Gibt es in eurem Kindergarten männl. Kindergartenpädagogen?

In einem anderen Thread habe ich von einem Turnprojekt im Kindergarten meines Sohnes berichtet. Dort habe ich auch erwähnt, dass männliche Kindergartenpädagogen eher die Ausnahme zumindest bei uns in der Gegend sind. Als ich auf der Suche nach einem passenden Kindergarten für meinen Sohn war, habe ich auch bewusst darauf geachtet, ob es auch männliche Kindergartenpädagogen gibt. Die sind in meiner Gegend aber scheinbar eine große Mangelerscheinung. Auch beruflich hat mich dieses Thema interessiert und so habe ich mich genauer erkundigt. In dem Bundesland wo ich wohne hätte ich keinen einzigen männlichen Kindergartenpädagogen gefunden.

In dem anderen Thread wurde berichtet, dass es in ihrer Gegend scheinbar gleich mehrere männliche Kindergartenpädagogen gibt. Das finde ich echt toll, weil ich es gut finden würde, wenn Kinder diesbezüglich einen Ausgleich haben. Wie sieht das bei euch aus? Gibt es im Kindergarten eurer Kinder auch männliches Personal?

Durch meine berufliche Ausbildung und gesammelte Erfahrungen kann ich bestätigen, dass Kindergartenerzieher eher selten sind. Die meisten Erzieher oder Pädagogen sind eher in der Behindertenhilfe, in der stationären Kinder- und Jugendarbeit oder auch in Horten zu finden. Im Kindergarten oder in der Kinderkrippe gibt es diese zwar weniger, aber ich erinnere mich an einen Kollegen, der wirklich toll war. Zwar weiß ich nicht, ob er dort noch tätig ist, aber es gibt zumindest Kindergartenerzieher und ich kann nach meinen Erfahrungen nur sagen, dass ein Erzieher nicht nur für die Kinder toll ist, sondern auch nach meinen Erfahrungen einfach anders im Team agiert wird. Woran es genau liegt, weiß ich nicht, aber ich würde es auch begrüßen, wenn es nicht nur weibliche Erzieherinnen im Elementarbereich gebe, sondern eben auch männliche Erzieher.

Für mich liegen die Vorteile klar auf der Hand, ich habe es schon einige Male erlebt, dass ein rein weibliches Team mehr von Stutenbissigkeit geprägt ist, ein Mann oder auch mehrere Männer lockern ein solches Team auf. Allerdings kann man nicht bei jedem Mann davon ausgehen oder voraussetzen, dass er ein Gewinn ist. Ich habe auch schon von gegenteiligen Erfahrungen gehört, aber meine persönlichen Erfahrungen sind überwiegend positiv.

Im Kindergarten meines Sohnes gibt es gleich zwei Erzieher, allerdings nicht in der Gruppe meines Sohnes. Dort gibt es nur Erzieherinnen, aber da sich der Frühdienst immer in einer anderen Gruppe befindet, hat er die Erzieher auch recht schnell kennengelernt. Mein Sohn mag einen Erzieher besonders gerne und es ist für ihn auch immer ein Highlight, wenn er Zeit mit ihm verbringen konnte. Er erzählt mir daheim dann immer davon und man merkt schon, dass der Erzieher für ihn scheinbar sehr wichtig geworden ist. Dieser wirkt auch wirklich sehr sympathisch und ich kann sehr gut nachvollziehen, dass er ihn sehr mag.

Damals bei der Informationsveranstaltung des Kindergartens war ich auch sehr erstaunt, dass es gleich zwei Erzieher gibt, denn in unserer nähren Umgebung gibt es sonst keine Kindergärten mit männlichen Pädagogen. Das hat mir gleich sehr gut gefallen, muss ich sagen. Ich finde es wirklich nicht schlecht, dass die Kinder auch eine männliche Bezugsperson im Kindergarten haben. Man merkt auch direkt, dass die Jungs schon sehr fixiert auf die Erzieher sind und sich immer regelrecht um sie scharen. Ich finde, es müsste viel mehr männliche Erzieher geben, aber anscheinend ist der Beruf bei Männern nicht gerade sehr beliebt!

Einen männlichen Erzieher gibt es bei uns nicht. Allerdings gibt es einen Pädagogen, der immer mal wieder in den Kindergarten kommt. Zum einen fungiert er als Integrationshilfe für eines der Kinder, zum anderen macht er aber auch Angebote für alle Kinder, wo es hauptsächlich um das Thema Bewegung geht. Hauptberuflich ist er Therapeut für entwicklungsauffällige Kinder.

Von einem männlichen Erzieher weiß ich hier in der Gegend nur bei einer Einrichtung, die sowohl eine Krippenbetreuung für 0-3-jährige und auch Nachmittagsbetreuung für ältere Kinder anbietet. Grundsätzlich finde ich es sehr schade, dass die männlichen Erzieher immer noch selten sind. Für die Kinder ist es sicher schön, auch einen Mann zu haben, mit dem sie vielleicht mal richtig schön rumtoben oder Fußball spielen können.

Wir haben das Glück, dass wir einen Erzieher in unserer Einrichtung haben. Ich finde das gut, denn er bereichert die Einrichtung sehr. Gerade die großen Vorschuljungs profitieren davon. Aber auch die Mädchen mögen ihn sehr gerne. Er macht gerne einen Spaß, fährt mit dem Roller mit und das kommt natürlich gut an. Man kann sich aber auch auf ihn verlassen. Wenn etwas nicht in Ordnung ist, dann schimpft er und ist auch streng.

Ich finde dass das eine gute Bereicherung ist. Auch in den Grundschulen würde ich mir mehr Lehrer wünschen. Gerade den Jungs tut das gut und Mädchen haben damit auch kein Problem. Ich gehe aber davon aus, dass es mehr und mehr Männer geben wird, die sich für einen Beruf in der Kindererziehung entschieden.

In unserem Kindergarten gibt es mittlerweile zwei Männer, die die Kinder betreuen. Einer ist in der Integrationsgruppe, der andere springt von Gruppe zu Gruppe.

Beide Männer sind aber schon ganz schön wichtig für die Kinder, nicht nur für die Jungs. Mit den Männern werden auch mal andere Sachen gemacht, das finden immer alle Kinder toll. Hauptsächlich werden dann draußen irgendwelche Spiele gemacht, im Sommer oft Fußball, das ist irgendwie der Renner, jetzt im Winter mit viel Schnee wird draußen bis zur Erschöpfung im Schnee getobt, versucht Schneemänner zu bauen und eine Schneeballschlacht veranstaltet. Klar machen das die weiblichen Erzieher auch, aber mit den beiden Männern ist der Lärmpegel (und damit glaube ich auch der Spaßfaktor) irgendwie höher.

Einige Kinder, die morgens oft noch Trennungsprobleme haben, lassen sich z.B. von dem Erzieher aus der Integrationsgruppe viel leichter beruhigen und ablenken, als von allen anderen. Er scheint etwas auszustrahlen, was die Kinder brauchen. Ich höre dann oft von den Müttern, dass sie froh sind, dass Volker Frühdienst hat, das macht es viel leichter.

Aber auch die Kinder, die etwas schwieriger im Umgang sind und manchmal leichte Probleme haben, sich einzuordnen, um es mal vorsichtig auszudrücken, sind bei diesem Erzieher die liebsten Lämmchen. Alle im Kindergarten sind also froh, dass es die beiden gibt.