Wie viel Faulheit ist im Beruf erlaubt?
Neulich musste ich mich doch sehr über meine relativ neue Arbeitskollegin beziehungsweise über deren Faulheit wundern. Wir haben über unserem Geschäft einen Aufenthaltsraum, in dem sich Bücher und so allerhand Übervorrat befindet. Dieser Raum wird durch Rollläden abgedunkelt, die wir abends immer schließen. Morgens ziehe meistens ich die Rollläden wieder nach oben.
Nun musste meine Arbeitskollegin an eine Morgen bevor ich oben war und die Rollläden auf gemacht habe, etwas aus dem Aufenthaltsraum holen. Sie hat sich relativ viel Zeit dafür gelassen und kam dann wieder nach unten. Nach einiger Zeit musste ich ebenfalls nach oben gehen, um etwas zu nachzuschlagen und da traf mich fast der Schlag, denn in dem Aufenthaltsraum waren sämtliche Rollläden noch unten, dafür aber brannte das Licht.
Auf diesen Zustand angesprochen, antwortete meine Arbeitskollegin nur, dass man sich so dann das Herunterlassen am Abend sparen würde. Diese Antwort empfand ich doch als sehr dreist und absolut unangebracht, denn durch ihre Faulheit die Rollläden nicht hoch zu ziehen und statt dessen das Licht brennen zu lassen, verbraucht man doch unnötig eine ganze Menge Strom.
Habt ihr so etwas auch schon einmal erlebt? Wie viel Faulheit darf es denn noch im Beruf sein? Oder hätte das Verhalten der Arbeitskollegin auch euer Verhalten widerspiegeln können? Wie seht ihr diese Situation?
Ich finde es schon etwas komisch von deiner Kollegin. Ob ich es jetzt aber als faul oder nur einfach blöd bezeichnen würde, weiß ich nicht. Vielleicht denkt sie sich auch nur einfach, dass sie die Rechnung für den Strom ja nicht zahlen müsse und das reicht für sie. Ansonsten ist es schon ein wenig komisch, wenn man solch einen einfachen Handschlag nicht machen kann.
Ich hatte mal eine Kollegin, die die Arbeit immer an andere Kollegen verteilt hat und nur noch wenig selber gemacht hat. Das hat mich unglaublich geärgert, auch weil sie sich immer blöd gestellt hat, sich dann aber über die anderen Kollegen lustig gemacht hat. Ich habe ihr ihre Arbeit nicht abgenommen.
Jeder hat manchmal einen schlechten Tag und überhaupt gar keine Motivation, allerdings ist Faulheit nur dann angebracht, wenn der Betrieb oder die Arbeitskollegen nicht darunter leiden. Ich könnte das Faulenzen auf der Arbeit aber nicht wirklich mit meinem Gewissen vereinbaren und würde mich vor meinen Kollegen schlecht fühlen.
Wenn der Betrieb durch ihr Verhalten nicht rechtzeitig mit der Arbeit fertig wird und die Kunden auch darunter leiden, geht es auf gar keinen Fall. Ich weiß nicht in was für einem Geschäft du arbeitest und kann mir das ganze auch nicht wirklich vorstellen. Auch wenn der Betrieb durch ihr Verhalten höhere Stromkosten hat, weil sie das Licht brennen lässt oder andere merkwürdige Dinge macht, wie zum Beispiel ihr Handy aufladen, finde ich es nicht mehr akzeptabel. Wenn sie mir zu oft unangenehm auffallen würde, dann würde ich mit dem Chef sprechen. Andere Leute geben sich sehr viel Mühe, schreiben viele Bewerbungen, sind arbeitswillig und bekommen keinen Job. Das finde ich einfach schade und unfair.
Ich kenne so ein Verhalten nur von der Schule, aber da "muss" man sich auch nicht anstrengen, denn man kriegt schnell die Konsequenzen für die Tagträumerei oder Faulheit. Die ganze Klasse kann den Unterricht fortsetzen und muss nicht auf eine einzige Person warten, das ist eigentlich okay.
Ich hatte auch mal eine Arbeitskollegin, die sehr faul war und viele ihrer Aufgaben weiter geleitet hat. Aber so ein Verhalten, wie das, das du hier beschreibst, kenne ich noch nicht einmal von dieser Kollegin. Es ist doch nun wirklich keine große Arbeit, am Morgen die Rollläden hoch zu ziehen und diese am Abend wieder herunter zu lassen. Den Kommentar, dass man das Herunter lassen am Abend ja sparen könnte, wenn man sie am Morgen gar nicht erst hoch zieht, finde ich schon sehr dreist.
Dass sie dann auch noch das Licht brennen lässt, statt es wenigstens auszuschalten, wenn sie den Raum verlässt, finde ich auch nicht richtig. Aber bei der Arbeit ist es dann wohl so, dass sie denkt, dass es ja nicht ihre Stromkosten sind und dass es sie nichts angeht. Ich weiß nicht, wie ich in der Situation reagiert hätte, aber ich wäre wohl schon sauer gewesen, auch wenn es nicht mein Betrieb wäre.
Bist du dir sicher, dass es Faulheit ist? Vielleicht hat sie das nur gesagt, weil du sie auf ihr scheinbares Fehlverhalten angesprochen hast. Ich weiß ja nicht wie schnell sie da oben was erledigen musste und wie viele Fenster ihr dort habt, aber es könnte ihr Verhalten erklären, dass sie eben nur das Licht eingeschaltet hat. Und danach halt vergessen es auszuschalten.
Ehrlich gesagt würde ich das nicht gleich als Faulheit abstempeln. Und man muss nicht wegen jeder Handlung, die anders als die Eigene ist, jemanden etwas unterstellen. Je nach Tagesform hätte es von mir da auch einen entsprechenden Konter gegeben. Zumal wir auch nicht wissen, wie du sie auf die Sache angesprochen hast.
Ich muss gestehen, dass ich ihr Verhalten nicht unbedingt als Faulheit abtun würde. Ich betrete auch ab und zu auf der Arbeit mal einen Raum, schalte das Licht ein und erledige kurz etwas. Manchmal setze ich mich auch kurz hin, aber dann gehe ich irgendwann wieder. Das Licht habe ich auch schon einmal vergessen abzuschalten. Es war eine kleine Nachlässigkeit. Hättest du mich auf den Umstand angesprochen, dann hättest du vielleicht auch einen ähnlichen Spruch an den Kopf geworfen bekommen. Außerdem wissen wir hier nicht wirklich in welchem Ton du der Kollegin den Umstand erklärt hast, deswegen kann ich für meinen Teil kein wirkliches Urteil fällen.
Ich schließe mich Wibbeldribbel an und würde das Verhalten auch nicht unbedingt als faul bezeichnen. Du hast ja nun davon geschrieben, dass sie relativ neu ist und vielleicht ist sie auch noch etwas unsicher, wenn es darum geht, mit solchen "Nebensächlichkeiten" umzugehen. Sicherlich ist es nicht gerade eine erforderliche Arbeitsaufgabe, Vorhänge zu öffnen und dann abends wieder zu schließen, oder? Man könnte dies tun, aber letztendlich ist es kein Teil der übertragenen Aufgaben. Jedoch sollte man sich an den Eigenheiten beziehungsweise besser gesagt an den Gewohnheiten des Betriebs orientieren und dann zu sagen, man müsse ja abends die Vorhänge nicht mehr schließen, ist definitiv keine Orientierung.
Dass sie das Licht angelassen hatte, kann auch mal passieren, ich würde nicht so weit gehen und hier von einem Vorsatz oder gar schlimmeres zu sprechen. Man kann sie ja noch darauf hinweisen, dass man eben mit dem Sparen von Energie arbeitet und man auch gern mal den besagten Raum mit Tageslicht beleuchten möchte.
Auch für mich hat dieses Verhalten Deiner Arbeitskollegin ehrlich gesagt nichts mit Faulheit zu tun und mich hätte vermutlich auch nicht direkt der Schlag getroffen, wenn ich an Deiner Stelle gewesen wäre. Vielmehr hätte ich die Kollegin gefragt, weshalb sie das Licht einschaltet und eingeschaltet lässt, anstatt die Rollläden hochzuziehen und auf ihre Antwort hin vermutlich einfach nur geantwortet, dass das nicht erwünscht ist und sie doch bitte künftig die Rollläden öffnet, anstatt den Lichtschalter zu betätigen – oder wenigstens das Licht wieder ausschaltet, wenn sie den Aufenthaltsraum verlässt, das wäre doch sicherlich schon ein Fortschritt.
Faulheit bedeutet für mich aber eher etwas anderes und wenn sich Deine Kollegin im Aufenthaltsraum während ihrer Arbeitszeit für eine ausgedehnte Pause entschieden hätte, dann hätte ich Dir sicherlich auch zugestimmt. In meinen Augen ist jemand dann faul, wenn er sich vor seiner Arbeit zu drücken versucht. Eine meiner Kolleginnen macht beispielsweise in ihrer dreistündigen Schicht am Nachmittag, sobald unser Chef seine Kaffeepause macht, auch selbst eine Kaffeepause. Diese Pause ist nicht lang, aber ich bin immer wieder amüsiert darüber, dass sie in unserem überwiegend unstressigen Job, den wir von Seiten unseres Chefs wirklich entspannt ausüben dürfen, auch noch eine solche Pause einlegen muss. Aber ich denke, dass das sicherlich ihre Sache ist und das auch von unserem Arbeitgeber geduldet wird und somit will ich mich darüber nicht aufregen. Warum auch? Meine Kollegin schadet niemandem mit ihrer Pause und insofern soll sie ihr auch vergönnt sein, auch, wenn man diese kleine Pause als kleines Zeichen von Faulheit interpretieren könnte, wenn man denn sehr streng wäre.
Also wenn du das schon als Faulheit ansiehst, dann dürftest du niemals mit meinen Kollegen zusammen arbeiten. Du würdest dich freuen, wenn dann solch ein Vorfall wie mit den Rollläden stattfinden würde.
Ganz ehrlich? Ich hätte die Kollegin darauf hingewiesen, dass sie bitte am Morgen die Rollläden zu öffnen hat, statt das Licht einzuschalten. Aber der Schlag hätte mich nicht getroffen. Warum auch? Du schreibst, sie ist neu, vielleicht ist sie sich nicht bewusst, dass bei euch so viel Wert drauf gelegt wird, dass in dem Raum die Läden geöffnet werden und Abends wieder sorgfältig geschlossen.
Dies kann man in einem ruhigen, sachlichen Ton sagen, dann bekommt man auch vielleicht keine dreisten, schnippischen Antworten. Ich bin der Meinung, der Ton macht die Musik und wenn du dich so sehr darüber aufregst, kann es ja durchaus sein, dass deine Ansprache an die Kollegin auch etwas ungehaltener ausgefallen sein mag. Sie aber deswegen als faul zu bezeichnen, würde ich mir sicher nicht anmaßen, denn es hat nicht zwingend was mit ihrem Job zu tun, die Rollläden zu öffnen, wenn ich das richtig verstanden habe. Faulheit im Job ist für mich etwas ganz anders und ich denke, wenn man sich so sehr über Kleinigkeiten aufregen kann, dann hat man einfach zu wenig zu tun auf der Arbeit.
Ich finde die Reaktion der Arbeitskollegin ein absolutes No Go. Eigentlich gehört sie meiner Meinung nach sofort gefeuert. Nicht weil sie die Rollläden unten gelassen hat, sondern weil das ja wohl die unverschämteste Antwort ist die ich je gehört habe. Ganz ehrlich ich würde ihren Chef mal "nett" Daraufhinweisen.
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