1 1/2 jähriges Kind schlägt jeden - Was tun?

Die zwei jährige Tochter meiner Freundin schlägt jeden. Wenn man sie auf den Arm nimmt, wenn man gemütlich mit ihm zusammen sitzt, es kommt irgendwann immer dass sie um sich schlägt und dann auch voll das Gesicht trifft. Das Kind bekommt keine Gewalt mit. Die Eltern sind liebevoll zueinander und zu dem Kind. Aber wenn der Kleinen was nicht passt, dann schlägt sie. Ein "nein" akzeptiert sie nur unter Protest.

Wie kann man dem Kind das Schlagen abgewöhnen? Ich bin das von meinen Kindern nicht gewohnt, dass sie um sich schlagen.

Ich würde es nur mit zwei Wörtern definieren: Grenzen setzen. Ich glaube schon, dass das Kind keine Gewalt bekommt, aber auch nicht genug Grenzen. Es scheint für das Kind normal zu sein, dass es das machen darf, was es will. Wenn es Grenzen bekommt, dann wird es sicher anders aussehen.

Ich hätte da schon längst einen Riegel vorgeschoben, aber einige Eltern sind dazu nicht in der Lage. In meiner Verwandtschaft ist auch so ein Fall und die Kinder dürfen alles machen, darunter auch um sich schlagen. Da wird nicht ein Ton gesagt, sondern eher weggesehen. Ich würde dem Kind, auch wenn es nicht meines ist, klar die grenzen setzen, wenn es das bei mir machen würde.

Meine Töchter haben diese Anwandlung auch mal gehabt. Der Schlag kam wie aus dem Nichts. Das habe ich zwei Mal durchgehen lassen und immer mit einem Nein kommentiert, da sie das ja schon verstehen konnten. Beim dritten Versuch habe ich die kleine Hand abgefangen. Das Staunen der Kinder war groß, aber danach war auch Schluss mit dem Schlagen.

Wenn das Mädchen sich also bisher kaum erziehen lässt in dieser Situation, dann muss man andere Mittel ergreifen. Spielt man zusammen und sie schlägt, dann bricht man eben das Spiel ab. Kuschelt man gerade und sie schlägt, dann lässt man sie allein sitzen. Wenn man sich ihr entzieht, dann wird sie wohl merken, dass ihre Schläge auch Konsequenzen haben.

Ich hab zwar keine eigenen Kinder, aber viele Cousins, auf die ich früher öfters aufgepasst habe. Bei vielen von ihnen habe ich die gleiche Situation beobachten können. Manche haben geschlagen, manche haben an den Haaren gezogen. Warum sie das gemacht haben, konnte ich mir nicht erklären.

Anscheinend haben viele Kinder so eine Phase und das geht von alleine wieder vorbei. Wie die Eltern das in den Griff bekommen haben, weiß ich nicht. Aber ich denke, dass die Kinder wirklich in dem Alter testen, wie weit sie gehen können. Von daher gebe ich davinca recht. Die Eltern sollten in diesen Situationen Grenzen setzen und zwar ohne zurückzuschlagen.

Dann hat das Kind bisher scheinbar genau die falsche Erziehung erlebt, es muss lernen, dass es Grenzen gibt, und das es nicht immer im Mittelpunkt steht. Wahrscheinlich ist das aber Zuhause bei den Eltern immer anders, sie kümmern sich wahrscheinlich die ganze Zeit um das Mädchen, und es bekommt was es will.

Das sollten die Eltern aber so schnell wie möglich ändern, sonst wird es desto größer das Kind ist, immer nur noch mehr Probleme geben, weil das Mädchen natürlich nicht aufhören wird zu schlagen. Es muss lernen das es zu anderen Menschen Respekt haben sollte. Ich glaube mir wäre da schon ganz schnell mal die Hand ausgerutscht. Klare Grenzen sind wichtig, und sie muss lernen, dass sie diese ohne viele Protest akzeptieren muss. Aber da müssen zuerst mal die Eltern ihre komplette Einstellung ändern, sonst wird es nicht besser sondern nur schlimmer werden.

Es gibt halt unter Kindern die Schläger, Beißer oder Kneifer, da die Kinder sich in dem Alter noch nicht unbedingt anders zu wehren wissen oder noch keinen anderen Weg wissen um sich durch zu setzen, wird gebissen, geschlagen oder gekniffen. Unsere Kindergärtnerin sagte, ihre Tochter war auch eine "Schlägerin", sie hat ihr dann z.B. auf dem Spielplatz gesagt: Schlag noch einmal und wir gehen nach Hause. Manchmal waren sie wohl nur sehr kurz auf dem Spielplatz.

Ansonsten hatte ich mal gelesen das man ganz bestimmt die Hand festhalten und nein sagen soll. Bei einigen in meiner Spielgruppe hat das auch gut funktioniert.