Radfahrer in Einbahnstraßen auf dem Gehsteig unterwegs

vom 16.12.2012, 18:08 Uhr

Bei uns in Wien gibt es sehr viele Radfahrer, die meist auf der Straße oder den Radwegen fahren. Jetzt gibt es die Tatsache, dass es Einbahnstraßen gibt. Hier wollen viele nicht die nächste Parallelstraße nehmen, sondern fahren Direttissima. Nachdem das gegen die Autos kaum jemand wagt, weichen sie lieber auf die Gehsteige aus und fahren dort, als wäre das ihr Vorrecht. Ich weiß nicht, wie das in Deutschland ist, aber in Wien ist das definitiv verboten, aber das wird kaum je kontrolliert. Letztens kam mir eine eilige Mutter mit Kind, Einkaufskorb und aktivem Handygespräch entgegen. Zuerst überlegte ich mir, ob ich die Dame belehren sollte und sie auf diesen Leichtsinn hinzuweisen, aber bei solchen Leuten nützt eh nichts mehr und ich wich auf die Straße auf, damit sie nicht noch wegen dem Handygespräch mit dem Kind umkippt. Radfahren ist schön und gut und jeder soll es machen, wie er will, aber wehe ich gehe auf dem Radweg, dann wird geklingelt und der Finger gezeigt.

Findet Ihr das Fahren auf den Gehsteigen OK oder sollte man, wie die Autos, die vorgeschriebene Strecke einschlagen? Würdet Ihr generell auf diese Verfehlung hinweisen oder denkt Ihr auch, dass die Radfahrer die Könige des Gehsteigs sein sollten? :evil:

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Es ist nicht korrekt, wenn man mit dem Rad auf dem Gehsteig fährt. Dieser ist nun mal für die Fußgänger vorgesehen. Wenn man das Rad schiebt ist dies in meinen Augen noch eine andere Sache als wenn man richtig mit dem Rad fährt. Wobei ich hier aber nicht sagen kann ob es verboten ist das Rad zu schieben. Es gibt Einbahnstraßen, die für Radfahrer in der Entgegengesetzten Richtung geöffnet sind. Weißt du ob bei dir so ein Schild vorhanden ist? Ich glaube eher nicht, aber möglich wäre es ja. Es ist ja auch die Art von Schild, die man weniger sieht, wenn man eine Einbahnstraße verlässt. Wenn man fährt sollte man genauso fahren wie die Autos das auch tun.

Generell würde ich nicht unbedingt immer auf ein Fehlverhalten hinweisen. Das ganze passiert ja nun nicht selten, richtig? Wenn du jedes mal die Leute belehrst wirst du damit nie fertig und am Ende zeigt man dir ohnehin nur den Vogel, wenn du dich umdrehst und wieder gehst. Am Ende attackiert man dich direkt verbal unter der Gürtellinie. So ist leider unsere tolle Gesellschaft. Am Ende bekommt derjenige schon noch seine Quittung für sein Verhalten.

Benutzeravatar

» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Das Fahrrad zu schieben ist erlaubt. Ich habe auch nichts dagegen, wenn das gemacht wird, weil so eine Kollision unwahrscheinlich ist. Aber wenn jemand daher schießt und ein anderer kommt um eine Häuserecke, kann es mächtig krachen und beide im Krankenhaus landen. Es könnte auch ein Kind zu Tode gefahren werden. Zum Glück kenne ich noch keinen solchen Fall, aber es ist oft knapp, dass man NICHT kollidiert. Auch in Wien gibt es gewisse Einbahnstraßen, die einen schmalen Fahrradstreifen haben, aber ich kann nicht hingucken, wenn der Linienbus kommt und daneben ein Radfahrer unbedingt seinen Weg fahren will. Deshalb die nächste Parallelstraße nehmen, was mit dem Rad vielleicht einen Zeitaufwand von einer Minute mehr bedeutet und das kann jeder noch verkraften. 8)

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Zohan hat geschrieben:Wenn man das Rad schiebt ist dies in meinen Augen noch eine andere Sache als wenn man richtig mit dem Rad fährt. Wobei ich hier aber nicht sagen kann ob es verboten ist das Rad zu schieben.

Warum sollte das verboten sein. Klar kannst du dein Rad schieben und ohne jetzt den genauen Gesetzestext dazu zu kennen, würde es für mich wenig Sinn machen Radschieber auf die Straße zu verbannen. Solange sie laufen sind sie eigentlich Fußgänger wie jeder andere auch.

Was natürlich richtig ist, ist dass man auch in Einbahnstraßen als Radfahrer eigentlich nichts auf dem Gehweg zu suchen hat. Das Fahrrad gehört zumindest bei Erwachsenen auf den Fahrradweg oder auf die Straße. In Einbahnstraßen kann es per Schild zugelassen werden, dass man die Straße als Radler auch in Gegenrichtung befahren darf.

Hier muss ich aber sagen, dass ich es da persönlich wohlwissend, dass ich mich damit keinesfalls richtig verhalte, auch nicht so genau damit handhabe. Auch wenn das hier in vielen Einbahnstraßen erlaubt ist, fühle ich mich da mit dem Rad nicht wirklich sicher, wenn mir da lauter Autos entgegenkommen, die dank den vielen parkenden Autos links und rechts auch noch kaum Platz machen könnte. Da weiche ich dann auch lieber auf den Bürgersteig aus und versuche da auf die Fußgänger Rücksicht zu nehmen. Das klappt eigentlich auch ganz gut, wenn da jeder etwas Rücksicht nimmt.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Dass das in Einbahnstraßen mit schmalem Radstreifen gefährlich ist, sehe ich auch so, aber es gibt gleich die nächste Parallelstraße, aber viele Radfahrer sind nicht sportlich, sondern nehmen den Weg des bequemsten Widerstands und das ist der Gehweg. Ganz schlimm fand ich neulich eine Familie, die mich fast niedergeradelt hat. Die Eltern zeigen noch ihren Kindern, wie sie sich schon von jungen Beinen an, nicht an Vorschriften halten brauchen, weil sie wissen, dass in Wien das kaum je von jemanden kontrolliert wird. Bis einmal ein schwerer Unfall passiert und dann wird es heißen, so etwas konnte doch niemand ahnen! :twisted:

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Das kommt immer ganz auf die Situation an. Aber generell ist bekannt, dass für Radfahrer die Autofahrer die schlimmsten sind, und andersrum. Wenn man das Fahren auf dem Gehweg mit der Tatsache begründet, dass man es auf der Straße zu gefährlich findet - dann aber telefoniert und voll beladen ist, sollte man sich überlegen nicht irgendwelche Sturzsysteme zu entwickeln, die den Radfahrer zu ermahnen. So etwas ist nämlich das allerletzte. Ich fahre sowohl Auto, als auch Fahrrad und Moped, und es ist unerträglich wie rücksichtslos man miteinander umgeht.

Eine Besonderheit die mir wohl immer in Erinnerung bleibt ist der Schulweg. Ein Breiter Fußgängerweg, der auch von Radfahrern mitbenutzt wird. Links davon eine breite Straße, die recht selten befahren ist, da sie eine Sackgasse ist. Wenn also unsere Bahn mit hunderten wilden Schülern ausgesetzt wird und sich diese auf diesen 100 Meter langen Weg machen, kommen ernsthaft Radfahrer nicht auf die Idee entweder zu diesen Uhrzeiten das Radfahren zu lassen, oder gefälligst auf die Straße auszuweichen, wo sowieso niemand fährt. Nein, statt dessen klingeln sie alle 2 Meter und regen sich auf, dass sie nicht vorwärts kommen.

Das Rad zu schieben ist nicht verboten, aber ich würde es vielen empfehlen, wenn sie Angst haben sich an die Regeln zu halten, oder eben mal auf die Straße auszuweichen. Viel wichtiger als sich den exakten Straßenregeln anzuordnen ist es in manchen Situationen lieber die Sicherheit als höchste Priorität anzusehen. Wenn manche dafür sagen, sie wollen auf dem Gehweg fahren dann sollen sie das von mir aus tun, aber dann gefälligst so langsam, das sie theoretisch nichts mehr anstellen können.

Benutzeravatar

» Zollstock » Beiträge: 338 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^