Nachmittagsaktivitäten Kinder - zu belastend?

vom 23.09.2008, 22:00 Uhr

Also sicher sollten Kinder auch Nachmittage haben, die nicht komplett verplant sind. Außerdem sollten die Aktivitäten, die sie dann freiwillig besuchen auch solche sein, die von ihnen selber und nicht von den Eltern ausgesucht wurden.

Meine beiden Cousins beispielsweise haben beide die Musikschule besucht obwohl beide total unmusikalisch sind. Mein älterer Cousin ist dann mit der Sprache heraus gerückt, dass er das selber gar nicht wollte, sondern dass seine Mutter ihn dort angemeldet hatte.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich bin auch der Meinung, dass man nicht unbedingt sagen kann, wie viele Nachmittagsaktivitäten gut für ein Kind sind und was dann übertrieben ist. Es kommt auch stark auf die einzelne Beschäftigung des Kindes an, wie viel Zeit es damit verbringt, verbringen darf oder verbringen muss.

Ich hatte in diesem Alter mit meinem Sport dem Schwimmen angefangen. Um da richtig gut zu werden, musste ich anfangs zwei- oder dreimal pro Woche ins Training gehen, später waren es fünf- bis sechsmal am Nachmittag bis ich dann zu diesen fünf- bis sechsmal auch noch ein- oder zweimal vor der Schule trainiert habe. Zusätzlich hat mir das Musizieren viel Spaß gemacht, so dass ich auch noch einen Nachmittag zusätzlich mit Gitarre spielen verbracht habe. Ich fand es zwar manchmal viel, aber im Prinzip wollte ich es auch so, da ich besser im Schwimmen werden wollte und meine Bestzeiten in die Höhe schrauben wollte. Meine schulischen Leistungen sind dadurch kaum beeinträchtigt gewesen. Das einzige, was ich im Gegensatz zu anderen Schulkameraden wenig gemacht habe, war, dass ich abends kaum weg gegangen bin. Aber das hat mir nicht wirklich etwas ausgemacht und meine Mutter war sogar froh darum.

Ich denke, wenn ein Kind Freude an diesen Nachmittagsbeschäftigungen hat und bei diesen dann auch neue Freunde gewinnen kann, die die gleichen Interessen haben, dann sollte man es auch ein gutes Stück weit dem Kind selber überlassen, was es gerne machen möchte. So werde ich es auch bei meinen Kindern dann irgendwann einmal halten.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich finde es gut, so wie du es machst. Ich halte nichts davon, Kindern jeden Nachmittag zu verplanen. 2 - 3 Nachmittage ist okay, aber mehr nicht. Es kommt dann noch eine Verabredung mit einer Freundin dazu und Kinder müssen sich auch mal langweilen bzw. nichts zu tun haben.

Ich hatte früher, als ich selber Kind war, Nachbarn, bei denen war es auch so. Tennis, Musikinstrument, Turnen, Schwimmen und noch mehr. Sie waren jedesmal sauer, weil sie aus ihrem Spiel gerissen wurden. Sie hatten da überhaupt keine Lust drauf. Nach der Schule mussten sie erst Hausaufgaben machen, dafür haben sie sehr lange gebraucht, dann durfte kurz gespielt werden (so ca 15 - 30 Minuten) und dann ging es weiter zum nächsten Termin. Das ist doch nichts.

» Lady86 » Beiträge: 671 » Talkpoints: 12,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Bei deiner Frage denke ich sofort an meine 8-jährige Schwester. Ich weiß nicht, wie das bei mir in ihrem Alter war, aber sie hat jeden Nachmittag etwas vor. Ihre Grundschule ist seit einem Jahr eine Ganztagsschule, d.h sie hat einmal die Woche bis halb 4 Schule. Danach ist sie auch wirklich kaputt und müde.

Außerdem hat sie einmal die Woche reiten, sie nimmt Klavierunterricht und Gitarrenunterricht und hat Englischunterricht mit Freunden von ihr seit sie 3 ist. Das ist sehr spielerisch und kein wirklicher Unterricht wie in der Schule, sondern sehr locker. Dazu kommen natürlich noch andere Aktivitäten wie Spielen mit Freunden, Geburtstage und ähnliches. Sie ist viel beschäftigt, aber sie macht nicht den Eindruck, dass sie überfordert ist.

Man muss selbstverständlich unterscheiden zwischen den jungen Menschen, die alles machen wollen, und die, die durch ihre Eltern MÜSSEN. Meine Schwester hat sich selbst dazu entschieden und gedrängelt, endlich Gitarre anfangen zu dürfen und Reiten war eh immer ihr größter Wunsch. Es ist für sie selbstverständlich,dass sie so sehr viel außer Haus ist, aber das sieht sie nicht als eine Belastung an, da es ihre Freizeit ist, in der sie Spaß hat und viel unternimmt und unterwegs ist. Die Wochenenden, an denen sie zu Hause hockt sind ihr oft zu öde und sie will ständig Konsole spielen und sagt, ihr sei langweilig. Ich finde nicht, dass man dadurch den Kindern die Kindheit raubt. Lieber viel beschäftigt, als ständig Computerspiele zu spielen!

» MissCuriosity » Beiträge: 566 » Talkpoints: 25,44 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich darf meinen Nachmittag so planen wie ich möchte. In dieser Beziehung vertrauen mir meine Eltern sehr. Ich passe morgens in der Schule auf, erledige nachmittags schnell die Hausaufgaben, danach darf ich machen was ich will. Aber auch nur so lange wie ich gute Noten schreibe, und mich in der Schule weiterhin anstrenge.

Ich fahre dreimal in der Woche zum Reiten, und zweimal in der Woche habe ich lange Unterricht, dass heißt ich komme erst um halb fünf nach Hause. Da freue ich mich natürlich schon wenn ich mal einen ganzen Nachmittag für mich habe, mich nicht mit Freunden treffe, und auch für keine Arbeiten lernen muss. Ich finde das sollte das Kind selbst entscheiden. Man sollte natürlich immer gucken das die Schule nicht leidet, aber ich finde das Kind sollte trotzdem noch Kind sein können. Das heißt Hobbys sind schon gut, und man soll einfach mal ein bisschen Spaß haben.

» MyDream » Beiträge: 142 » Talkpoints: 0,13 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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