Wohnungsmarkt überlastet - habt ihr das auch schon gemerkt?

vom 02.12.2012, 19:58 Uhr

Schon seit einiger Zeit kommt in den Nachrichten immer wieder die Meldung, dass das Wohnen teurer wird. Gerade in Städten ist wohl zu beobachten, dass sich Schlangen bilden bei Besichtigungen, dass die Mieten so hoch sind, dass man es sich kaum noch leisten kann. Gerade auch bei Sozialwohnungen soll diese Problematik vorherrschen und es gibt zahlreiche Leute, die sich ihre Wohnung nicht mehr leisten können.

Wir sind das letzte Mal vor 2 1/2 Jahren umgezogen, damals war das nicht so und wir wohnen in einer Großstadt. Hier zwar in einem Stadtteil, aber dennoch konnten wir das nicht feststellen.

Habt ihr in letzter Zeit eine Wohnung gesucht oder hattet ihr Bekannte, die dies tun mussten und dieses Problem hatten? Mich würde interessieren, ob es wirklich so extrem ist, wie in den Medien immer berichtet wird.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich bin erst vor einem halben Jahr in meine jetzige Wohnung umgezogen. Davor gestaltete sich die Wohnungssuche ziemlich schwierig, da die meisten Wohnungen einfach nur überteuert sind oder in einer schlechten Wohngegend liegen. Deswegen muss man dementsprechend alles heraus filtern und auch täglich suchen, damit man wenigstens etwas vernünftiges bekommt. Wenn man ehrgeizig ist, kann man schnell Glück haben. Aber im Allgemeinen sind die meisten schönen Wohnungen einfach überteuert.

» Jenna87w » Beiträge: 2149 » Talkpoints: 0,47 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich musste mir recht schnell eine Wohnung suchen, weshalb ich meine Ansprüche wirklich zurückschrauben musste und auch nicht wirklich viel Zeit hatte. Ich wohne in einer Stadt, wo die Mieten generell recht unverschämt sind und ich frage mich wirklich immer wieder, wie Studenten, die nicht arbeiten gehen, das überhaupt bezahlen können.

Jedenfalls habe ich mir eine Wohnung angesehen, von der ich wirklich sehr begeistert war. Ich wollte dann einen Tag darüber nachdenken, habe angerufen um zuzusagen und die Wohnung war wirklich schon weg. Im selben Atemzug meinte der Makler aber, dass er noch eine andere Wohnung hätte, nur war die in einem anderen Stadtteil (weiter weg von meiner Arbeitsstelle) und kostete fast genauso viel, nur waren die qm wesentlich weniger). Irgendwo stand das dann nicht im Verhältnis.

Also habe ich mir eben mal eine andere angesehen. Da waren an dem einen Besichtigungstag 30 Leute da und die Maklerin sagte, dass es an den anderen Tagen auch so ausgesehen hätte. Die Wohnung habe ich gar nicht richtig wahr genommen. Der Preis war in Ordnung. Ich hätte mir den Schnitt der Wohnung allerdings mal besser ansehen sollen. Egal, erstmal reicht es und da ich noch nicht weíß, was die berufliche Zukunft bringt, ist es so erst einmal sicherer. Wenn alle Stricke reißen, könnte ich die Wohnung nämlich auch erst einmal halten, wenn ich studentechnisch heruntergestuft werde.

Ich gucke allerdings immer mal wieder nach Wohnung und die Preise finde ich wirklich schockierend. Die Wohnungen scheinen auch immer sehr schnell weg zu sein, was mich aber nicht verwundert. Immerhin gibt es eben genug Studenten, wo Mama und Papa alles zahlen und da kann es dann eben auch mal eine 3-Raum Wohnung für 900€ Kaltmiete im Monat sein. Dem Sprössling soll es ja an nichts fehlen.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Solche Aussagen kann man nicht pauschal treffen. Denn es ist nicht überall so. Bei uns zum Beispiel sind viele Wohnungen frei. Wobei es mehr kleine Wohnungen gibt, als welche die wirklich Familientauglich sind. Wobei die Mieten je Stadtteil auch recht unterschiedlich sind.

Wir selbst wohnen in einem mittlerweile beliebten Stadtteil für Familien, da findest du kaum große Wohnungen. Diese sind dann allerdings auch noch recht teuer. In anderen Stadtteilen sieht es wesentlich besser aus, was Angebot und auch Preise angeht.

Wenn man dann noch in einer Stadt wohnt, wo es viele Studenten gibt, dann schlägt sich das nochmal auf die Mieten nieder. Allein, weil eben die Nachfrage nach Wohnraum dort sehr groß ist. Es ist einfach so, dass eben die Nachfrage auch den Preis bestimmt.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Als ich Anfang des Jahres eine Wohnung gesucht habe, ist mir diese Problematik auch ein wenig aufgefallen, allerdings kann ich mich hier auch täuschen. Jedenfalls hatte ich den Eindruck, dass sich seit meiner letzten Wohnungssuche vor knapp sechs Jahren deutlich was verändert hat. Dennoch will ich anmerken, dass ich hier auf dem Land fernab von einer Großstadt wohne und die Verhältnisse hier sicherlich komplett anders sind als in einer größeren Stadt. Die Mietpreise für Wohnungen sind zwar nicht unbedingt niedrig angesiedelt, jedenfalls nicht für unsere Verhältnisse hier, aber sie sind immer noch deutlich günstiger als in der größeren Stadt oder auch als in ländlichen Gegenden, in denen eine Großstadt sich geringerem Umkreis befindet. Es ist mir auch dennoch gelungen, günstige Wohnungen zu finden, die mir aber aus verschiedenen Gründen nicht zugesagt haben oder die ich nicht bekommen habe, obwohl sie für mich in Frage gekommen wären.

Auffällig ist hier vor allem, dass Wohnungen, die typischerweise von Familien angemietet werden dürften, weil sie größer sind und über mehr Zimmer verfügen, preislich gestiegen sind. Dennoch sind die Wohnungen hier bezahlbar und preislich nicht vergleichbar mit anderen Gegenden, in denen man locker zwei- oder dreihundert Euro auf die Warmmiete aufschlagen muss, um etwas Vergleichbares zu bekommen. So habe ich erst gestern eine Wohnung gesehen, die sich in einem neugebauten Haus befindet, über alle möglichen Spielereien wie Fußbodenheizung und solche Dinge verfügt, groß ist und über ausreichend Zimmer für eine vierköpfige Familie verfügt. Außerdem lag diese Wohnung im Erdgeschoss, was hier ziemlich gefragt ist, verfügte über einen Garten und eine Garage und sollte gerade einmal zweihundertsiebzig Euro mehr kosten als meine jetzige Zwei-Zimmer-Single-Wohnung. An sich also auf jeden Fall eine äußerst interessante Angelegenheit.

Hinzufügen muss ich wohl, dass ich in einer Gegend wohne, in der man üblicherweise neu baut, wenn man von zu Hause auszieht. Es ist hier tatsächlich Gang und Gäbe, dass junge Leute mit Anfang zwanzig ein eigenes Haus bauen, bevor sie aus ihrem Elternhaus ausziehen und generell auch ein deutlich größerer Trend zum Eigenheim geht als zum Wohnen auf Miete. Insofern merkt man vor allem, dass die Kaufpreise für Häuser teilweise uferlos zu sein scheinen, denn hieran besteht eine größere Nachfrage als an Mietwohnungen.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Bei uns in der Region stehen nach wie vor einige Häuser zur Verfügung, die man bewohnen kann und ich denke, dass es an sich auch kaum Probleme gibt, wenn man wirklich auf der Suche nach einer Wohnung oder auch einem Haus ist, wobei man für ein Haus schon etwas mehr an monatlicher Miete hinblättern muss, als wenn man nun eine Wohnung beziehen möchte. Aber auch da wird man fündig, wobei es sicherlich auch auf die Ansprüche ankommt, die man hier jedoch auch problemlos erfüllen kann oder aber, man verabschiedet sich wirklich von dem einen oder anderen Anspruch.

Ich gehe davon aus, dass gerade in Städten und zentralen Lagen Wohnraum einfach knapper wird. Besonders schlimm scheint es laut Medienberichten in Hamburg zu sein, wobei es generell in den Universitätsstädten schwierig sei, eine Wohnung zu finden. Woran aber es liegt, weiß ich nicht, Studenten hat es doch immer gegeben und allen aufgrund des doppelten Jahrgangs und dem Wegfall des Zivildienstes/ Wehrdienstes kann es auch nicht sein, ich kann es mir auch so vorstellen, dass man als Arbeitnehmer eher Chancen in der Stadt sieht und daher dann eine Wohnung bezieht.

Ich lese grundsätzlich gern die Wohnungsanzeigen und muss sagen, dass man bei uns sich wirklich nicht beschweren kann, es sind große und kleine Wohnungen im Angebot, auf dem Land und in den Kleinstädten, zwar sind einige Wohnungen schon recht teuer, aber da gehe ich auch davon aus, dass die Ausstattung stimmt oder es eine bevorzugte Wohnlage ist. Auch bedingt durch die gestiegenen Grundstückspreise und teils auch durch die Modernisierung kann ich mir vorstellen, dass die Mieten steigen, was auch angekündigt war, ich habe mich hier bei einer Wohnung auch schon darüber geärgert, für die wir eventuell nochmal umgezogen wären.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Vampirin hat geschrieben:Schon seit einiger Zeit kommt in den Nachrichten immer wieder die Meldung, dass das Wohnen teurer wird.

Das sind Nachrichten, die natürlich nur punktuell richtig sind. Wobei in betroffenen Gegenden es definitiv so ist, dass jede Neuvermietung eine deutliche Preissteigerung was den Quadratmeterpreis angeht nach sich zieht. Hier darf man den Statistikern gerne Glauben schenken. Das zieht sich dann aber nicht nur für Mietwohnungen durch, sondern natürlich auch auf die Kaufpreise!

Vampirin hat geschrieben:Gerade in Städten ist wohl zu beobachten, dass sich Schlangen bilden bei Besichtigungen, dass die Mieten so hoch sind, dass man es sich kaum noch leisten kann.

Die Zustände sind tatsächlich irreal und die Schlangen bilden sich tatsächlich. Letztlich ist es so, dass der Interessent eben nicht die Wahl hat und man muss sich immer für die Wohnung "entscheiden". Ob man dann den Zuschlag bekommt, entscheidet letztlich der Makler in Zusammenhang mit den Wünschen des Vermieters. Was die Preise angeht, ist es einfach auch so, dass die Mieterstruktur ganzer Stadtviertel sich ändert. Wenn bestimmte "einfache" Stadtviertel "hipp" werden und aufgewertet werden, dann zieht eben eher ein Klientel ein, welches die neue Mietpreisstruktur tragen kann. Alteingesessene Mieter werden verdrängt.

Vampirin hat geschrieben:Gerade auch bei Sozialwohnungen soll diese Problematik vorherrschen und es gibt zahlreiche Leute, die sich ihre Wohnung nicht mehr leisten können.

Was hier unter "Sozialwohnung" verstanden wird, verstehe ich nicht. Es gibt aber (städtischen) Wohnraum, welcher unter dem Aspekt der Einkommen vergeben wird. Hier stellt sich einfach das Problem, dass immer mehr Menschen eben auf so subventionierten Wohnraum angewiesen wären (außer, sie ziehen eben in die Außenbezirke). Nur gibt es eben nicht so schnell neuen Wohnraum. Hier versagt dann letztlich der Markt bzw. zeigt, dass die Belange der Menschen nicht im Vordergrund stehen. Wer es sich leisten kann, der bezieht überall in der Stadt seine 200qm Wohnung. Wer hier finanziell nicht mithalten kann, der fällt raus.

Vampirin hat geschrieben:Wir sind das letzte Mal vor 2 1/2 Jahren umgezogen, damals war das nicht so und wir wohnen in einer Großstadt. Hier zwar in einem Stadtteil, aber dennoch konnten wir das nicht feststellen.

Vielleicht sollte man noch mal klar machen, dass Großstadt vielleicht zu verallgemeinernd ist. Natürlich gibt es in einer Großstadt wie Bremen oder Berlin auch noch "günstigen" Wohnraum. Aber dieser günstige Preis wird durch eine weniger attraktive Lage bezahlt! Wohingegen in Städten wie Stuttgart, Köln oder München auch an weniger schönen Stellen kaum Auswahl gibt bzw. die Preise utopisch wirken.

Vampirin hat geschrieben:Habt ihr in letzter Zeit eine Wohnung gesucht oder hattet ihr Bekannte, die dies tun mussten und dieses Problem hatten?

Ich kenne viele, die auf Grund von "Familienvergrößerung" nach einer neuen Wohnung suchen und am Verzweifeln sind. Dabei sind die finanziellen Voraussetzungen jeweils eher "normal". In aller Regel verdienen beide Partner. Dennoch reicht es nicht, um sich Wohnungen aussuchen zu können. Vielmehr gibt es "Absagen", weil allein die Tatsache das z.B. zwei Kinder mit einziehen sollen, als K.O.-Kriterium gesehen werden kann. Gemessen am Doppelverdienerhaushalt OHNE Kinder hat man einfach auch bei 4-5 Zimmer Wohnungen das Nachsehen.

Vampirin hat geschrieben:Mich würde interessieren, ob es wirklich so extrem ist, wie in den Medien immer berichtet wird.

Es ist gerade dann, wenn man betroffen ist, noch wesentlich extremer. Weil man praktisch machtlos ist, fühlt man sich sicher ausgeliefert und die Anfragen kommen einem demütigend vor. Insbesondere dann, wenn man die "Fragen" der Makler über sich ergehen lassen muss, die eigentlich NICHTS mit der Wohnung zu tun haben sollten.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



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