Greifen Tierfilmer in Notsituationen auch ein?

vom 27.12.2012, 01:41 Uhr

Ich schaue gerade eine Dokumentation über zwei kleine Luchse; der eine wurde vom Förster mitgenommen, weil die Mutter des Tieres verstorben war, der andere blieb in der Wildnis. In dem Fall hat also der Förster eingegriffen, aber ich habe auch schon viele Tierfilme gesehen, wo beispielsweise Tiere begleitet wurden, deren Junge nicht gut genug ernährt waren usw. und es wurde kommentiert, dass diese beispielsweise bald sterben werden. Da habe ich mir immer gedacht, dass ich, wenn ich der Tierfilmer wäre, die unterernährten Tiere mitgenommen und bei einem Tierpark zum Aufpäppeln abgegeben oder selbst behalten hätte. Letzteres mag vielleicht nicht ganz erlaubt gewesen sein, aber das hätte man ja dem Zuschauer nicht zeigen müssen. :)

Warum greifen denn Tierfilmer nicht ein? Oder denkt Ihr, dass so mancher Tierfilme heimlich doch die Tiere, die er sieht und die es allein nicht schaffen werden, mitnimmt oder zumindest irgendwie aufpäppelt?

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 27.12.2012, 02:29, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Dein Thema beinhaltet im Prinzip drei Punkte. Eine Naturdokumentation, eine Dokumentation über Personen in der Natur (egal ob nun Förster oder Forscher) und das Eingreifen in natürliche Lebensräume von Tieren durch den Menschen. Wird für mich in einer Dokumentation das Leben der Steinböcke in den Alpen dokumentiert, so interessiert mich der Jäger, welcher das Kamerateam begleitet herzlich wenig.

Beim Thema "Rettung und Hilfe" vs. "der Natur seinen Lauf lassen" sieht es dabei schon schwieriger aus. In der Regel gibt es dafür Richtlinien, besonders in Nationalparks. Bedenke doch, dass ein verstorbener Luchs auch wieder in den natürlichen Kreislauf zurückkehren wird (z.B. als Aas für andere Tiere). Die Richtlinie wird dem Förster gesagt haben, ob der Luchs zu retten ist (weil er zum Beispiel vom Aussterben bedroht ist) oder weil er sonst an einer Stelle versterben würde, wo Kinder spielen gehen werden.

Generell bleibt aber wohl festzuhalten: Der Mensch hat durch das Eingreifen in die Natur mehr Schaden angerichtet, als Katastrophen verhindert. Nun ist das Dilemma eben das, das der Mensch abschätzen muss, wo er helfen muss, weil er selbst vorher diesen Schaden angerichtet hat.

» Fellstiefelchen » Beiträge: 11 » Talkpoints: 8,12 »


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