Wochenendbeziehung - Und Sonntag kommt der Frust?
Mich würde mal interessieren, ob es anderen auch so geht, wie mir. Ich bin seit 4 Monaten mit meinem Schatz zusammen und eigentlich auch recht glücklich, perfekt ist ja nie alles. Nur leider wohnen wir 30 km voneinander entfernt. Er hat keinen Führerschein, weil er aus Berlin kommt und dort das Netz der öffentlichen Verkehrsmittel ja so gut ausgebaut ist, dass man nicht zwingend ein Auto benötigt. Hinzu kommt, dass er im Einzelhandel tätig ist und daher auch Spätschichten und an Samstagen arbeiten muss.
Daher sehen wir uns hauptsächlich nur an den Wochenenden. Mir geht es so, dass ich mich immer schon die ganze Woche auf Samstag freue und wenn sich das Wochenende dann dem Ende zuneigt, sprich, der Sonntagabend kommt, werde ich traurig. Ich weiß, dass ich mich Montag früh wieder verabschieden werde und ihn wieder die ganze Woche nicht sehe. Daher schlafe ich auch extrem schlecht in der Nacht von Sonntag zu Montag. Ich versuche natürlich, ihn das nicht spüren zu lassen, aber heute morgen hätte ich auch wieder heulen können, als ich von ihm aus zur Arbeit gefahren bin. Ich habe manchmal das Gefühl, dass ich das nicht mehr lange aushalte. Vielleicht liegt das auch am Winter und an der Dunkelheit am Morgen, aber es macht mir extrem zu schaffen.
Geht es hier noch jemandem so? Und wenn ja, was tut Ihr dagegen, womit baut Ihr Euch auf?
Ich glaube kaum, dass Du nur aufgrund Deiner Beziehung in der Nacht von Sonntag auf Montag schlecht schläfst. Du hattest es früher auch schon als Problem bezeichnet und es damals auf die Arbeit geschoben, aber das ist fr mich schon logisch.
Dreißig Kilometer sind meiner Meinung nach in der heutigen Zeit nicht mehr die Welt und so könnte man auch durchaus auch die Strecke mal unter der Woche auf sich nehmen, wenn es Zeit hat. Ich kann ehrlich gerade das Problem nicht verstehen, da man ja nicht bei jeder Beziehung praktisch Tür an Tür wohnt. Insofern würde ich einfach mal schauen, ob es nicht machbar ist, sich auch außerhalb des Wochenendes mal zu sehen und zu treffen. Das dürfte bei Euch in der Region auch ohne Führerschein und Auto zu machen sein.
Wochenendbeziehungen sind nicht immer nur schön, aber sie haben durchaus auch mal Positives - allerdings muss man schauen, ob so etwas für einen selbst vorstellbar ist. Denn nicht jeder ist dafür gemacht, aber wenn man mehr als zweihundert Kilometer auseinander lebt, ist es jedenfalls für mich etwas anderes, als eine Distanz von dreißig Kilometern. Ich denke, man kann den Kontakt ganz gut halten, wenn man ab und zu mal etwas von sich selbst hören lässt, ich gehe mal davon aus, dass Ihr nicht immer nur an den Wochenenden Kontakt habt.
Wenn man regelmäßig telefoniert, kann es auch noch von Vorteil sein und die Zeiten einfach überbrücken, es ist zwar nicht das gleiche, als wenn man sich sieht, hält aber dafür auch noch ein wenig die Spannung aufrecht. Und ich denke, wenn man gemeinsam Urlaub nehmen kann, kann man auch eine Woche oder mehr zusammen verbringen, an solche Dinge muss man sich vielleicht gewöhnen, aber es lohnt sich, vor allem, wenn es immer ernster werden wird.
30 km von ich nun auch nicht weit und denke, dass es eine Strecke ist, die man durchaus in Kauf nehmen kann. Ich habe damals ca. 200 km von meinem Freund entfernt gewohnt und dann auch immer auf die Wochenenden gewartet, an denen wir uns dann sehen konnten. Ich war dann natürlich Sonntags auch traurig, wenn er wieder fahren musste. Aber in den Feiern haben wir uns dann auch länger gesehen und sind dann irgendwann auch zusammengezogen. Ich habe mich damit getröstet, dass wir uns bald wieder sehen und der Abschied ja nicht für immer ist.
Ich kann mir auch nicht so recht vorstellen, dass du in der Nacht von Sonntag auf Montag schlecht schläfst, weil du dann deinen Freund wieder verabschieden musst. Es mag natürlich sein, dass dein Unterbewusstsein da auch eine Rolle spielt, aber das es alleine daran liegt, kann ich mir auch nicht so recht vorstellen. Hast du denn kein Auto? So dass du in der Woche auch mal zu deinem Freund fahren kannst? Ihr seit ja erst seit 4 Monaten ein Paar und über kurz oder lang zieht ihr dann ja auch vielleicht irgendwann zusammen, so dass ihr euch dann jeden Tag sehen könnt. Mir ging es damals bei der Fernbeziehung auch so, dass ich in der Woche durch die Arbeit so viel zu tun hatte, dass mir dann auch kaum Zeit blieb, um meinen Partner zu vermissen.
Ok, Fernbeziehung ist nun eine Sache der Definition. Es kommt natürlich auch immer auf die Situation der Beteiligten an. 30 km sind für einige ein Klacks, während sie für andere eine fast unüberwindbare Strecke darstellen.
Als ich noch in Frankfurt wohnte, hatte ich einen Freund in München. Das war wirklich hart. Ich war noch auf der Schule, er hat studiert. Um mir zumindest ab und an Reisen dorthin zu leisten hab ich mir einen Nebenjob gesucht. Mein Auto hätte die strecke vermutlich nicht mitgemacht, er hatte kein eigenes, so dass wir auf den Zug angewiesen waren.
Dann musste ich Samstags arbeiten, hatte nur einen freien im Monat. So dass wir uns höchstens einmal im Monat sehen konnten, wenn es die Finanzen erlaubt haben. Man hat die Zeit so intensiv wie möglich genutzt. Ich glaub das ist der größte Vorteil an einer Fernbeziehung. Der Abschied war jedesmal schrecklich, vor allem wenn man nicht wusste wann man sich das nächste Mal sehen würde.
Dafür wurde dann unter der Woche ganz viel geschrieben, telefoniert und Pläne geschmiedet. Was in der Fernbeziehung sehr wichtig ist, ist dass man enormes Vertrauen zu dem Partner hat. Daran ist es letztendlich auch bei uns gescheitert.
Auch ich würde 30 km nicht als Fernbeziehung bezeichnen. Meine Tante fährt beispielsweise 60 km an die Arbeit, das nenne ich eine Entfernung aber doch keine 30 km. Abgesehen davon habe ich auch eine Fernbeziehung geführt.
Bei mir waren es ungefähr 180 km Entfernung. Mein Verlobter und ich kannten uns aber schon vorher und waren es vorher eben anders gewöhnt. Für uns war es immer ganz schlimm uns nicht sehen zu können und deswegen haben wir immer versucht trotzdem Kontakt zu halten und uns aber auch abzulenken.
Telefoniert haben wir jeden Tag, mehrere Stunden lang, dazu kamen noch SMS und Mails. Wir hielten uns also ständig auf dem Laufenden. Du musst versuchen die Zeit dazwischen sinnvoll zu überbrücken. Denke einfach daran, wie schön es mit ihm war und ziehe daraus deine Kraft und dann ist sicherlich ganz bald schon wieder Samstag. Versuche Ablenkung zu finden. Dinge, die dir Spaß machen, und lebe deine Hobbys aus. Ansonsten kannst du ja auch mal spontan zu ihm fahren, wenn du ihn so sehr vermisst.
Ich denke diese Situation kennt jeder der eine Fernbeziehung hat. Ich selber hatte mit meinem jetzigen Mann über zehn Jahre lang eine Fernbeziehung wo ich am Freitagabend nach der Arbeit zu ihm gefahren bin und dann am Sonntagabend oder Montagfrüh, je nach Sommer oder Winter, wieder nach Hause gefahren bin. Wir waren allerdings weit über 100 Kilometer voneinander entfernt.
So richtig aufbauen kann einem in diesem Moment leider gar nichts. Für mich war es ein Vorteil dass mir die Arbeit Spaß gemacht hat und wir unter der Woche sowieso kaum Zeit füreinander gehabt hätten. Das baut ein wenig auf. Dafür haben wir die Wochenenden intensiver miteinander genutzt. Aber schön ist es dann natürlich schon wenn man zusammen lebt und das haben wir nach über zehn Jahren auch gemacht und Vergleich ist es keiner. Bei der Fernbeziehung steckt halt noch um einiges mehr Beziehungsarbeit drinnen, das muss einem Klar sein.
Hmmh, meiner Freundin ihrer Schwester geht es so ähnlich. Ihr Freund studiert 800km entfernt von hier und sie sehen sich nur in den Ferien oder Fenstertagen. Sind aber beide schon seit knapp 5 Jahren zusammen. Meistens ist es so dass wenn die Ferien vorbei sind und ihr Freund gehen muss ist die Schwester meiner Freundin dann 2-3 Tage unaushaltbar launisch. Ihr hilft es wenn sie regelmäßig telefonieren und die gemeinsame Zeit ist dann dafür umso schöner wenn man sich wieder sieht. Ein Grundrezept gegen den Kummer gibt es leider nicht, so was tut weh, es wird aber auf Dauer ganz sicher besser.
Ich sehe meine Freundin regelmäßig, daher kann ich dir nicht sagen wie es in so einer Wochenendbeziehung läuft. Jedoch habe ich öfters das Problem dass ich Sonntags nicht gut schlafe, genauso wie meine Freundin auch. Ich denke das ist ein komplett anderes Gefühl bzw. im Unterbewusstsein verankert ist auch der Gedanke dass am Montag die Woche wieder anfängt, man früh aufstehen muss und das nächste Wochenende noch so weit entfernt ist. Zumindest geht es uns so.
Hier war nun nicht die Rede von einer Fern-, sondern von einer Wochenendbeziehung und der Fall scheint ja auch durchaus gegeben zu sein, obwohl auch mir nicht so ganz nachvollziehbar ist, aus welchem Grund. Dreißig Kilometer Entfernung sind in meinen Augen sogar ziemlich wenig und ich würde hier keinen Grund sehen, nur Begegnungen am Wochenende zu realisieren. Immerhin kann man hier nicht von einer Fahrtdauer von einer Stunde pro Strecke ausgehen, sodass wohl noch genügend Zeit bleiben sollte, etwas voneinander zu haben, wenn man sich auch unter der Woche sieht. In einer meiner Ex-Beziehungen war die Entfernung ebenso gering und ich bin ziemlich häufig diese Strecken gefahren, um dann allerdings bei mir zu Hause zu schlafen.
Ich halte es insofern nicht für ausgeschlossen, sondern sogar für gut möglich, dass man auch unter der Woche gemeinsame Momente hat, die man teilen kann. Wenn Dein Freund nun aufgrund seines Berufes auch mal Schichten hat, die in Deinen Feierabend hineinreichen, bedeutet das nun immerhin wiederum nicht, dass er immer so arbeitet, dass Ihr Euch nicht an Deinem Feierabend sehen könnt, sondern solche Schichten werden normalerweise im Wechsel ausgeübt. Wenn Ihr Euch also nun auch unter der Woche häufiger mal sehen würdet, käme es schlimmstenfalls zu vereinzelten Wochen, in denen diese Besuche seltener ausfallen würden, aber man müsste das Ganze nicht komplett und ausschließlich auf das Wochenende verlagern.
Wenn ich mich richtig erinnere, hast Du in einem anderen Thread auch berichtet, dass Du aufgrund dieser Entfernung zwischen Euch darüber nachdenkst, ob Ihr nicht zusammenziehen könnt. Ich wusste zu diesem Zeitpunkt aber noch nichts von Eurer geringen Entfernung und bin wirklich der Meinung, dass Ihr zunächst versuchen solltet, Eure Treffen häufiger stattfinden zu lassen und Lösungen für Begegnungen unter der Woche zu suchen. Bei dieser geringen Entfernung sollte das wirklich ohne Weiteres machbar sein und dann würdest Du auch herausfinden, ob Du in der Nacht zum Montag deshalb so schlecht schlafen kannst, weil Du Deinen Freund für kürzere Zeit verlassen musst oder ob es eben doch an der Arbeit liegt, wie von *steph* aus Deinem damaligen Thread aufgegriffen. Ein Problem sehe ich hier ehrlich gesagt nun wirklich nicht, an der Situation etwas zu verändern.
Also ich hatte auch schon Wochenendbeziehungen und auch Beziehungen, wo man sich wesentlich seltener gesehen hat. Ich finde es aber ziemlich putzig, weil es bei euch ja doch "nur" 30km sind und das finde ich keine Strecke, die man nicht in der Woche überbrücken könnte, wenn man es denn wirklich will. Ich kann mir ehrlich gesagt kaum vorstellen, dass ihr beide so wahnsinnig eingespannt seid, dass ihr nie die Zeit habt, euch auch unter der Woche zu sehen.
Dass du dich auf das Wochenende freust, ist aber logisch. Und dass du danach traurig bist, ist wahrscheinlich auch nachvollziehbar. Wenn mein Freund nicht bei mir ist, dann schlafe ich beispielsweise viel schlechter und auch unruhig. Auch wenn es schon auf den Trennungstag zugeht, wenn ich weiß, dass wir uns mal eine längere Zeit nicht sehen, werde ich eben schon langsam unruhiger. Dagegen mache ich aber nichts, weil ich es eben normal finde und ich wüsste auch nicht, was da helfen sollte. Ich versuche dann eben nur mich abzulenken und mich vor dem Schlafen noch auf anderes zu konzentrieren, beispielsweise ein schönes Buch oder einen tollen Film. Die andere Alternative wären dann ja irgendwelche Hilfsmittel, aber darauf würde ich nicht zurückgreifen wollen.
Ich selbst hatte auch mal eine Fernbeziehung, und ich weiß noch genau wie das ist, wenn man sich zu selten sieht. Wir haben beide studiert, er in Karlsruhe und ich in Bochum, knapp 370km auseinander. Wir konnten uns selbst in den Semesterferien nur kurz sehen, weil in Karlsruhe sämtliche Klausuren über die Ferien verteilt waren, während ich die Klausuren in Bochum bereits Ende der Vorlesungszeit hinter mir hatte. Mein aktueller Freund wohnt nur 120km von mir entfernt und ich finde es toll, dass wir uns so viel öfter sehen und genieße jeden Moment.
Da ich Studentin bin und NRW-Ticket habe, fahre ich so oft es geht zu ihm. Meistens bin ich am Wochenende von Freitag bis Montag früh bei ihm, hin und wieder schaffe ich es auch, 1-2 mal werktags hinzufahren, wenn beispielsweise eine Vorlesung ausfällt weil der Dozent krank ist oder wenn ich mal ausnahmsweise nicht arbeiten muss. Da es keine direkte Bahnverbindung gibt, pendle ich oft 2,5h eine Strecke, aber das macht mir nichts aus, wenn ich ihn dafür sehen kann.
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