Warum muss heutzutage jede(r) eine Putzhilfe haben?

Wir haben keine Putzhilfe, aber teilen uns auch die Arbeit im Haushalt. Allerdings mache ich mir auch keine Gedanken, warum andere Leute eine Putzhilfe in Anspruch nehmen. Was geht es mich auch an? Es muss jeder Haushalt für sich entscheiden, ob man alles selbst erledigt oder externe Hilfe in Anspruch nimmt.

Und sind wir mal ehrlich. Es gibt auch genug Leute, die sich da gerne ein paar Euro dazu verdienen wollen. Denen ist damit geholfen, dass eben andere Menschen eine Putzhilfe nicht missen wollen.

Wir haben auch keine Putzhilfe. Unsere Wohnung ist jetzt auch nicht so wahnsinnig groß, so dass ich den Haushalt auch ganz gut alleine schmeißen kann, aber manchmal beneide ich doch eine gute Freundin von mir, die zuhause überhaupt keinen Finger mehr rührt, weil ihr Mann schon vor Jahren eine Putzhilfe engagiert hat. Also bei uns würde sich eine Putzhilfe nicht so wirklich lohnen, aber wenn ich ein großes Haus und vielleicht auch mehrere Kinder hätte (wie bei meiner Freundin) und es mir zudem auch leisten könnte, würde ich wahrscheinlich ebenfalls die Dienste einer Putzhilfe in Anspruch nehmen.

Ich weiß ehrlich gesagt auch nicht so wirklich, was daran denn so schlimm sein soll. Es ist schon ein Luxus, eine Haushaltshilfe zu haben, aber meist haben ohnehin nur die Menschen eine solche Hilfe, die auch echt gut verdienen. Meist sind diese Leute auch nicht so oft daheim, so dass sie die Arbeit eben von jemand anderem erledigen lassen. Hat eben auch seine Vorteile, wobei ich mir wahrscheinlich etwas komisch vorkommen würde, wenn mir fremde Leute sich in meiner Wohnung aufhalten würden. Damit hätte ich schon ein Problem.

ChaosXXX hat geschrieben:Sicher würde ich es auch selbst schaffen zu putzen, aber ich will ganz einfach nicht. Es macht keinen Spaß und kostet mich Zeit. Warum also keine Putzhilfe?

Eine Putzhilfe zu haben ist heutzutage kein Luxus mehr. Ich kenne Studenten-WGs, die einmal pro Woche eine Putzfrau kommen lassen, die dann ordentlich durchwischt. Trotzdem würde ich das nicht wollen, selber wenn ich später genug verdienen würde und nicht so viel Freizeit haben sollte. Für mich würde sich das nicht rentieren. Nach fünf Minuten würde sowieso wieder allem dem Chaos verfallen. Auch würde es mich vermutlich anekeln, wenn jemand "Fremdes" meine Sachen putzt oder anfasst. Schließlich weiß man nicht, ob der Lappen mit dem gerade das Klo geputzt wird nicht der gleiche ist, der schon vorher für den dreckigen Boden verwendet wurde. Und eine Putzhilfe auf Schritt und Tritt beobachten kann man schließlich auch nicht - denn dann könnte man die gesamte Arbeit auch selber machen.

Außerdem wäre mir das Geld wirklich zu schade. Selbst wenn es "nur" 100€ im Monat sind, ist es trotzdem noch Geld, das man für Sinnvolleres verwenden kann. Ich bin auch faul, wenn es um das Putzen geht. Aber wie man sich so gehen lassen kann, werde ich nie verstehen. Das Gute daran ist allerdings, dass es leicht verdientes Geld für die Leute ist, die bereit sind, in einem fremden Haushalt zu putzen.

Nettie hat geschrieben:Vielleicht weil es Geld kostet, welches man sicherlich auch anders ausgeben kann?

Ich habe keine Putzhilfe und ich hatte auch noch nie eine solche. Außerdem kenne ich tatsächlich niemanden, auch nicht entfernt, der eine Putzhilfe hat, und ich glaube, das liegt an der Gegend, in der ich hier wohne. Ich wohne im Schwabenland, das bekannt dafür ist, dass die Menschen hier sehr sparsam sind. Tatsächlich ist es so, dass die Menschen hier grundlegend der Ansicht sind, alles selbst zu können und es nicht einzusehen, für bestimmte Dinge Geld auszugeben. So kennt irgendwie jeder mindestens eine Person, die ein Handwerk beherrscht, sodass hier gewisse Freundschaftsdienste eingefordert und auch erfüllt werden, und im Endeffekt wäscht hier eine Hand die andere. Es fällt also tatsächlich häufig gar nicht an, dass jemand sich ernsthafte Gedanken darüber machen muss, irgendwen zu beauftragen, weil einige Dienstleistungen im Freundeskreis erbracht werden. Und solche Tätigkeiten wie Putzen oder auch Kochen sind Ehrensache, das macht man hier wohl selbst, solange man das kann. Eine Putzhilfe wird hier nur bei solchen Menschen akzeptiert, die sich aus gesundheitlichen Gründen schwer damit tun, ihre Wohnungen oder Häuser selbst in Schuss zu halten, bei allen anderen ist von Überheblichkeit die Rede.

Ehrlich gesagt könnte ich es mir aber sehr gut vorstellen, eine Putzhilfe einzustellen. Wenn ich allein lebe, wäre das sicherlich übertrieben, denn da fällt nicht sonderlich viel Arbeitsaufwand an. Aber wenn ich mit meinem Partner in einer größeren Wohnung wohne, in der auch Tiere gehalten werden, sieht das schnell wieder anders aus, finde ich, und ich kann diesbezüglich auch keinen sonderlichen Unterschied zwischen Kindern und Tieren erkennen. Schließlich erwarte ich von einer Putzhilfe nicht, dass sie aufräumt, sondern lediglich Staubwischt, saugt und wischt. Wenn ich hier Tiere halte, bin ich unter Umständen ganz schön zeitlich eingespannt und je nach Tier auch nicht sonderlich gut in der Lage, ungestört zu putzen, ohne, dass mir ständig etwas zwischen den Füßen herumwuselt, das die Nase vorn haben muss.

Ich denke da vor allem an den Hund, der Anfang des kommenden Jahres hier einzieht und unglaublich neugierig ist. Das wird noch eine Herausforderung, in Anwesenheit dieses Hundes zu putzen und ich muss mir da wirklich etwas einfallen lassen, habe aber auch schon eine Idee. Dennoch könnte ich mir bestens vorstellen, eine Putzhilfe zu engagieren, die hier für eine grundlegende Sauberkeit sorgt, während ich mich damit beschäftige, mit dem Hund rauszugehen oder andere Dinge zu erledigen, die ich gerade als wichtig ansehe. Schließlich ist es mein Geld und somit auch meine Entscheidung, wofür ich es ausgebe, aber ich denke, man kann sein Geld schlechter investieren als in die Sauberkeit der eigenen Wohnung. Ob es nötig ist, eine Putzhilfe zu haben, interessiert mich dabei nicht zwingend, denn mir genügt es, wenn sie eine Erleichterung darstellt. Könnte ich das nicht bejahen, dann wäre ich ebenfalls der Meinung, keine weiteren Überlegungen in dieser Richtung anstrengen zu müssen.

Ich finde es nicht schlimm, wenn Menschen eine Putzhilfe einstellen. Wenn man das Geld dafür hat, kann man auch entscheiden, ob man es macht oder nicht. Ich kenne selbst Studenten, die eine Putzhilfe haben und dann immer zusammenlegen, wenn es schlimm bei ihnen aussieht.

Ich selber habe keine Putzhilfe, aber ich hätte auch momentan nicht das Geld dazu. Später würde es definitiv infrage kommen und wahrscheinlich werde ich dann auch eine Putzhilfe anstellen. Ich putze nicht so gerne und mein Partner auch nicht. Da können wir doch die Zeit einfach besser nutzen und die paar Euro werden uns dann auch nicht stören, wenn wir beide Arbeit haben. Geld ist ja auch nicht alles und so hat man wichtige Minuten zusammen als Paar, was später für uns sehr selten der Fall sein wird.

So eine Putzhilfe ist schon irgendwo Luxus, weil man es ja auch selber machen kann, aber so teuer ist es ja eigentlich auch nicht und man kann es sich auch leisten. Ich bin kein fauler Mensch, aber später werde ich wenig Zeit mit meinem Partner haben und da ist Zeit zu zweit schon sehr wichtig und die will ich dann nicht mit putzen verbringen.