Warum wird die Uhrzeit der Geburt amtlich registriert?

In einem anderen Thread habe ich mich gerade darüber unterhalten, dass man auf dem Standesamt die eigene Geburtsuhrzeit erfahren kann, da diese behördlich registriert ist. Eine Weile später habe ich darüber nachgedacht, warum dies wohl so ist.

Meine erste Idee war, dass man Leute eindeutiger unterscheiden kann. Wenn also in München zufällig am 1. 1. 2012 zwei Jungen namens Klaus Meier geboren wurden, dann ist es ja irgendwie nötig die beiden gleichnamigen Personen eindeutig unterscheiden zu können. So weit so gut.

Dann fiel mir ein, dass ja eigentlich jeder Mensch auf der Geburtsurkunde auch eine Registriernummer abgedruckt hat. Dieses setzt sich zusammen aus dem Geburtsjahrgang und aus der Zahl, die aussagt das wievielte Kind man in diesem Geburtsbezirk in diesem Jahr war. Eigentlich dürfte das auch ohne Uhrzeit ausreichen. Aber warum wird das trotzdem registriert, zu welcher Uhrzeit man geboren wurde?

In unserem Land muss ja alles korrekt sein. So wird man aus dem Grunde irgendwann auch als besonders wichtig die Uhrzeit der Geburt gesehen haben. Bei einer Mehrlingsgeburt war es sicherlich sehr wichtig, wer der Erstgeborene war, weil der normalerweise dann das Erbe antrat. Wichtig war die Erstgeburt auch bei zu vererbenden Titeln.

Heutzutage ist es mit dem Unterhalt bzw. Kindergeld auch so geregelt, dass die ersten zwei Kinder weniger Kindergeld erhalten als das dritte und die weiteren. Warum es bei Einzelkindern gemacht wird, ist mir nicht klar. Es gäbe höchstens noch die Möglichkeit, die Geburtsuhrzeit deshalb zu notieren, damit die Menschen sich später anhand dieser Geburtsstunde ein Horoskop erstellen lassen können. Allerdings glaube ich kaum, dass das der Grund für die genaue Angabe der Uhrzeit sein kann.