Wenn Kinder für eine bessere Zukunft der Eltern arbeiten
Ich habe neulich einen etwas älteren, aber nicht minder erschreckenden Film über Kinderausbeutung und Kinderschändung in Poipet gesehen. Das liegt im Nordwesten Kambodschas an der thailändischen Grenze und ist also ein Gateway für solche Aktionen. Diese Stadt war auch einer der großen Schauplätze der Auseinandersetzungen zwischen Khmer Rouges und den Regierungstruppen.
Viele durch Hunger und Missernten geplagte Kambodschaner emigrierten in den letzten Jahren in diese Stadt, weil sie hofften, dort, an der Grenze zu Thailand, eine bessere Zukunft vorzufinden und ihre Kinder mussten für eine bessere Zukunft Geld heranschaffen, egal wie. Auch wurden Kinder einfach so an Männer verkauft oder sie mussten als Rosenverkäufer arbeiten. Dies war die Vorstufe zur Kinderprostitution, denn die pädophilen Freier erkannten diese Signale der Zuhälter von Poipet sofort. Und schon fädelten diese Kontakte und Treffen mit den Kindern ein. Kinderhändler kauften oder mieteten dort Kinder, verschleppten sie nach Thailand, wo die Kinder dann als Bettler, in der Prostitution oder in Fabriken rackern mussten. Manche von ihnen waren eben mal 12 Jahre alt, als sie wie ein Stück Ware oder Vieh nach Bangkok transportiert wurden.
Seit 1998 gibt es in Poipet die Organisation Goutte d’eau für Straßenkinder. Beunruhigt durch hunderte neue Kindergesichter in Poipet ging diese Organisation der Ursache nach und konstatierte, dass es für viele Kinder keinen Ausweg aus dem Kreislauf der Ausbeutung gab, denn ihre Eltern zählten auf die unmoralischen Einkünfte ihrer Kinder. Spürte die Polizei die Kinder auf, wurden sie festgenommen, zurück nach Poipet abgeschoben und oft gleich wieder verkauft, von ihren eigenen Eltern! So wurden viele von den Kindern krank, ihre Leben wurden ruiniert und sie hatten nie eine Schulbildung und keine Gelegenheit, einen Beruf zu erlernen.
Könnt Ihr für solche Sachen Verständnis aufbringen, dass Kinder sich für ihre Eltern ruinieren müssen? Sind wir aus dem Westen auch an so einer Situation Schuld und wie können wir sie ändern? Glaubt Ihr, dass solche Organisationen wie Goutte d’eau (Wassertropfen) nur ein Tropfen auf den heißen Stein sind, oder können diese Leute wirklich etwas vor Ort bewirken?
Ich habe diesen Film nicht gesehen, finde es aber sehr schrecklich, was du da beschreibst. Leider wird das kein Einzelfall sein. Viele Kinder in der Welt haben zu leiden, auch weil zu Handlungen gezwungen werden unter anderem eben auch zu Geschlechtsverkehr.
Solche Organisationen sind immer ein Schritt in die richtige Richtung, aber man muss ja nicht nur diese Kinder schützen, sondern alle Kinder und man muss auch dafür sorgen, dass Männer das nicht mehr tun dürfen. Es müssen also auch staatliche Organe greifen. Wenn alle zusammenarbeiten würden und damit meine ich ohne sich gegenseitig im Weg zu stehen, könnte diese Organisation es schaffen. Aber es sind ja auch die Umstände, die die Eltern zu so etwas bringen. Ich denke nicht, dass es ihnen leicht fällt.
Man muss dafür sorgen, dass diese Eltern auch Geld bekommen, wenn sie ihre Kinder nicht verkaufen. Arbeitsplätze und Sozialleistungen schaffen. Man kann es nicht fördern, dass so etwas passiert, indem man sein Land immer ärmer werden lässt. Man muss auf Wirtschaft setzen, versuchen sich wirtschaftlich besser aufzustellen.
Diese Eltern werden das sicherlich nicht machen, weil sie Spaß daran finden. Sicherlich werden es auch erst die Mütter probieren, aber vielleicht keinen Markt dafür finden, weil in ihrem Land keiner Geld hat. Dann sieht man natürlich, dass es für Kinder mehr Geld gibt. Das ist alles grausam, aber der Mensch versucht eben zu überleben. Den seelischen Schaden der Kinder kann man sich dabei ja vorstellen. Verstehen kann ich es nicht, aber uns geht es auch eindeutig zu gut, um dafür eine Wertung abzugeben. Niemand weiß, wie er tatsächlich in so einer Situation sein würde, wenn es keinen Ausweg mehr gibt, weil man nicht überleben kann.
Was Du schreibst, Ramones, finde ich sehr klug und nachvollziehbar. Wir waren heuer mit Phoenix auf einer Mekong Kreuzfahrt und hatten bei einem schwimmenden Markt Anker geworfen. Da zeigte eine Kambodschanerin auf einem Hausboot uns ihr Kind und winkte mit seinem Arm. Das sah so herzig aus und sie lächelte immer mehr. Plötzlich wollte sie uns ihr Kind reichen. Nein, nicht damit wir es kurz halten sollten, sondern einfach für immer mitnehmen. Das fand ich total schrecklich und erinnerte mich an solche Filme, wie den über Poipet.
Die Leute machen alles, damit sie an Geld kommen oder ihre Kinder eine bessere Zukunft haben. Auch gab es in Phnom Penh an der Uferpromenade alte Knacker, die Kindern die Hände hielten und nachher wohl noch mehr und die Mutter saß daneben..und..spielte sich mit ihrem Iphone. Das fand ich total krass und die Polizei schaut weg oder lächelt nur. Solange solche Touristen ins Land kommen und die Polizei gleichgültig ist, wird sich wohl nie etwas ändern.
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