Astronomische Studiengebühren in England

vom 03.12.2012, 20:55 Uhr

Seid einiger Zeit wurden die Studiengebühren in England auf bis zu 9.000 Pounds angehoben und sollen die nächsten Jahre auf bis zu 12.000 Pounds steigen. Im Grunde sind die Universitäten nicht verpflichtet eine solch hohe Summe zu verlangen, jedoch haben sie die Möglichkeit. Dadurch, dass die Universitäten Angst haben, ihren Ruf und ihr Image zu verlieren, nehmen die meisten Universitäten dort die höchst mögliche Summe pro Jahr als Studiengebühr. Dadurch, dass in England die Universitäten einen starken Konkurrenzkampf haben und sich auf der jährlich erscheinenden Liste der Top-Universitäten schlagen wollen, wird der Druck, die höchste Summe zu nehmen um nicht den Ruf einer "Billig-Universität" zu bekommen, verstärkt.

In Deutschland sind wir ja sehr verwöhnt, was die Studiengebühren angeht, eine Summe von etwa 15.000 Euro wäre hier undenkbar als Studiengebühr pro Jahr. Mir tun die ganzen Studenten ehrlich gesagt sehr leid. Ich habe von vielen gehört, dass viele extra ein Kredit aufnehmen müssen, um sich ein Studienplatz in England leisten zu können. Ich sehe auch nicht wirklich den Sinn darin, solch astronomische Summen für ein Studium zu verlangen. Bildung sollte für jeden erschwinglich sein meiner Meinung nach, was nützt das Bildungsystem, wenn sich nur noch ein Bruchteil des Landes ein Besuch an einer Universität leisten kann und ein solcher Besuch zu einer Art Luxus oder sogar Privileg wird.

Wie seht ihr das? Wie würdet ihr reagieren, wenn man plötzlich 15.000 Euro Studiengebühren in Deutschland verlangen würde? Würdet ihr versuchen ein Kredit aufzunehmen oder würdet ihr wohlmöglich in diesem Fall nicht studieren gehen?

Und was sagt ihr zu der Situation in England? Sind solch hohen Gebühren gerechtfertigt? Würdet ihr auch wie viele Engländer gegen solche Studiengebühren demonstrieren?

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» held » Beiträge: 185 » Talkpoints: 6,80 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich kann gut verstehen, dass man bei solchen Studiengebühren nicht gerade begeistert ist. Allerdings ist es auch in Deutschland oft so, dass man eben einen "Kredit" aufnehmen muss, weil die meisten Studenten Bafög beziehen und das muss man natürlich auch zurück zahlen, auch wenn man wesentlich weniger Studiengebühren in Deutschland bezahlen muss. Die Verschuldung ist also in beiden Fällen nicht gering, denn auch in Deutschland gibt es so etwas.

In Ordnung ist diese Sache in England natürlich trotzdem nicht, denn beim Studium steht man meiner Meinung nach sowieso schon unter einem großen Druck und der wird durch die krassen Studiengebühren nicht gerade erleichtert. Ich habe einen Freund in Edinburgh, dort sind die Studiengebühren auch sehr hoch und er leidet unter der Situation, weil er immer den Druck hat die besten Noten schreiben zu müssen und sich nicht wirklich entspannen kann, weil er Angst vor dem Versagen hat, da er eben auch viel Geld in das Studium investiert.

Dass Bildung kostenfrei oder eben kostengünstig sein sollte, ist natürlich ein Traum vieler. Allerdings ist es leider auch nicht realisierbar. Selbst in Deutschland bezahlt man ja an einer öffentlichen Uni ohne Studiengebühren schon über 200 Euro für das Semesterticket und dazu kommen dann eben noch Materialien, die auch nicht wirklich billig sind. Würde ich mir jedes Buch kaufen, was ich benötige, um meine Noten zu verbessern, würde ich jedes Semester mindestens noch 200 Euro ausgeben, dazu kommen noch die Kosten für das Drucken, Kopieren und so weiter. Wirklich günstig ist Bildung also in Deutschland nicht, auch wenn es in keinem Vergleich zu den elitären Ausbildungen an Englands Elite Unis steht.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Es stimmt schon, dass die Studiengebühren in England schwindelerregende Höhen erreichen, aber auch dort gibt es für die Studenten Alternativen. Beispielsweise habe ich gehört, dass viele britische Studenten jetzt nach Deutschland kommen um zu studieren, weil sich dort mittlerweile herumspricht, dass hier 1. vergleichsweise niedrige Studiengebühren herrschen und 2. es vergleichbare englischsprachige Studiengänge gibt.

Die Elite-Universitäten in den USA oder Großbritannien haben natürlich einen um einiges besseren Ruf als die in Deutschland, aber die niedrigeren Kosten gehören zu den Gründen, warum so viele Ausländer wie beispielsweise aus dem asiatischem Raum, ihre akademische Ausbildung hier abschließen wollen.

» Piccolino89 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 12.12.2012, 13:11, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


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