Jemand Interesse an Buddhismus?
Ich kann mich da nicht so hineinversetzen. Aber vielleicht hilft es dir wenn ich sage ich bin Shintoist. Das ist der glaube and den sozusagen japanischen Buddha. Man pflanzt jeden Monat eine Blume im Garten. Und wenn die Blume des vorigen Monats gefault ist, gräbt man ihr ein Grab. Jede Blume steht für eine Seele eines Menschen den Ihr besonders liebt. (der muss aber gestorben sein).
So mache ich es auf jeden fall immer mit meinem freund. Der hatte Leukämie und seitdem bin ich immer bei ihm! Seine Rose ist immer bei mir. Seine Seele ist in mir. Ich spüre es.
Ich beschäftige mich zur Zeit sehr viel damit und lese sehr viel darüber. Ich denke, dass der Buddhismus eine der Religionen ist ,die Sinn macht. Der Buddhismus hat tolle Wiesheiten,die einen den Alltag wesentlich erleichtern können. Es überrascht mich aber nicht,dass es Menschen gibt die damit gar nichts zu tun haben oder einfach nicht dafür interessieren. Die meisten wissen auch einfach nichts darüber. Ich finde den Buddhismus eine schöne Religion.
Grüße Julia
Zuerst sollte man vielleicht mal erwähnen, dass es den Buddhismus gar nicht gibt. Es gibt zahlreiche verschiedene Formen, die buddhistisch sind, sich in Einzelheiten aber sehr stark unterscheiden. Im asiatischen Raum herrscht in verschiedenen Ländern meist auch eine unterschiedliche Ausprägung des Buddhismus vor. So ist es in Thailand beispielsweise hauptsächlich der Theravada-Buddhismus, in Korea der Mahayana-Buddhismus und in Tibet der Vajrayana-Buddhismus. Natürlich gibt es in den Ländern auch immer einige Menschen, die einer anderen Religion anhängen, aber allgemein kann man die verschiedenen Schulen des Buddhismus schon regional aufteilen.
Für mich ist der Buddhismus eher eine Auffassung, wie man mit seiner Umwelt umgehen sollte, denn eine typische Religion. Es gibt Tugenden im Buddhismus, die ich sehr sinnvoll finde, und die ich unterstütze. Auch, wenn ich nicht befürchte, dass ich auf eine mindere Daseinsstufe abstürzen und mich dem Nibbana entfernen würde, wenn ich mich nicht daran halten würde. Von der Wiedergeburt und dem Sterben habe ich dann doch ein anderes Konzept als das, das in den buddhistischen Traditionen vorherrscht.
Betonen möchte ich noch, dass ich es gar nicht schön finde, was im außerasiatischen Raum zum Teil für ein esoterischer Hokuspokus mit dem Buddhismus getrieben wird. Da werden Lehren als buddhistisch verkauft, die damit gar nichts zutun haben und zum Teil schon eine arge Bauernfängerei darstellen. Ich sage nicht, dass europäische Buddhisten alle spinnen würden, aber was viele ausüben, ist nun wirklich kein "echter" Buddhismus. Da wurde dieser Begriff nur verwendet, um diese andere Lehre besser zu vermarkten, vermute ich. Denn der Buddhismus hat wirklich einen guten Ruf. Besser fände ich es, wenn die, die sich für den Buddhismus interessieren, sich wirklich mit "echtem" Buddhismus befassen würden und wenn die Scharlatane, die einen positiv konnotierten Begriff für ihren Kram verwenden wollen, sich doch lieber eine eigene Bezeichnung für ihre neue Lehre ausdenken würden.
Wie Wawa666 schon richtig beschrieben hat, gibt es innerhalb des Buddhismus auch mehrere Richtungen. Sie haben alle einen gemeinsamen Ursprung und stützen sich auch auf die Aussagen des Buddha, aber sie unterscheiden sich eben auch in einigen Dingen. Mein Mann ist seit einigen Jahren praktizierender Buddhist. Ich selbst hatte schon mein ganzes Leben lang großes Interesse an dieser Religion, aber ich wusste einfach zu wenig davon. Für mich ist der Buddhismus auch keine typische Religion, sondern eher eine Geisteswissenschaft. Es ist ein wenig schwer zu erklären, was der Buddhismus meiner Meinung nach wirklich ist, aber ich finde es sehr interessant und ich habe auch schon viel von meinem Mann gelernt. Die Weisheiten des Buddhismus berühren mich wirklich sehr und ich finde es einfach toll, dass der Schwerpunkt hier auf dem Menschen liegt und nicht auf irgendwelchen Dogmen, an die man sich unbedingt halten muss. Man hat recht viel Freiheit und ich denke, dass das auch einer der Gründe ist, warum der Buddhismus hier auch immer mehr Anhänger findet.
Wenn man sich mit dem Buddhismus näher befassen möchte, dann kann ich beispielsweise die Internetseite der Deutschen Buddhistischen Union, kurz DBU genannt, empfehlen. Hier ist die erste Anlaufstelle, denn es gibt natürlich auch im Buddhismus viele "Sekten", die ihre Meinung durchsetzen wollen und die ursprünglichen Lehren auch ein wenig verfälschen. Das ist aber auch beim Christentum, Islam usw der Fall. Hier findet man einige interessante Tipps und es werden auch Bücher vorgeschlagen, die in die buddhistische Lehre einführen sollen. Hier kann ich vor allem die Bücher von Thich Nhat Hanh empfehlen. Er ist ein vietnamesischer Mönch, der tolle Bücher schreibt. Durch seine herzliche, einfache Sprache kann er viele Themen des Buddhismus auch für Einsteiger gut darlegen. Ich habe schon einige gute Bücher von ihm gelesen. Viele verwechseln den Buddhismus auch mit Zauberei oder Esoterik, weil sie sich nicht genug damit auskennen. Das sollte man aber nicht tun, sondern genau recherchieren.
Um die frage zu beantworten, ob man als Christ auch Buddhist sein könnte: Im Grunde zielen ja beide Religionen darauf ab, eine "Verbesserung" des Menschen zu erreichen. Während man im Christentum aber an einen Gott als eine all umfassende Macht glaubt, lehnt man diese Denkweise im Buddhismus völlig ab. Man lehnt nicht den Christentum an sich ab, denn der Buddhismus ist immer an einem Dialog interessiert und ist auch recht tolerant (soweit ich das jetzt mitbekommen habe!). Indem man aber einen Gott ablehnt, lässt sich das Christentum und der Buddhismus schwer miteinander vereinen. Man kann zwar einige Dinge wie die Achtsamkeit des Buddhismus oder auch die Meditation praktizieren, wenn man Christ ist, aber man ist dann nicht gleichzeitig Buddhist. Man muss sich dann schon für eine Richtung entscheiden, denn der Glaube von Wiedergeburt ist mit dem christlichen Glauben von ewiger Hölle oder ewigen Paradies auch nicht vereinbar. Der Buddhismus ist hier auch keine anerkannte Religionsgemeinschaft, insofern kann man "formal" gar nicht dazu konvertieren und es wird auch in keiner Urkunde vermerkt, dass man der buddhistischen Glaubensgemeinschaft angehört.
Buddhismus ist technisch gesehen eine Religion, wird aber von vielen nur als Philosophie oder Weltanschauung gesehen. Es ist keine monotheistische Religion, was bedeutet, dass es keinen Gott gibt. Die einzigen Dinge, die unser Leben beeinflussen, sind wir selbst, unser Karma und das Universum.
Wir haben keine Theorie dazu, wie die Welt entstanden ist. Siddhartha Gautama (Der "Buddha", wie er genannt wird) hatte selbst keine Theorie dazu. Ein Buddha kann jeder werden, der den Pfad "Dharma" folgt. Das bedeutet, wenn man sein Leben dem achtfachen Pfad nach lebt, die Gebote beachtet, regelmäßig meditiert und betet, kann man seinen eigenen Weg zur Erleuchtung finden. Hat man die Erleuchtung erlangt, kann man bei seinem Tod entscheiden, ob man zB als Kind eines Königs geboren werden will, um Leid der anderen Menschen zu verhindern, oder ob man ins "Nirvana", einen Ort, wo es weder Schmerz noch Leid gibt, eintritt.
Der Buddhismus ist die einzige Religion, die alle anderen akzeptiert und tolerant gegenüber jedem Lebewesen ist. Das bedeutet, dass Buddhisten keine Insekten oder sonstiges töten dürfen. Hinzu kommt, dass man nach Buddha keine benebelnden Substanzen zu sich nehmen darf, das bedeutet keine Drogen, kein Alkohol, kein Nikotin. Dies führt auf eine Geschichte zurück, als Siddhartha gerade eine Einweisung gab und ein Betrunkener ihn und seine Anhänger störte.
Es lässt sich hier wirklich alles mögliche über den Buddhismus schreiben aber ich schätze mal, das reicht als kleine Einführung.
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