Rotlicht für Radfahrer kein Hinderungsgrund
Vor kurzem wollte ich bei ROT für die Autofahrer und bei Grün für mich den Zebrastreifen überqueren. Plötzlich spürte ich knapp vor mir einen Luftzug, der von einem bei Rot über die Kreuzung rasenden Radfahrer stammte. Ich war total erschrocken und schimpfte ihm noch nach. Dann kam seine Freundin, die hinter mit bei Rot über den Zebrastreifen fuhr und nur lachte. Das war kein Einzelfall, denn ich habe schon viele Radfahrer beobachtet, die mehr oder minder schnell das Rotlicht der Ampel missachten. Manche schieben beim grünen Zebrastreifen nebenan das Rad rüber und fahren danach auf der Straße weiter. Das ist ja noch OK. Aber wenn zwischen stehenden Autos bei Rot ein Radfahrer hervorschießt, finde ich das vor allem für Kinder fast lebensgefährlich.
Habt Ihr auch schon solche Erlebnisse gehabt und findet das schlecht? Oder macht Ihr das selber so und meint, dass Ihr sowieso sehr aufpasst und dass die Fußgänger sich nicht ins Hemd machen sollen? Soll das Rotlicht für alle gelten oder nur für die Autos?
Zum Glück erlebe ich es nicht so oft, dass ein Radfahrer bei Rot über die Ampel brettert. Ich bin aber auch selten in der Stadt unterwegs und wenn, dann gibt es dort nicht so viele Ampeln. Die Ampeln, die dort vorhanden sind, sind auch viel befahren. Dort traut sich keiner mal bei Rot zu fahren. Wenn ich allerdings beim Training mit dem Rennrad unterwegs bin und zum Beispiel an einer Baustellenampel anhalte, habe ich es auch schon erlebt, dass andere Radfahrer hier durchrauschen. Ich rede hierbei von Radfahrern in ganz normalen zivilen Klamotten. Solche Vollpfosten hat man überall und die lassen sich vielleicht durch erwischen durch die Polizei ein wenig bremsen aber sonst sicher nicht. Natürlich gilt eine Rote Ampel auch für Radfahrer. Ich habe aber auch schon alte Omas gesehen, die mit dem Rad rote Ampeln einfach ignoriert haben.
So ein Verhalten habe ich hier in der Stadt leider auch des Öfteren schon beobachten müssen. Leider ist es eben schwierig, diese Radfahrer anzuzeigen, weil sie kein Nummernschild oder ähnliches haben, womit man sie wieder finden könnte. Dessen sind sich die Radfahrer natürlich auch bewusst und ich denke, dass diese Tatsache mit ein Grund dafür ist, dass es eben Radfahrer gibt, die sich so verhalten. Sie meinen wohl einfach, dass ihnen keiner etwas anhaben kann.
Dass sie sich und andere mit so einem rücksichtslosen Verhalten gefährden, scheint ihnen wohl egal zu sein. Ich finde es also absolut nicht in Ordnung, wenn sich Radfahrer so einfach über schwerwiegende Verkehrsregeln hinwegsetzen, aber die Polizei kann ja nicht alle Ampeln zur gleichen Zeit beobachten, um solche Menschen fassen zu können.
Nachdem es schon viele Fälle gab, ist ein Kennzeichen für Fahrräder im Gespräch. Also wie für die Autos und mit Registrierung und Namen. Aber ob das bei den Grünen durchgeht, weiß ich nicht. Ich bin nur deswegen dafür, weil man so die schwarzen Schafe outen könnten und Anzeige erstatten, wenn sie das in besonders gefährlichen Situationen praktizieren. Wenn jemand über den Zebrastreifen geht, sollte man über den auch nicht darüber rasen. Ich denke, rot ist rot und sollte für alle gelten. Für Fußgänger, Autos und allem fahrenden Geräten auf zwei Rädern.
celles hat geschrieben:weil man so die schwarzen Schafe outen könnten
Selbst der verbohrtest Vertreter der Law&Order Fraktion wird sicher zugeben, dass ein Kennzeichen am Fahrrad NICHT dazu führen würde, dass der Fahrer oder die Fahrerin "leichter" ermittelt werden kann. Schließlich ist so ein Kennzeichen nur mit der Person verknüpft, welche das Rad letztlich anmeldet. Nicht aber den Fahrer oder die Fahrerin. Und anders als z.B. beim Auto wird kaum jemand erwarten können, dass so was wie ein Fahrtenbuch geführt wird.
Die herrschenden Regelungen sind vollkommen ausreichend. Ein Rotlichtverstoß durch Radfahrer wird ebenfalls massiv sanktioniert und eine solche Sache (mit Gefährdung!) führt auch für Radnutzer im Zweifel zu einem Führerscheinentzug. Ich bin jedenfalls nicht der Meinung, dass das Problem massiv auftritt, so dass ein zwingender Handlungsbedarf bestehen würde.
Aber das ist doch gut so, wenn der Anmelder zahlt oder nicht? Wer sein Fahrrad herborgt, hat mit den Konsequenzen zu rechnen. So werden beide, der Anmelder und der Rotlichtfahrer mal zu einem normalem Handeln erzogen, was anscheinend noch nie der Fall gewesen ist. Wenn Du Dein Auto Deinem Freund borgt und der macht damit einen Banküberfall, bist Du auch dran. Das sollte man vorher bedenken. Heute ist ein Radler bei Rotlicht über eine stark befahrene Kreuzung geschossen und hätte beinahe sich gekillt und ein regulär fahrendes Auto in einen tödlichen Unfall verwickelt.
Wer glaubt, dass Radfahrern alles gestattet wird, wird spätestens dann einsichtig, sobald ein verheerender Unfall irgendwo passiert und jeder schreit, dass etwas gemacht werden sollte. Wie Rotlichtfahrer gestraft werden, könntest Du mir erklären, denn wenn diesen ein Polizist zu Fuß erblickt, hat er keinerlei Anhaltspunkt, wie er den identifizieren könnte. Einem Radfahrer mit Blaulicht nachzufahren, passiert wohl nie und der biegt einfach in eine Wohnanlage ab und weg ist er.
@celles: Das Problem wäre hier aber die Tatsache, dass du jemandem eine Strafe aufbürden wollen würdest, ohne sicherstellen zu können, dass der Betreffende auch das Vergehen begangen hat. Ich kann mir zumindest in Deutschland kein Gericht vorstellen, welches hier den "Anmelder" zur Zahlung verurteilen würde, obwohl klar ist, dass der nicht gefahren ist. Nebenbei bin ich recht froh darüber, dass diese Form der willkürlichen Bestrafung nicht statthaft ist.
Wüsste übrigens nicht, wieso derjenige erzogen wird, wenn der Besitzer zahlen muss. Man setzt hier auf den Effekt, dass der Besitzer in Zukunft das Fahrrad nicht mehr ausleiht. Aber diese indirekte Steuerung funktioniert auf keinen Fall nachhaltig.
Einem Radfahrer ist ja - auch ohne Kennzeichnung - gar nicht "alles" gestattet. Genau genommen, müssen sich Fahrradfahrer auch an die Straßenverkehrsordnung halten. Übrigens ohne Ausnahme! Und hier finde ich die Bestimmungen für ausreichend. Das es dennoch schwarze Schafe gibt, bestreitet keiner. Aber hier könnte man nur Abhilfe schaffen, indem das Radfahren gänzlich verboten wird. Mit der Regelung würde man aber wohl über das Ziel hinaus schießen.
Ich habe solche Probleme noch nicht gehabt, denn ich selber halte mich immer daran, dass man bei rot eben nicht fahren darf und ich halte dann als Fußgänger, als Autofahrer und natürlich auch als Radfahrer an. So ist es ja auch gesetzlich geregelt beziehungsweise verordnet.
Das Fahrradfahrer teilweise wirklich rücksichtslos unterwegs sind, das habe ich auch schon miterlebt. Aber dass sie eine für sie geltende rote Ampel missachten, das finde ich dann doch schon zu gefährlich. Schließlich ist eine Ampel ja keine Beleuchtung, die einem Freude bringen soll durch die verschiedenen Farben, sondern ein Instrument zur sicheren Regelung des Verkehrsfluss. Darum halten sich ja auch die meisten Menschen an die Signale, die die Ampel ihnen gibt.
Meiner Meinung nach gilt ein Ampellicht für alle Verkehrsteilnehmer, die eben auf der Straße unterwegs sind, die diese Ampel betreut. Das sollte einem doch klar sein, dass eine Ampel, auf die man sich zu bewegt, für einen gilt!
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