Sich über die Leistung der Eltern definieren?
Jeder kennt vermutlich solche Leute. Sie haben im Leben noch nicht sonderlich beeindruckende Dinge zu Stande gebracht und sind trotzdem recht hochnäsig und halten sich für etwas besseres. Wenn man solche Leute dann in ein Gespräch verwickelt hört man meist recht schnell, welche Heldentaten die Eltern dieser Person vollbracht haben. Manche erzählen von politischen Erfolgen der Eltern, andere davon wie das Unternehmen der Eltern floriert um mal Beispiele zu nennen. Typisch ist für viele dieser Kinder auch, dass man auch gerne abschätzig über andere Leute urteilt, die vielleicht nicht mit dem goldenen Löffel in der Wiege geboren wurden oder wenig Glück im Leben hatten.
Ich achte auch meine Eltern und bin stolz auf ihre Leistungen, aber ich käme nie auf die Idee, mein Selbstbewusstsein darauf zu begründen wo meine Eltern herkommen und was sie geleistet haben. Wenn ich auf irgendetwas stolz bin, dann darauf was ich mir erkämpft habe und was ich mit eigenen Fleiß erreicht habe. Alles andere wäre mir zu billig.
Ich frage mich bei solchen Leuten, die dann so arrogant mit ihren Eltern prahlen und sich deshalb für etwas besseres halten, wie das denen im Privaten insgeheim wohl so gehen mag. Fühlen die sich manchmal leer und selbst wertlos? Sind die vielleicht sogar wütend auf ihre Eltern, dass es so schwer ist aus deren Schatten zu springen? Oder bekommt man in so einer Situation nicht mal mit, dass man sich komisch verhält und seine Umwelt nervt? Oder gehört so ein Verhalten etwa in bestimmten Kreisen zum guten Ton dazu? Was haltet ihr von solchem Verhalten und wie geht ihr mit solchen Leuten um?
Es spricht ja nichts dagegen, wenn man stolz auf das Tun der Eltern ist und dies eben auch zeigt. Allerdings sollte man sich eben nicht auf fremden Lorbeeren ausruhen. Sich über die Taten dann zu profilieren finde ich nicht gut und denke auch, dass die Kinder dann auch nichts anderes im Leben haben, eben selbst nicht geschafft haben, worauf sie stolz sein könnten.
Leider sind Kinder von erfolgreichen Eltern dann ja oft sehr eingebildet oder hochnäsig und halten sich eben für etwas besseres. Das finde ich dann nicht in Ordnung. Und denke auch, dass man den Personen da mal die Augen öffnen sollte.
Es gibt einen Unterschied, ob man sich darüber definiert oder ob man das mit Stolz erzählt. Ich kann mir aber vorstellen, dass auch die Zuhörer das missverstehen können, wenn jemand erzählt. Ich meine, ich bin auch stolz auf meine Eltern, keine Frage. Die haben eben auch etwas erreicht und wenn man mich fragt, was meine Eltern so machen, dann erzähle ich das auch.
Allerdings habe ich auch nichts vom Erfolg meiner Eltern. Das ist ihr Verdienst und mir entsteht daraus kein Vorteil. Ich zahle meine Wohnung allein, bekomme monatlich keinen Batzen Geld überwiesen usw. Und wenn man mir sagt: Mensch, da muss es dir ja gut gehen, dann stelle ich auch klar, dass das nicht so ist, beziehungsweise, dass ich für mein Geld auch arbeiten gehe.
Ein Mitstudent von mir prahlte auch schön damit, was seine Eltern so machen und das sie ihm das Auto zahlen, die Wohnung und natürlich auch noch was, damit er immer schön feiern gehen kann. Da dachte ich mir dann auch, dass ihm das doch peinlich sein muss, so viel Geld von seinen Eltern zu nehmen. Da würde ich mal ganz still sein, wenn ich mich schon so aushalten lassen würde.
Vor allem in der Schule habe ich dieses Verhalten mehrfach bei zwei oder drei Kindern erlebt. Diese versuchten immer wieder, sich gegenseitig damit zu übertrumpfen, dass sie erzählten, was ihre Eltern in beruflicher Hinsicht leisten und welche Autos sie fahren. Das war teilweise schon ein bisschen witzig.
Eigentlich sollte man meinen, dass die Kinder dieses Verhalten irgendwann ablegen. Aber ich erlebe auch an der Uni häufiger junge Leute, die sich vor allem über die beruflichen Leistungen ihrer Eltern definieren. Es gibt einige Studenten in unserem Fachbereich, deren Eltern dieses Studium ebenfalls absolviert haben. Von diesen jungen Leuten definieren sich relativ viele über den Beruf der Eltern.
Ich denke, dass so ein Verhalten bei Kindern vor allem darauf beruht, dass diese sich grundsätzlich mit allem Möglichen übertrumpfen wollen. Wenn ihnen nichts anderes mehr einfällt, dann ziehen sie die Leistungen ihrer Eltern heran, um sich selbst damit in ein gutes Licht zu rücken. Bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen hingegen denke ich, dass diesen selbst auch klargeworden ist, dass sie selbst noch nicht viel erreicht haben. Weil sie aber dazugehören wollen, geben sie dann mit den Leistungen ihrer Eltern an, auch wenn das natürlich einen viel schlechteren Eindruck macht, als wenn man dazu steht, dass man selbst noch nicht so viel vorweisen kann.
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