Firma geht es schlecht - Lohnverzicht - Staatliche Hilfe?

vom 11.12.2012, 13:30 Uhr

Herr A arbeitet in einer kleinen Firma. Da es der Firma schlecht geht, hat der Chef darum gebeten, dass die Mitarbeiter auf den Lohn verzichten, damit man die Firma retten kann. Die 4 Mitarbeiter aus der Firma waren damit einverstanden. Denn der Chef hat nicht gekündigt und eine eigene Kündigung würde zu einer Arbeitslosengeldsperrung führen. Deswegen haben nun die 4 Mitarbeiter verzichtet und nun zwei Monate von den Ersparnissen gelebt. Der Chef versprach, dass sie die Löhne auf jeden Fall später bekommen.

Nun ist es aber so, dass es wohl noch eine Weile dauert bis die Firma durch den Lohnverzicht erst einmal gerettet wird. Kann Herr A und seine Kollegen in der Zwischenzeit irgendwelche staatliche Hilfe bekommen oder ist es nicht machbar? Wie sollte A sich nun entscheiden? Selber kündigen und eine 3 Monatsperre wäre auch fatal, weil er keine Ersparnisse mehr hat. An wen kann Herr A und die Kollegen sich wenden?

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» Sherlock-Holmes » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Sherlock-Holmes hat geschrieben:Die 4 Mitarbeiter aus der Firma waren damit einverstanden.

Das war dann sehr naiv bis dumm von den vier Mitarbeitern. Da kann man nur hoffen, dass der Chef wenigstens die Sozialabgaben bezahlt hat. Und als Lehre sollte man für die Zukunft einsehen, dass zumindest in Deutschland noch nie ein Unternehmen mittelfristig gerettet werden konnte, wenn die Angestellten Verzicht üben. Egal in welcher Form. Und in so einer Situation wird man sich in aller Regel auf eine Gehaltskürzung verständigen. Dann kann auch Kurzarbeit ausgehandelt werden und hier kann sogar der Staat unterstützend eingreifen. Wenn es aber der Firma schon so schlecht geht, dass die Gehälter (für die Angestellten) auf 0 gesenkt werden müssen - insbesondere wenn sie nicht in ihrer Gründungsphase ist - dann kann davon ausgegangen werden, dass sie Pleite ist!

Sherlock-Holmes hat geschrieben:Denn der Chef hat nicht gekündigt und eine eigene Kündigung würde zu einer Arbeitslosengeldsperrung führen.

Wieso hätten sie selbst kündigen sollen? Schlicht das Einverständnis verweigern und parallel eine neue Stelle suchen wäre sicher der nahe liegende Schritt gewesen. Und auch der, der am verständlichtsten gewesen wäre. Letztlich hätte es die Angestellten auch nicht schlimmer getroffen.

Sherlock-Holmes hat geschrieben:Der Chef versprach, dass sie die Löhne auf jeden Fall später bekommen.

Das Versprechen auf Grundlage von was? Wenn das Unternehmen plötzlich eine Zeit gar keine Löhne zahlen kann, will man sicherstellen, später das doppelte zahlen zu können? Wie ist denn das wenigstens theoretisch zu erklären?

Sherlock-Holmes hat geschrieben:Kann Herr A und seine Kollegen in der Zwischenzeit irgendwelche staatliche Hilfe bekommen

So wie das läuft bekommen die Mitarbeiter natürlich keine staatliche Unterstützung. Hier muss der Arbeitgeber mit aktiv werden. Aber der scheint die Situation ja gut nutzen zu können.

Sherlock-Holmes hat geschrieben:Selber kündigen und eine 3 Monatsperre wäre auch fatal, weil er keine Ersparnisse mehr hat.

Nochmals die Frage: wieso kündigen? A kann doch einfach auf sein Gehalt bestehen. Wenn das Unternehmen ihn dann kündigt, ist doch bzgl. der Sperre alles klar. Und dennoch stellt sich die Frage, wieso A davon ausgeht, sicher keine Arbeit mehr zu finden? Evtl. reicht die Zeit der Kündigungsfrist ja aus, um eine neue Stelle zu bekommen und das Amt kann einem egal sein.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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