Wer wurde auch in der Schule gemobbt - Reaktion der Eltern?
Ich muss sagen, dass ich mich nicht so gerne an meine Schulzeit zurück erinnere. Der Grund ist, dass ich fast in der gesamten Unterstufe, also in den Klassen 1 bis 3 immer von meinen Mitschülern gemobbt wurde. Das äußerte sich so, dass sie mich entweder beschimpft haben, da fielen dann auch so Wörter, wie "fette Sau" und alles in der Richtung. Ich war zwar kein extrem dickes Kind, aber doch recht gut genährt.
Jedoch waren die Beschimpfungen noch harmlos. Es gab dann auch eine Zeit, in der sich so genannte "Banden" gegründet haben. Und die haben es dann meistens auf mich abgesehen. Sie haben mich in den Hofpausen "verkloppt" (so sagte man früher dazu). Oder sie haben nach dem Unterricht auf mich gewartet und mich und meine Freundin aufgehalten, indem sie uns dann den Weg versperrt haben. Das eine Mal hatte es in Strömen geregnet und wir kamen einfach nicht an den anderen vorbei.
Meine Eltern waren auch aufgrund dessen sehr oft in der Schule und haben sich bei unserer damaligen Klassenlehrerin beschwert, was aber wenig bis gar nichts gebracht hat. Ich denke, das Problem war, dass ich zu den Besten der Klasse gehörte und eben sehr ruhig war. Da wird man ja von anderen schnell als arrogant abgestempelt, so nach dem Motto "die spricht wohl nicht mit jedem". Allerdings hatten mir meine Eltern schon vor dem ersten Schultag eingeschärft, dass ich mich nicht ablenken lassen und im Unterricht nicht mit anderen reden soll. Wer weiß, vielleicht hat das alles eine Rolle gespielt.
Es war dann auch mal so schlimm, dass ich nicht mehr zur Schule gehen wollte und oft geheult habe, wenn ich nach Hause kam. Und ich denke, gerade Kinder prägt so eine Erfahrung enorm. Dadurch entstehen psychische Probleme, die erst später in Erscheinung treten, wie beispielsweise bei mir, das schwache Selbstvertrauen.
Wie war das bei Euch, gibt es hier auch jemanden, der in der Schule gemobbt wurde? Und wenn ja, wie habt Ihr das damals empfunden? Und wie haben die Eltern reagiert, was haben sie dagegen unternommen?
Ich wurde von der ersten Klasse bis zur Neunten täglich gemobbt. Das Mobbing begann schon bei der Einschulungsfeier, als ich als Einzige geheult hatte, weil ich niemanden von den Kindern kannte und lieber bei meiner Familie sitzen wollte. Niemand wollte mit mir etwas zu tun haben und selbst meine damalige Klassenlehrerin kümmerte sich nicht um das Problem.
Die gesamte Schullaufbahn durch wurde ich tagtäglich auf dem Schulhof "verkloppt", bespuckt und mit Kastanien, Schneebällen und Brotresten beworfen, wodurch ich auch geschwänzt hatte, indem ich krank spielte. Es war kaum zum Aushalten. Auch als ich einen anderen Klassenlehrer bekam, änderte sich nichts. Meine Mutti war öfters in der Schule, aber es brachte einfach nichts.
Das Schlimmste war, als mir ein Mitschüler den Finger in der Eingangstür so einklemmte, dass er brach. Seitdem habe ich Probleme, da der Knochen schief zusammen gewachsen ist. Bis heute kann ich das Gelenk nicht mehr so bewegen wie davor.
Dass man mir so manches Mal die Jacke versteckte oder die Federmappe vom Tisch warf, sind dagegen noch die kleinsten Übel. Trotzdem verging kein Tag, an dem ich nicht heulend nach Hause lief. Sogar im Unterricht wurde ich immer mit Papierkügelchen beworfen. Den Unterricht verfolgen konnte ich daher kaum. Die Schule war einfach schrecklich und ich würde die Erinnerungen daran am Liebsten verbannen.
Ich wurde in meiner Schulzeit leider auch gemobbt, was sich erst änderte, als ich eine Klasse freiwillig wiederholt habe und dadurch in ein anderes Klassenumfeld kam. Bei mir war es für meine Eltern schon schwierig, entsprechend zu reagieren, weil ich sehr verschlossen war und nach der Schule auch nicht gerne über meine Probleme geredet habe. Deswegen bekamen sie auch erst so nach und nach raus, was mein Problem in der Schule war. Daraufhin gingen sie auch zu meiner Klassenlehrerin, die erst mal ein Gespräch ansetzte, was so überhaupt nichts brachte.
Da meine Eltern aber zu meinem Glück nicht locker ließen, kam von meiner damaligen Klassenlehrerin der Vorschlag, dass ich doch eine Klasse wiederholen könne, wenn ich die Schule nicht wechseln will. So habe ich es auch gemacht und ich muss sagen, dass sich dank dem Einsatz meiner Eltern und auch meiner damaligen Klassenlehrerin viel für mich verbessert hat. In der neuen Klasse konnte ich endlich wieder lachen und fröhlich sein und fand auch schnell Freunde.
Ich habe derartiges in meiner Kindheit zum Glück nicht erleben müssen, aber es gab auch in meinem Leben Situationen, wo ich gemobbt worden wäre, hätte ich das zugelassen. In der Grundschule freundeten sich meine Eltern mit einem anderen Elternpaar an, welches eine Tochter hatte, die auf meine Schule ging, allerdings einen anderen Freundeskreis hatte. So kam es leider häufig zu der Situation, dass diese und ihre Freunde mich versuchten in den Pausen bloßzustellen und zu mobben, wohingegen sie zu Hause dann taten, als wären wir beste Freunde.
Geklappt hat das allerdings nicht, weil ich nie jemand war, der sich leicht runter kriegen lässt und ich meist gut kontern konnte, so dass ich nicht der Verlierer in der Sache war, sondern die anderen häufiger mal blöd da standen. Ich fand diese Personen auch eher armselig, weil sie scheinbar ihr Selbstbewusstsein irgendwie aufpuschen mussten, dadurch, dass sie andere Kinder fertig machten.
Meine Eltern haben bei solchen Sachen hauptsächlich damit reagiert, dass sie eben immer wieder betont haben, dass ich mich nicht unterkriegen lassen darf und einmal haben sie dann auch das Gespräch mit den Eltern eines der Kinder gesucht, weil das Verhalten einfach zu unverschämt wurde. Gespräche mit Klassenlehrern helfen in diesem Falle meiner Meinung nach nicht, da hören die Kinder schon eher auf die Eltern und davon abgesehen ist der Klassenlehrer eben auch nicht allgegenwärtig.
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