Welche Anforderungen an einen Malkurs für Kinder stellen?

vom 28.11.2012, 18:36 Uhr

Familie A. hat zwei Kinder im Alter von drei und fünf Jahren. Beide Kinder scheinen gerne zu malen, aber die Eltern sehen nicht gerne, dass die Kinder in der Wohnung Farben haben, da sie Angst haben, die Kinder würden damit die Wände und Möbel beschmieren. Deshalb suchen sie nun einen passenden Malkurs für ihre Sprösslinge.

Nun haben sie verschiedene Angebote durchgesehen. Bei den meisten Kursen steht wohl dabei, dass die Kinder vorsichtig an die Farben heran geführt werden sollen. Darunter können sich die Eltern aber recht wenig vorstellen. Sie wünschen sich, dass die Kinder mehr machen, als komische Strichmännchen und wacklige Häuser in unmöglichen Farbtönen zu malen. Beide Elternteile liebe Künstler wie Chagall und wollen nun, dass ihre Kinder ähnliche Werke sofort mit nach Hause bringen.

Ist eine solche Anforderung überhaupt realistisch? Welche Anforderungen würdet ihr an einen Malkurs für Kinder in dem Alter stellen? Haben eure Kinder einen Kindermalkurs besucht und wart ihr damit zufrieden?

» Fugasi » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,33 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Zwischen 3-5 Jahren konnte ich nicht mal ein gescheites Haus malen. Ok, ich muss zugeben dass ich auch sehr schlecht im Malen bin aber ich glaube kaum das andere Kinder damals besser gemalt haben. Von daher finde ich diese Anforderungen völlig übertrieben und ich finde es gut wenn die kleinen wirklich langsam an die Farben herangehen. Außerdem wenn Familie A meint die Kinder müssen sofort Werke von Chagall mit nach Hause bringen sollen sie sie doch selbst unterrichten

» nico611 » Beiträge: 70 » Talkpoints: 21,59 »


Ich habe meine Kinder noch nie in einen Malkurs gegeben und würde das auch nicht tun. Daher kann ich zu Malkursen und wie sie ablaufen natürlich auch nichts sagen.

Meine Kinder dürfen aber daheim malen. Für mich ist das eine Beschäftigung der wir zusammen nachgehen. Meine Tochter ist gerade sechs geworden und weiß dass sie nirgends außer auf ihrem Blatt malen darf, unter dem auch noch eine Zeitung als Unterlage liegt wenn es sich um Wasser- oder Acrylfarben handelt. Mein Sohn ist erst 19 Monate, er malt bisher nur mit dicken und bruchsicheren Buntstiften auf einem großen A3-Block. Dabei sitzt er in seinem Hochstuhl und kann natürlich nicht einfach aufstehen und etwas anderes anmalen.

Wir genießen die Zeit die wir da am Tisch beim Malen und Basteln gemeinsam verbringen, und es sind auch schon schöne kleine "Kunstwerke" dabei entstanden, natürlich nichts was man ausstellen könnte. Aber ich finde es wichtig dass die Kinder malen können was sie wollen und mit Farben und Formen experimentieren. Das fördert doch die Kreativität, und auch einen eigenen Stil müssen die Kinder erst finden. Ganz abgesehen davon dass sie so doch vor allem schon mal den Umgang mit den Werkzeugen und Materialien lernen und üben können. Und das ganz ohne Zeitdruck. Ich kann mir vorstellen dass ein Malkurs ein Kind langweilt wenn es meint es ist fertig oder dass es sich ärgert wenn es in der ja doch begrenzten Zeit nicht fertig wird.

Selbstverständlich gehören Kinder mit Farben oder Stiften immer unter Aufsicht, damit hier nachher keiner Wände oder Möbel schrubben muss. Wobei mein Sohn wenn er irgendwo einen Bunt- oder Wachsmalstift findet auch schon mal gern den Schreibtisch seiner großen Schwester bekritzelt, was aber leicht mit einem Pampers Feuchttuch wieder abzuwischen geht.

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» angelheart1501 » Beiträge: 336 » Talkpoints: 39,65 » Auszeichnung für 100 Beiträge



So was hab ich ja noch nie gehört, dass Eltern es nicht gerne sehen, wenn Kinder zu Hause malen oder ungern Farben zu Hause haben wollen. Ich frage mich was das soll? Haben die Eltern keine Zeit mit den Kindern zusammen zu malen? Oder haben sie dazu keine Lust? Die Angst zu haben, dass Wände, Stühle oder Tische schmutzig werden könnten kann doch nicht wirklich der Grund dafür sein.

Meine Tochter mal auch sehr viel und sehr gerne. Das machen Kinder nun mal in dem Alter so. Und wenn man auf den Tisch eine Zeitung oder Mal-Decke auslegt, und die Kinder "alte" Sachen anziehen (die auch schmutzig werden dürfen), dann kann auch nichts passieren. Ich finde es sogar ganz wichtig, dass Kinder die Farben auch mal anfassen und spüren wie die sich anfühlen.

Wir dekorieren zu all möglichen Festtagen unsere Fenster mit Wasserfarbe. Meine Tochter liebt es die Farbe auf ihre Hände zu pinseln und Handabdrücke auf die Fenster zu verteilen. Oder den Pinsel zu schwingen, um Bäume, Ostereier oder Weihnachtsgeschenke für alle sichtbar zu machen. Natürlich ist das nicht unbedingt eine saubere Sache. Aber warum nicht? Es ist doch nur Wasserfarbe.

Wir haben noch nie einen Mal Kurs besucht und auch nicht vor. Daher kann ich dazu nichts sagen welche Inhalte vermittelt werden. Ich kann mir aber vorstellen, dass Kinder lernen mit verschiedenen Farbstiften (Buntstift, Fettstift, Wasserfarben) sich auszuprobieren . Welche Farben rauskommen, wenn sie gemischt werden usw. Ob die Kinder dann wie berühmte Maler dann nach so einem Kurs rauskommen bezweifle ich. Das Talent eines Kindes kann man aber schon frühzeitig erkennen und sollte dann auch gefördert werden.

» hayday1 » Beiträge: 18 » Talkpoints: 9,88 »



Ich habe keine Kinder. Aber trotzdem finde ich die Vorstellung der Eltern völlig falsch und unrealistisch. Für Kinder gibt es keine unmöglichen Farbtöne und wackelige Häuser gibt es auch bei Chagall. Diese Anforderungen an ein Kind zu stellen ist töricht. Was ist schon dabei, wenn ein Kind aus Versehen einen Farbklecks an die Tapete macht? Wenn das im Kinderzimmer passiert, ist es doch kein Beinbruch. Da kann ruhig mal etwas Farbe an die Wand kommen.

Eine Malschule für Kinder ist in diesem Fall versuchsweise angebracht. Da die Eltern nicht selbst mit den Kindern malen wollen, sollten sie die Malschule ausprobieren. Ich bin nicht davon überzeugt, dass dort nur Strichmännchen gemalt werden. Das passiert wohl eher in einem Zeichenunterricht. Es wird wohl auch um das Zusammenwirken von Farben gehen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


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