Diagnose "small-for-date-baby" Erfahrung und Rat

vom 23.11.2012, 17:03 Uhr

Eine Freundin von mir ist nun mittlerweile in der 30. Schwangerschaftswoche und ich war heute mit ihr zusammen zur ganz normalen Ultraschalluntersuchung. Dort hatte der Frauenarzt dann erzählt, dass das ungeborene Baby schon die ganze Zeit zu leicht und zu klein wäre und hat dann die ganze Zeit die Blutgefäße und das Herz des ungeborenen Babys untersucht. Zum Schluß meinte er dann, dass alles mit dem Baby in Ordnung sei, es halt nur etwas zu klein und zu leicht sei.

Trotzdem hat er ihr eine Überweisung für einen Spezialisten in die Hand gedrückt. Ihr wurde nichts erklärt außer, dass sie sich dort schnellst möglichst einen Termin machen soll. Auf der Überweisung stand dann, dass der Verdacht besteht auf "small-for-date-baby". Wir beide wussten mit dem Begriff nicht viel anzufangen und unsere Familienmitglieder und Bekannten kannten diesen Begriff auch nicht und hatten so etwas aus ihren Schwangerschaften auch nicht.

Wisst ihr oder habt ihr Erfahrungen mit solchen Diagnose in euren Schwangerschaften oder hattet ihr Bekannte die solch eine Diagnose bekommen haben? Was soll dass denn heißen "small-for-date-baby"? Ist diese Diagnose etwas schlimmes und bekommt man so "etwas"?

Meine Freundin ist natürlich jetzt etwas beunruhigt und da ich so etwas auch nicht kenne und auch nicht gehört habe, dachte ich mir, dass ich euch mal frage, ob ihr etwas darüber wisst. Vielleicht kann ich sie dann nachher etwas beruhigen und davon erzählen.

» kai0409 » Beiträge: 3345 » Talkpoints: 72,64 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Wenn man "small-for-date-baby" jetzt einfach übersetzt kommt dabei eigentlich nur raus dass das Baby zu klein ist für den errechneten Termin bzw. die errechnete Schwangerschaftswoche. Ich selbst hatte so etwas nicht, und kann daher keine Erfahrungen dazu niederschreiben. Meine Kinder waren immer eher etwas zu groß und auch etwas schwerer.

Die Skala was Babys bei der Geburt in Bezug auf Größe und Gewicht haben ist ja auch ziemlich weit und hängt ja mitunter auch von der Größe und Statur der Eltern ab. Ich kenne Leute die bei der Geburt echte Riesen waren und um die 5 Kilo wogen, inzwischen aber weder dick noch riesig sind. Und ich kenne auch Kinder die bei ihrer Geburt zum errechneten Zeitpunkt kamen, um einiges zu leicht waren und inzwischen ganz normal sind vom Gewicht und der Statur. Und ich kenne auch Kinder die schon bei ihrer Geburt leicht und zierlich waren und auch heute noch eher filigran wirken, dabei aber recht stabil sind und den anderen Kindern in nichts nachstehen.

Ich würde mich jetzt nicht heiß machen, sondern einfach so bald wie möglich einen Termin bei dem Spezialisten wahr nehmen und schauen was der sagt.

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» angelheart1501 » Beiträge: 336 » Talkpoints: 39,65 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Hast du schon mal etwas von den Perzentilenkurven gehört? Da schaut man, auf welcher Perzentile sich ein Kind befindet. Man schaut, wie alt das Kind ist und wie groß und wie schwer. Normalbereich wäre zwischen der 10. und der 90. Perzentile. Unterhalb der dritten werden die SGA-Babys definiert. Ein Arzt kann ja schon während der Schwangerschaft abschätzen. ob das Baby SGA gefährdet ist, oder nicht.

Es gibt eben einfach ein paar Risikofaktoren. Einer davon ist das erhöhte Risiko für eine Frühgeburtlichkeit, was natürlich hier besonders unschön wäre, weil das Baby eben zu klein und zu leicht ist. Das heißt aber nicht, dass das passieren muss! Deswegen ist es einfach nur gut, wenn man das abklären kann und im Fall der Fälle davon weiß, damit man schnell handeln kann.

Ein SGA-Baby hat eben unter Umständen auch noch andere Unreifezeichen, ist gefährdet für Hypoglykämien nach der Geburt. Auch das muss man wissen, weil man schnell handeln muss. Ist bekannt, dass das Baby ein SGA-Baby ist, bereitet man sich natürlich schon gleich auf diese Möglichkeit vor. Außerdem kann das Baby Probleme mit der Atmung haben durch die Unreife der Lunge, wenn es Entwicklungverzögert ist im Mutterleib (was ja zum SGA führen kann).

Viele SGA-Kinder bleiben kleiner und leichter als normal, aber das Defizit kann auch gut aufgeholt werden. Manche bleiben schlechte Esser, manche neigen zum Diab. mell. Typ II. Manche Mamas sagen, dass ihre Kinder krankheitsanfälliger sind. Aber richtig gravierende Folgen gibt es selten und ich finde, dass man gut damit leben kann, wenn das Kind zierlicher ist. Zumindest wenn man bedenkt, was es sonst so für Krankenheiten im Kindesalter gibt.

Die Freundin soll sich bloß nicht verrückt machen. Je länger der Knirps im Bauch bleibt, desto besser. Und es schadet nie, wenn ein Experte mal drüber guckt und schon bekannt ist, dass das Baby leichter und kleiner ist, eben weil man im Kreissaal gleich handeln kann. Schlimmer ist es doch, wenn man das nicht weiß. Und eine Bekannte von mir hat die Diagnose auch bekommen und das angebliche SGA- Baby wog knappe 3200g und war 50cm. Soviel dazu.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Zwei meiner Kinder wogen bei der Geburt über vier Kilo, ich neige also eher dazu, schwere Kinder zu bekommen. Mein zweites Kind allerdings war in der Frühschwangerschaft recht klein. Ich wusste bei diesem Kind sogar den Empfängnistermin, so dass man nicht sagen konnte, dass ich vielleicht ungenau Buch geführt habe.

Die Ärztin war recht entspannt und ich muss sagen, dass mir damals gar nicht so recht klar war, dass das wirklich problematisch sein kann. Etwa so um die zwölfte Schwangerschaftswoche hat die Frauenärztin mein Kind kurzerhand um eine Woche zurückgestuft. Sie dem Baby also rein rechnerisch eine Woche mehr Zeit im Bauch zugerechnet. Ich war mit diesem Kind also ewig lange schwanger, da ich auch hier bis zum Maximum übertragen hatte und dann ja noch die eine geschenkte Woche dazu kam.

Das Baby kam dann letztlich mit völlig normalen 50 Zentimetern Länge und rund 3800 Gramm Gewicht auf die Welt. Es war gesund und unauffällig und meine Versorgungssysteme haben diese extra lange Schwangerschaft auch mitgemacht ohne zu streiken. Es kann also auch so gehen. Ein zu kleines Baby muss nicht in jedem Fall zum Problemfall werden. Ich würde jetzt einfach abwarten, was der Spezialarzt sagt und versuchen nicht vorher in Panik zu geraten.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Es ist auch immer die Frage, wie akurat sich das Gewicht und die Größe des Kindes im Mutterleib feststellen lassen. Bei mir wurde mein Sohn beispielsweise wenige Tage vor der Geburt auf nur 2500g Geburtsgewicht geschätzt und dann waren es letztendlich knapp über 3kg - immerhin über 500g mehr als geschätzt und somit zwar nicht schwer, aber absolut noch im Normbereich.

Da wurde aber auch erst in der Uni hin und herüberlegt, dass das Kind doch recht klein und leicht sei und dann mich und meinen Mann angesehen und gemeint, das sei doch in Ordnung und das Kind "passe doch zu uns", da wir eher zierlich sind. Und dann wie erwähnt wurde das Kind doch 500g schwerer als anfangs vermutet. Daher würde ich erst mal abwarten, was der Spezialist sagt und mich nicht im Vorfeld verrückt machen.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Wenn der Arzt gesagt hat, dass mit dem Baby alles in Ordnung ist, dann ist erstmal kein Grund zur Panik. Der Arzt muss sich bei Verdacht absichern und schickt die Schwangere lieber zum Spezialisten, der bessere Geräte hat. Dieser schaut sich das Baby dann nochmals genau an und wird dann auch mehr dazu sagen können. Es gibt Babys, die sind stets zu klein und sind kerngesund. Das Gewicht selbst ist kein Grund zur Panik. Außerdem handelt es sich stets um Schätzwerte.

Bei unserem ersten Kind wurde während der Entbindung nochmals mit Ultraschall geschaut. Da das Gewicht aus verschiedenen Maßen berechnet wird, ist es nur ein Schätzwert. Wenn der Winkel beim schauen und messen nicht ganz stimmt, kann man sich schnell um wenige Millimeter vermessen und schon ist das Kind leichter. Bei uns hatte sich die Ärztin und mehr als 800 g verschätzt. Insofern würde ich einfach die Untersuchung beim Spezialisten abwarten. Wenn er auch sagt, dass alles in Ordnung sei, dann ist das so.

» floraikal » Beiträge: 1127 » Talkpoints: 2,05 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Meine Zwillinge sind mit rund 1.000 Gramm Unterschied auf die Welt gekommen. Allerdings war das eben auch schon während der Schwangerschaft bekannt, dass sie vom Gewicht her doch sehr unterschiedlich sind. Es ist allerdings auch schon zehn Jahre her und damals hatte das der Spezialist festgestellt. Ich musste dann noch zwei Mal zu ihm.

Er wollte einfach beobachten, wie weit sie sich auseinander entwickeln. Damals hat er mir erklärt, dass man notfalls die Kinder früher holen muss, wenn der Unterschied zu groß wird. Er konnte damals aber eben auch erkennen, wo die Gründe dafür liegen. Und ich vermute, dass deine Bekannte deswegen auch zum Spezialisten soll. Denn die Ursachen zu erkennen, ist eben auch wichtig, um entscheiden zu können, ob man alles so belässt oder das Kind halt vorher auf die Welt holt.

Wenn sonst alles in Ordnung ist, soll sich deine Freundin mal nicht zu viele Gedanken machen. Es geht einfach nur um eine Abklärung, da eben das Baby von den Durchschnittswerten abweicht. Außerdem muss es ja kein direktes Problem sein. Ungenaue Führung des Regelkalenders kann halt auch die Ursache sein, so dass einfach eine falsche Schwangerschaftswoche errechnet wurde.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Also für mich klingt der Begriff einfach nur danach dass das Baby etwas zu klein und zu leicht für diese Schwangerschaftswoche ist. Ist aber nicht wirklich gefährlich würde ich sagen, aber trotzdem den Termin beim Spezialisten wahrnehmen. Ich bin derzeit in der 32. Schwangerschaftswoche und bekam bis zur 30. Schwangerschaftswoche auch immer zu hören dass mein Kind zu leicht und zu klein ist, aber es war nie ein Problem. Es gibt keine Richtige Norm für die Babys. Und jetzt hat meine Maus kräftig aufgeholt und ist wieder komplett in der Norm.

Traurig finde ich nur das deine Freundin nicht genau aufgeklärt wurde und sie sich jetzt Sorgen macht wegen etwas das eigentlich gar nichts ist. Wichtig ist trotzdem der Besuch bei einem Spezialisten, denn es könnte sich ja eine Gestose bilden und dadurch das Kind schlechter versorgt werden. Dann ist es wichtig dass dies frühzeitig erkannt wird. Bei der Gestose wird einfach der Blutdruck und das Blut untersucht und dann weiß man Bescheid.

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» torka » Beiträge: 4376 » Talkpoints: 7,91 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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