Sind ganz normale Wörterbücher qualitativ besser?
Das eine oder andere Mal müssen wir bei uns im Betrieb kleinere Übersetzungen anfertigen oder auch Korrespondenz in vorwiegend englischer Sprache verfassen. Das können wir zwischendurch relativ problemlos erledigen. Falls einem eine Vokabel einmal spontan nicht einfällt und die anderen Kollegen beschäftigt sind, dann schauen wir schnell in einem Online-Wörterbuch nach. Seit Anfang des Monats haben wir eine neue Kollegin. Es ist schon etwas länger her, dass sie Unterhaltungen auf Englisch geführt hat. Deshalb hat sie uns heute für die Übersetzung eines Schreibens nach einem Wörterbuch in Buchform gefragt.
Ein etwas älteres Buch haben wir nach einigem Suchen dann tatsächlich noch in einem Schrank gefunden. Wir waren alle sehr erstaunt über ihre Frage, denn wir setzen grundsätzlich nur noch Online-Wörterbücher ein. Unserer Meinung nach erleichtert das die Arbeit und führt zu einem schnelleren Ergebnis. Die Kollegin ist jedoch der Meinung, dass in traditionellen Wörterbüchern grundsätzlich die besseren Vorschläge zu finden sind und dass die Qualität der Online-Wörterbücher zum größten Teil miserabel sei.
Bisher haben wir nicht festgestellt, dass die Vorschläge im Internet von schlechterer Qualität sind als die, die in den Wörterbüchern zu finden sind. Allerdings benötigen wir auch keine fachspezifischen Begriffe. Könnt ihr die Einschätzung unserer Kollegin bestätigen? Habt ihr eventuell sogar ein Beispiel für einen nicht so guten Übersetzungsvorschlag? Welche Online-Wörterbücher könnt ihr empfehlen und warum sind diese besonders gut? Von welchen Wörterbüchern würdet ihr eher abraten und aus welchem Grund?
Wenn man selber einen Brief verfasst wird es wahrscheinlich nicht so eine große Rolle spielen, wo man nach den passenden Wörtern sucht. Also ich denke, dass der Empfänger das schon irgendwie verstehen wird und ja sicher auch weiß, dass er es mit jemandem zu tun hat, der sich nicht in seiner Muttersprache ausdrückt.
Größere Probleme tauchen aber wahrscheinlich dann auf, wenn man eine Antwort bekommt und versucht diese zu verstehen. Die meisten Wörterbücher enthalten ja keine umgangssprachlichen Begriffe oder Produktnamen, die sich inzwischen als Wörter eingebürgert haben (wie bei uns zum Beispiel Labello oder Chapstick im englischsprachigen Raum). Außerdem weiß ich auch nicht, ob Wörterbücher zwischen britischem und amerikanischem Englisch differenzieren, was ja durchaus auch zu Verwirrungen führen kann.
Ich denke schon, dass Wörterbücher generell gut recherchiert sind, aber ein gedrucktes Wörterbuch kann nie so umfangreich und aktuell wie ein online Wörterbuch sein. Wenn man online recherchiert hat man außerdem oft noch den Vorteil, dass man sich Diskussionen zu dem gesuchten Wort anschauen kann. Das kann vor allem bei weniger geläufigen Wörtern und Ausdrücken sehr hilfreich sein.
Im Allgemeinen benutze ich nicht oft ein Wörterbuch, ob nun in Buchform oder im Internet. Wenn ich mal ein englisches Wort benötige und mir dies nicht auf Anhieb einfällt, dann nehme ich meist auch das Wörterbuch im Internet.
Meist besuche ich dann die Duden.de Internetseite, die hat mir bis jetzt immer ausreichend geholfen. Und wenn das Internet mal nicht in Betrieb ist, dann muss ich auch auf die Wörterbücher in meinem Schrank zurückgreifen. Und da finde ich das Suchen der Wörter in einem Wörterbuch definitiv schwieriger, als wenn ich es in einer Internetseite eingebe und es mir auch einem Klick angezeigt wird. Aber von der Qualität der Wörter her bleiben sich die Wörterbücher meiner Meinung nach gleich.
Als ich noch auf das Gymnasium ging, habe ich zum Übersetzen von einzelnen Vokabeln immer ein Wörterbuch im Internet genutzt. Das ging einfach viel schneller. Oftmals war es nämlich so, dass ich zum Übersetzen von Texten richtig viele Wörter nachschauen musste. Hätte ich da ein Wörterbuch benutzt, würde ich wohl Stunden zum Übersetzen des Textes brauchen. Immerhin dauert es ja deutlich länger, Wörter im Wörterbuch nachzuschlagen, als sie schnell im Internet einzugeben. Während den Klassenarbeiten haben wir da natürlich aber normale, einsprachige Wörterbücher benutzt.
Ich muss sagen, dass ich in den Sprachen Englisch und Französisch keinerlei Unterschiede zwischen den Begriffen im Internet und im klassischen Wörterbuch erkennen konnte. Viele Begriffe klärten wir auch gemeinsam in der Klasse, wobei sich erkennen ließ, dass die Bedeutungen sich wirklich nicht unterschieden. Denn wie auch im normalen Wörterbuch, fand man auch im Internet mehrere Bedeutungen zu einem Wort. Von daher konnte man sich die Arbeit wirklich sparen und so oft es nur ging, zum Internet greifen.
Für mein jetziges Studium muss ich nun ebenfalls viele Texte vom Mittelhochdeutschen ins Neuhochdeutsche übersetzen. Hierfür benutze ich aber immer nur mein Wörterbuch, welches mir uns von den Dozenten empfohlen wurde. Mit dem Internet kommt man da wirklich nicht weiter, da man einfach nicht alle Begriffe findet. Außerdem würde ich in dieser Hinsicht auch absolut nicht auf das Internet vertrauen, da die Bedeutungen auch falsch sind und nicht alle Bedeutungen aufgefasst werden. Außerdem gibt es für das Mittelhochdeutsche auch kein ideales Wörterbuch im Internet. Von daher verwende ich immer mein klassisches Wörterbuch.
Ich denke, dass man für die gängigen Sprachen, wie Englisch, Französisch und Spanisch ruhig zum Wörterbuch im Internet greifen kann. Bei Latein, Mittelhochdeutsch oder anderen, schwierigen und nicht so gängigen Sprachen würde ich aber auf jeden Fall zum klassischen Wörterbuch greifen.
Für Übersetzungen aus dem Mittelhochdeutschen bietet die Internetpräsenz der Uni Trier ein Online-Wörterbuch, das auf dem Lexer, dem BMZ und einigen anderen Werken basiert. Damit gibt es immerhin den aktuellen Stand Mitte der Neunziger wieder und hat uns das eine oder andere Mal weitergeholfen, wo der aktuelle Lexer das nicht konnte. Die Bedeutungen, die du dort findest, sollten weder falsch, noch zu allgemein sein.
Abgesehen davon nutze ich für Übersetzungen aus dem Englischen regelmäßig online das LEO-Wörterbuch. Das kann zwar, glaube ich, ähnlich der Wikipedia von jedem bearbeitet werden, solange man sich dessen aber bewusst ist und eine kritische Haltung dem gegenüber bewahrt, gibt es da wenig Probleme. MIr hat es zumindest bisher eher weitergeholfen als geschadet und sympathisch ist mir die sehr nuancierte Bedeutungsauflistung.
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