Nur des Geldes wegen an Partnerschaft festhalten wollen?

vom 19.12.2012, 14:45 Uhr

Ich hatte heute ein Gespräch mit einer sehr guten Bekannten, die aber keinen sehr glücklichen Eindruck machte. Sie meinte, dass ihre Beziehung fast am Ende ist, sie sich aber nicht von ihrem Mann trennt, weil sie ihre ganzen Ersparnisse und ihre Arbeit in das Studium des Mannes gesteckt hat und er noch nicht ganz fertig ist mit dem Studium. Sie sind auch verheiratet. Und wenn sie sich jetzt trennt, dann wird sie Unterhalt für ihn zahlen müssen und dass, obwohl sie schon so viel Geld in die Beziehung gesteckt hat.

Wenn der Mann fertig mit dem Studium ist und eine Arbeit hat, was bald sein wird, dann würde sie sich eine Trennung überlegen, wenn es bis dahin nicht besser ist. Aber so lange würde sie an der Beziehung festhalten. Würdet ihr wegen des Geldes an einer Partnerschaft festhalten oder würdet ihr auch, wenn ihr mit Null anfangen müsst eine Trennung vorziehen?

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» Sherlock-Holmes » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich würde definitiv nicht an einer Partnerschaft des Geldes wegen festhalten. Wenn ich mich in einer Partnerschaft unwohl fühle, dann will ich doch auch nicht weiterhin mit meinem Partner zusammenbleiben. Auch nicht wenn es um das Geld geht.

Ich würde sagen, dass deine Freundin sich trennen sollte, wenn sie sich unwohl fühlt in ihrer Partnerschaft und dass sie dann halt ganz von vorne anfangen muss. Auch wenn sie viel Geld in die Beziehung und in den Mann sein Studium gesteckt hat, wird es doch nicht weniger Geld, wenn sie mit ihm zusammenbleibt.

Und was will sie machen, wenn sie nun mit ihrem Partner zusammenbleibt und er nach dem Studium nun keine Arbeit so schnell findet? Wie sie dann trotzdem mit ihm zusammenbleiben, weil sie Angst hat, dass er ansonsten von Hartz Vier leben muss oder desgleichen?

Ich denke eher, dass deine Freundin momentan unzufrieden ist und sich letztendlich sich nicht trennen möchte, sondern einfach nur darüber erst einmal nach denkt und trotzdem die Hoffnung hat, dass sich die Ehe wieder einrenkt und alles wieder gut wird. Und das mit dem Geld hat sie nur vorgeschoben, weil sie die Unsicherheit in ihrer Unzufriedenheit nicht zugeben wollte.

» kai0409 » Beiträge: 3345 » Talkpoints: 72,64 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Meiner Ansicht nach trifft es eine Zweckbeziehung in diesem Fall eher angesagt, weil es ja prinzipiell nur noch um die Verbindlichkeiten der beiden zueinander geht und nicht mehr wirklich, um eine Liebesbeziehung. Da sie im Prinzip ja nur darauf wartet, dass er endlich mit seinem Studium fertig ist und sie sich nicht mehr gebunden fühlen muss. Er hat auf der anderen Seite eigentlich nur sein Studium im Blick und möchte wahrscheinlich danach auch nicht mehr unbedingt an der Beziehung festhalten. Im Endeffekt werden beide ihr Leben leben.

Ich würde daher einfach vorschlagen, die Beziehung zu beenden, auch wenn es weiterhin, um Geld gehen würde. Eine Beziehung, welche nur auf Geld aufbaut, ist nicht für die Ewigkeit bestimmt und wird im Endeffekt nichts Gutes für alle beteiligen bedeuten. So etwas endet meistens mit viel Ärger und Leid, was für keiner der Beteiligten wirklich sinnvoll ist. Mein Rat für beide wäre, dass sie sich nach ein paar Jahren noch einmal an einen Tisch setzen sollten.

» Newsjumper » Beiträge: 598 » Talkpoints: 0,35 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Meiner Ansicht nach kommt es darauf an, wie lange die beiden schon Probleme in ihrer Beziehung haben. Ich bin nämlich grundsätzlich der Meinung, dass man gerade bei einer Beziehung, die schon über viele Jahre besteht, wenigstens mal versuchen sollte, um die Liebe zu kämpfen und sich erst einmal zu versichern, ob die Liebe zueinander gar nicht mehr existiert. Immerhin sind die beiden verheiratet und das sicher nicht grundlos.

Nun ist es natürlich aber auch so, dass an den Schlussstrich ziehen sollte, wenn einem bewusst ist, dass die Beziehung einen nicht mehr glücklich macht und sowieso keine Liebe mehr untereinander ausgetauscht wird. Sollte sich die Bekannte dessen sicher sein, würde ich wie die anderen auch zu einer sofortigen Trennung raten. Leider wird Geld in unserer Gesellschaft immer wichtiger, das macht sich auch in diesem Fall bemerkbar. Aber meine Priorität würde, wenn ich die Frau wäre, eher darin liegen, dass ich eine glückliche Beziehung führe.

Als ich den Titel gelesen habe, dachte ich zuerst, es ginge darum, mit jemanden zusammen zu bleiben, weil er Geld hat und man selbst nicht. Das finde ich fast noch schlimmer als dieser Fall hier, denn dann nutzt man den Partner ja gnadenlos aus. Das ist einfach nicht fair. In einer Partnerschaft sollte es in erster Linie zum Liebe gehen und Geld sollte keine Rolle spielen.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Wieso sollte sie denn Unterhalt zahlen müssen? Ohne Kinder, die der Mann dann eventuell betreuen müsste, besteht auch kein Anrecht auf Unterhalt. Selbst wenn er studiert kann er nebenher jobben und so für sein Leben sorgen. Von daher würde ich mich erst mal richtig beraten lassen, bevor ich eine Zweckbeziehung am Laufen halte.

Umgekehrt würde ich ihre Bedenken verstehen, wenn sie bei einer Trennung auf Unterhaltszahlungen von ihm angewiesen wäre. Denn die Kosten sind ja schon vor einem Auszug vorhanden, da man für eine Wohnung auch eine Kaution hinterlegen muss. Und mir haben damals kurz nach meiner Trennung einige Bekannte gesagt, dass sie viel zu viel Angst für den finanziellen Sorgen hätten.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


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