Wie lang dauert eine berufliche Wiedereingliederung?
Mein Freund wurde Anfang November an der Bandscheibe operiert, hat nun auch die stationäre Rehabilitation hinter sich gebracht und soll nun auch eine ambulante Rehabilitationsmaßnahme antreten. In den Unterlagen steht auch, dass er irgendwann danach langsam wieder ins Berufsleben eingegliedert werden soll. Das heißt, dass er mit zwei Stunden Arbeitszeit pro Tag beginnt, bis die volle Leistungsfähigkeit wieder erreicht ist.
Doch wie lange wird so eine Eingliederung dauern? Ich habe da zwar ab und an bei anderen Leuten etwas mitbekommen. Aber wie lange nun mit zwei Stunden Arbeitszeit gearbeitet wird ist da noch unklar. Ich weiß nur, dass man eben nach gewissen Zeiträumen um je zwei Stunden erhöht. Im Betrieb kennt man sich damit auch nicht aus, da es noch niemanden betroffen hat.
Ich habe bei uns auf der Arbeit zwei Eingliederungen erlebt. Die eine Kollegin fing mit vier Stunden an, hat dann auch sechs Stunden erhöht und beides für vier Wochen durchgezogen. Nach acht Wochen hat sie dann wieder voll gearbeitet, was auch gut geklappt hat. Den Vorschlag hat die Krankenkasse so erarbeitet gehabt. Bei einem anderen Kollegen war das ähnlich. Ich habe aber auch schon gehört, dass man alle 14 Tage die Arbeitszeit wieder um zwei Wochen aufstockt oder ganz variabel mit Arzt und Krankenkasse in Kontakt bleibt und kurzfristig entscheidet. Solange der Arbeitgeber nicht rebelliert.
In der Regel läuft das wöchentlich ab. Sprich die erste Woche zwei Stunden und ab der zweiten Woche mehr Stunden. Oder zwei Wochen zwei Stunden und ab der dritten Woche dann mehr Stunden. Sprich innerhalb der Woche kann man die Stundenzahl an sich nicht erhöhen.
Wie lange man auf zwei Stunden bleibt oder auf einer anderen Stundenzahl, kann man pauschal nicht sagen. Es gibt Leute, die machen eine Woche ihre zwei Stunden täglich und fangen in der zweiten Woche wieder Vollzeit an. Es gibt Leute, die fangen mit vier Stunden in der Woche an und machen das vier Wochen lang und so weiter. Das hängt vom Patienten selbst ab und wie lange da der Arbeitgeber und auch die Krankenkasse mitspielt.
Theoretisch kann man auch die erste Woche zwei Stunden täglich machen, in der zweiten Woche auf vier Stunden hoch gehen und wenn man das nicht packt, wieder die Arbeitszeit minimieren. Wobei das in der Regel in Absprache mit dem behandelnden Arzt stattfindet.
Abhängig ist das aber mit Sicherheit auch vom Beruf und der Tätigkeit an sich. Und wie lange man nun krank war und wegen was man erkrankt war und aus welchen Gründen einen Wiedereingliederung nötig ist. Dein Partner hat mit seinem Arbeitgeber Glück gehabt, denn nicht alle Arbeitgeber lassen sich darauf ein und stellen ihre Angestellten gerne vor die Wahl, entweder man kommt Vollzeit arbeiten oder man kündigt.
Naja, so schnell kann man ihn auch nicht kündigen wegen der langen Betriebszugehörigkeit. Und auch wenn man es nicht glauben mag. Es gibt noch Firmen, die wissen was sie an ihren erfahrenen Leuten haben. Von daher sehe ich das recht gelassen, was eine Kündigung angeht.
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