Sollten Lehrproben unangekündigt sein?

vom 15.12.2012, 23:28 Uhr

Ich habe in meiner Schullaufbahn nun schon mehrere Lehrproben erlebt. Die Lehrer wissen vorher ja immer, wann die Lehrprobe sein wird und können sich dementsprechend vorbereiten und auch uns Schüler vorwarnen.

Nun ist es so, dass mir bei jeder durchgeführten Lehrprobe aufgefallen ist, dass der Unterricht total gestellt ist. Der Unterricht, der uns Schülern bei einer Lehrprobe geboten wird, ist wirklich nicht vergleichbar mit dem normalen Unterricht des Lehrers. Demnach bekommen die Prüfer auch einen völlig falschen Eindruck von dem Unterricht des Lehres.

Was natürlich immer ganz wichtig ist, ist die Gruppenarbeit. Unser Lehrer machen für gewöhnlich fast nie Gruppenarbeit, weil sie genau wissen, dass in den Gruppen dann meistens nur einer arbeitet und die restlichen Schüler zuschauen und genießen, dass sie nichts selbst machen müssen. Aber wenn die Lehrprobe ansteht, kann man sich zu hundert Prozent sicher sein, dass Gruppenarbeit auf dem Programmplan steht. Zudem versuchen die Lehrer das neue Thema immer mit einem interessanten Anfangsbeispiel oder einer Problematik oder ähnlichem einzuleiten. Sonst machen sie das auch nie.

Wäre es nicht sinnvoller, die Lehrproben unangekündigt durchzuführen? Also dass die Prüfer einfach an einem Tag auftauchen und in den Unterricht platzen. Dann wird der Lehrer seinen Unterricht zwar auch etwas umstellen, aber er hat nicht mehr so viele Möglichkeiten, von seinem eigentlichen Unterrichtsplan gänzlich abzukommen. Seht ihr das auch so oder übersehe ich etwas wichtiges? Die Lehrproben machen so wenig Sinn, wenn die Prüfer gar nicht den richtigen Eindruck von dem Unterricht des Lehrers bekommen, sondern etwas vorgesetzt bekommen, das auf diese Art und Weise womöglich nie wieder stattfinden wird?

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich denke auch, dass diese Lehrproben wenig aussagekräftig sind. Wir wurden dann immer bestochen, dass wir auch ja lieb und freundlich sind und das war dann immer ganz anderer und viel produktiver Unterricht, als der tatsächliche.

Ich denke, dass man dabei aber auch sehen möchte, wie der Lehrer die Stunde plant und dann umsetzt. Deswegen macht eine spontane Besichtigung der Stunde nicht so richtig Sinn. Außer man würde sich dann noch mehr anschauen.

Sicherlich wissen die Prüfer das dann auch und rechnen schon damit, dass eine normale Stunde nicht so abläuft, wie diese Teststunde. Dass aber Schüler immer wieder bestochen werden müssen, finde ich nicht in Ordnung. Ob eine spontane Besichtigung nun Sinn macht oder nicht, weiß ich nicht, aber ich denke, dass es schon ein besseres Bild der Situation zeigen würde.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Den gestellten Unterricht habe ich von meiner Schulzeit auch noch sehr gut gekannt. Das war wirklich grauenhaft, und die Lehrer gaben es danach auch immer zu. Lehrproben sind allgemein ein Blödsinn, wenn man ein Auge darauf wirft, wer heute unterrichtet oder unterrichten darf.

Wenn man schon vor hat die Leute auf Schüler losrennen zu lassen, sollte man das nicht nur am Anfang tun, sondern auch mal zwischendurch wahllos in ein Klassenzimmer treten und schauen wie so ein Tag abläuft. Mit der Zeit lassen Lehrer gerne mal alles schleifen - nicht viele, aber sie tun es. Manche sind auch top motiviert danach und bringen wirklich tolle Leistungen, wo man ordentlich was lernen kann. Andere werden aber auch durch den Stress oder das Alter so träge, dass sie selbst keine Lust mehr haben sich irgendwie zu engagieren um etwas positives auf die Beine zu stellen. Man lese sich nur das Thema über Lehrer, die fast nichts mehr Hören durch.

Die einzige Lösung wäre, dass der Unterricht unangekündigt durch versteckte Kameras geprüft worden wäre. Dann wüsste der Lehrer nichts, aber das wichtigste - dann wüssten auch die Schüler nichts davon und würden ihren kindischen Trieben den freien Lauf lassen. Erst dann würde sich richtig zeigen, welcher Lehrer die Klasse unter Kontrolle halten kann. Genau danach richtet sich meistens, wie der Unterricht an sich ist. Wenn er wirklich schlecht wäre, würden sich die Schüler dann schon von selber melden, keine Sorge. Das ganze jedoch nicht nur bei neuen, sondern vermehrt auch bei älteren Bediensteten.

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» Zollstock » Beiträge: 338 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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