auf der Kommode.

In der Küche haben wir auch alles ziemlich passend gehalten. Wir haben eine rot-orange Küche und würden zum Beispiel nie auf die Idee kommen in dieser blaue Accessoires zu stellen. Dafür haben wir niedliche Kräutertöpfchen mit Comicgesichtern, wunderschöne große und sehr dekorative Holzmühlen und anderen Kleinkram der meist nicht nur dekorativ sondern auch nützlich ist, zumindest ab und zu.

Von Dingen die man nicht auch ab und zu benutzt oder welchen generell keinen Nutzen habe, halte ich nicht so viel, diese würde mir außerdem den Platz für sinnvolles wegnehmen. Natürlich, ein bisschen unnützen Dekokram haben wir natürlich auch, dieser überwiegt allerdings nicht, zudem mag ich diesen Nippes nicht immer abstauben, sonst sieht es ja ganz schnell einfach unordentlich aus. Jedesmal wenn ich etwas kaufen möchte überlege ich erst ob ich auf Platz dafür habe und wo dieses Stück hin könnte. Oft tausche ich aber auch einfach Dinge aus und passe sie der Jahreszeit an. Mein Dekorationsgeschmack schwankt allgemein zwischen sehr clean und strukturiert und sehr mädchenhaft kitschig, allerdings letzteres aber eher dezent, dann aber richtig, so dass ich auch Freude daran habe.

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» beere » Beiträge: 1325 » Talkpoints: 0,93 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



In unserem Haus wird auch nur sehr wenig dekoriert. Meist ist es so wie bei den Meisten hier, dass die Deko irgendwie in den Raum passt und aufeinander abgestimmt ist. Für mich sind überdekorierte Wohnungen und Häuser auch der totale Horror und ich fühle mich darin überhaupt nicht wohl.

Einzig die Basteleien meiner Kinder und meiner Neffen werden auch aufgestellt oder aufgehängt, auch wenn sie nicht in den Raum passen. Wenn wir diese aufhängen sind die Kinder immer ganz stolz und die Neffen freuen sich bei jedem Besuch, wenn sie sehen, dass ihre Kunstwerke noch ausgestellt sind.

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» Kruemmel » Beiträge: 1280 » Talkpoints: 62,51 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Prinzipiel würde ich auch sagen, dass weniger Dekoration meist mehr Effekt erzielt. Wenn ich so überlegen, welchen Kitsch manche leute sammeln und "schön" finden und dann auch noch der Meinung sind, dass die gesamte Wohnfläche damit zugedröhnt werden muss, dann fallen mir manchmal auch die Augen raus.

Natürlich macht es wohl einen seriöseren Eindruck, wenn alles aufeinander abgestimmt ist und man ein paar Akzente im Raum in Form von Dekorationsartikeln setzt. Ich persönlich finde es oft faszinierend, wie die Farben, Gardinen, Dekorationsmittel und andere Accessoirs auf einander so fein abgestimmt sind, dass der Raum ein Gesamtbild ergibt, wo man nix entfernen oder hinzufügen möchte oder muss.

Doch leider habe ich persönlich nicht die Möglichkeit alles bis ins kleinste Detail so durchzuplanen, dass sowohl Möbel, als auch Dekorationsmittel piekfein aufeinander abgestimmt sind. Zumal ich seit Jahren gerne Deko-Zeug sammele - natürlich nicht willkürlich alles, was mir in die Finger kommt, sondern nur da, was ich auch tatsächlich als hübsch empfinde. ich versuche auch immer die Sachen (z.B. Delphin und Meeresdekorationen) nach Themen zu ordnen und beieinander aufzustellen. Doch leider bin ich auch nicht ein Fan davon, mich von "überflüssigen" Dingen trennen zu müssen. Wenn ich etwas geschenkt bekommen habe, dann möchte ich mich gern auch noch in ferner Zukunft dran erinnern und erfreuen können, es sei denn es gefällt mir einfach gar nicht mehr, dann könnte ich mich wahrscheinlich davon trennen.

Zum Thema Kuscheltiere kann ich auch meine Meinung beitragen: ich persönlich mag diese Dinger über alles und erwische mich jedes Mal im Laden die ein oder andere Minute vor einen niedlichen Plüschtier im hadern zu verbringen, ob ich mir das kaufen soll oder lieber mein Geld anders anlegen. Ich habe natürlich keinen gesamten Dachboden voll damit, aber dennoch das ein oder andere von dem ich mich nicht trennen möchte. Von daher kann ich Menschen nachvollziehen, die noch weit älter sind als ich und immer noch einen gewissen Hang zu Plüschtieren hegen.

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» LongHairGirl » Beiträge: 845 » Talkpoints: 47,97 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich mag gar keine Dekoration, ich empfinde das als absoluter Staubfänger und habe ehrlich gesagt auch kein Gefühl dafür, ich dekoriere nicht und ich finde es meistens bei anderen Menschen im Haus auch nicht sonderlich schön. Keine Ahnung warum viele das als ansehnlich empfinden, bei mir ist das einfach nicht der Fall und ich habe auch nicht das Bedürfnis bei mir zu dekorieren, weder viel noch wenig.

Wenn ich mich aber nun dafür entscheiden müsste, was mir eher liegt, dann würde ich selbstverständlich sagen, dass ich es schöner finde, wenn weniger dekoriert wird. Meine Mutter hat nicht viel herumstehen, sie hat vier kleine Porzelanelefantenfiguren und ansonsten nur wenige Kerzen, hauptsächlich füllen Bilder den Raum aber auch viele Pflanzen, da meine Mutter Orchideen züchtet und Bonsai zieht. Das gibt meiner Meinung nach doch viel mehr her, als sinnlose Dekorationen.

Bei einer Bekannten habe ich es auch schon mal erlebt, dass es ziemlich übertrieben war. Es war mehr oder weniger so, dass dort Dekorationen herum standen, wo man sie nicht gebrauchen konnte, also beispielsweise auf dem Esstisch. Waren wir dort zu Besuch musste erstmal auf dem Tisch herum rangiert werden, damit man überhaupt genug Platz hatte, aber sie kam von sich selbst aus nicht auf die Idee, hier mal ein bisschen was frei zu räumen, was ich schon ziemlich nervig fand.

Anstatt lauter nutzloser Dekorationen finde ich andere Dinge schön, irgendwelche Antiken Mitbringsel (mein Onkel ersteigert gerne alte Instrumente), Bücher, Pflanzen und eben vielleicht auch Bilder oder Fotos. Die meisten Dekorationen gefallen mir nicht, je weniger, desto besser also für mich.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich habe schon einige Wohnungen gesehen, die einem Sammelsurium gleichen könnten. Gerade, wenn sehr viele Kleinteile vorhanden sind, hier ein Figürchen und da ein Modellauto, denke ich mir zwar meinen Teil, aber da es nicht meine Wohnung ist und nicht mein Geschmack ist, überlasse ich so etwas eher den Bewohnern der Wohnung. Für sie mögen diese Dinge und Dekorationen etwas bedeuten, auch werden sie die Dekoration wahrscheinlich gut finden, sonst hätten sie diese ja nicht so hingestellt.

Ich selbst mag es zwar auch, wenn eine Wohnung bewohnt aussieht, was auch heißt, dass mal etwas falsch herumliegen kann oder dass eben mal hier und da etwas herumsteht, was nicht zusammenpasst, aber auf Dekoration habe ich nicht immer Lust. Zudem habe ich auch nur bedingt ein Händchen dafür und finde auch, dass gerade im Alltag gern mal Dekoration einfach nur stört, egal, ob es auf der Arbeitsplatte in der Küche der Fall ist oder auf den Fensterbänken, bei denen die Fenster nach innen geöffnet werden. Man möchte ja auch lüften und sauber machen, dennoch sind Blumen auf der Fensterbank willkommen, aber ansonsten mag ich es eher dezent zu Hause.

Dekorationsgeschäfte haben schon tolle Ideen, die sie anbieten und wo ich mich gern mal austoben könnte, aber dann denke ich eben wieder an den Alltag und da siegt dann die Vernunft. Es gibt allerdings ja auch Gegenstände wie Bücher, Fotorahmen und solche nützlichen Dinge, die man dekorativ verwenden kann und das mag ich auch ganz gern. Ich mag auch maritimes als Dekoration, aber es muss dann schon so gestellt oder gerichtet werden, dass man es mit einem Handgriff wegstellen kann, wie beispielsweise auf einem Teller oder einem Tablett.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Ich kann es auch nicht leiden, wenn alles zu dekoriert ist. Ich bin auch eher der Auffassung weniger ist manchmal mehr. Wenn man alles zu dekoriert, dann kann man die schönen Eindrücke der einzelnen Gegenstände gar nicht mehr wahrnehmen und alles wirkt so zugestellt. Ich kenne leider einige Personen, die so einen richtigen Deko Wahn haben und dies sieht nicht mehr schön aus.

» snoopydooh » Beiträge: 233 » Talkpoints: 0,06 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Mir gefällt Dekoration nur in den seltensten Fällen. Am schönsten finde ich es, wenn es gar keine Dekoration gibt und alles ganz schlicht ist. Wenn mir Dekoration doch mal zusagt, ist sie stets sehr einfach und minimalistisch gehalten. Richtige Dekorationsgegenstände empfinde ich auch eher als Ballast, Kitsch und vor allem als Staubfänger. Ich mag es aber, wenn Alltagsgegenstände ein schönes Design haben und damit sowohl nützlichen als auch dekorativen Charakter haben. Aber auch bei solchen Gegenständen finde ich es schön, wenn möglichst wenige davon herumstehen. Ich finde wirklich, dass weniger mehr ist, gerade in Bezug auf Dekoration, die gesamte Einrichtung und dergleichen.

Ich frage mich bei solchen übertrieben dekorierten Wohnungen auch, wieviel Zeit die Leute eigentlich in die Reinigung stecken. Wenn man den ganzen Krempel einzeln hochhebt, braucht man ziemlich lange, um alles zu putzen. Dazu kommt die Dekoration selbst, die auch regelmäßig abgestaubt werden sollte. Ich habe es auch schon erlebt, dass manche Leute sich zwar alles vollstellen, aber dann nicht oft genug sauber machen. Im Endeffekt liegt dann überall Zeug herum, das aber ordentlich eingestaubt ist. Das finde ich auch nicht so prickelnd.

Ich mag zum Beispiel auch keine Flohmärkte und ich finde das, was manche Leute als „gemütlich“ empfinden, meistens sehr bedrückend. Solche vollgestellten Wohnungen erinnern aber tatsächlich mehr an einen Flohmarkt und das Ganze ist sehr erdrückend und oft wirkt es dadurch nicht nur kitschig, sondern richtig gammelig. Am schönsten finde ich es, wenn eine Wohnung recht kahl, unberührt und damit perfekt aussieht.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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