Bildbearbeitung: wie steht ihr dazu / was haltet ihr davon?
Früher habe ich Bilder nie nachbearbeitet. Es folgte eine Zeit, in der ich einzelne Bilder nachgeschärft habe und solche Dinge wie den Kontrast und die Farbsättigung angepasst haben. Auch einen manuellen Weißabgleich habe ich meistens gemacht. Eine weitere Bildbearbeitung gab es bei mir aber nie und ich fand stark bearbeitete Fotos auch nie schön. Wenn ein Bild auf den ersten Blick nicht mehr natürlich aussieht, finde ich das nicht so schön.
Mittlerweile taste ich mich aber vorsichtig an die Bildbearbeitung heran. Es geht dabei aber nicht um irgendwelche komischen Effekte und Spielereien, sondern darum, das Bild bestmöglich auszuarbeiten. Dafür habe ich auch schon über HDR- beziehungsweise DRI-Aufnahmen nachgedacht. Bisher habe ich erst mit einem Freeware-Tool zur Erstellung solcher Bilder gespielt. Neue Bilder lege ich direkt als Belichtungsreihe an, um mir die Option mit dieser Bearbeitungsform offen zu halten. Wenn man es nicht übertreibt, kann man damit gute und ausgewogene Bilder erstellen, gerade wenn das Motiv enorme Helligkeitsunterschiede aufweist.
Wie steht ihr zur Bildbearbeitung? Bearbeitet ihr Fotografien stets nach oder steht ihr diesem Thema auch eher kritisch gegenüber? Wie stark bearbeitet ihr eure Bilder? Wie findet ihr die Bildbearbeitung generell? Welche Bearbeitungen kämen für euch nie in Frage, welche findet ihr hingegen richtig nützlich?
Ich bearbeite meine Bilder eigentlich nie nach, wobei es aber auch eigentlich sinnvoll wäre, weil manche einfach noch nicht perfekt aussehen. Allerdings mache ich auch nur Bilder für mich und deswegen müssen sie auch nicht perfekt sein.
Generell stehe ich dem Ganzen auch ein bisschen kritisch gegenüber, weil es schnell übertrieben wird. Bessert man ein Bild nur aus, weil es eben von den Farben oder Lichteffekten nicht so toll aussieht, ist es absolut in Ordnung, aber sobald man Pickel weg macht oder Menschen verändert, ist das nicht mehr schön und so etwas mag ich dann auch gar nicht mehr.
Mein Mann bearbeitet manche Bilder von uns nach. Dann aber nur dezente Filter oder die Schärfe. Alles so, dass es nicht übertrieben oder künstlich aussieht und es nicht auffällt, dass es ein wenig nachbearbeitet wurde. Mir gefallen die bearbeiteten Fotos von meinem Mann sehr, da sie zusätzlich aufgefrischt wirken und so die wirkliche Situation ein wenig besser darstellen finde ich. Sonst wirken die Farben auf Fotos nicht so, wie sie tatsächlich waren.
Solch übertriebenen Bearbeitungen wie Farbveränderungen oder gar Kilos wegmogeln finde ich sehr übertrieben. Es ist ok, wenn man auf einem Foto mal einen Pickel wegretouschiert, aber alles andere ist dann schon unnatürlich. Meist fällt es auch sofort auf, wenn Bilder zu extrem bearbeitet wurden. Wobei gerade in der Werbung gerne zu dem Mittel gegriffen wird, um die Models schöner und schlanker darzustellen. Aber im privaten Bereich finde ich das wirklich übertrieben.
Ich bearbeite alle Bilder nach, die ich etwa für Bewerbungen oder für andere Zwecke verwendet habe, bei denen auch andere die Bilder sehe. Da mache ich etwa einzelne Haare weg, die beispielsweise ins Gesicht hängen und die man beim Fotografieren gar nicht bemerkt hat oder ich mache Pickel weg und Augenringe oder alles, was eben nicht schön aussieht. Manchmal tausche ich auch den Hintergrund aus oder glätte Falten in der Kleidung. Privat habe ich ansonsten ebenso HDR-Bilder verwendet, aber das klappt meistens nur dann, wenn man nicht so viele Details auf der Abbildung hat, denn ansonsten entsteht ein Rauschen im Bild. Manchmal wurde ich auch aus einer ungünstigen Position fotografiert und da sieht man mitunter moppelig aus. Daher habe ich dann auch schon das Gesicht schmaler gemacht oder die Augen größer.
Ich bearbeite bei meinen Bildern eigentlich immer nur die Helligkeit, manchmal kommt auch der Kontrast dazu. Oft bearbeite ich aber auch gar nichts. Das liegt einerseits aber auch vor allem daran, dass ich das gar nicht kann. Ansonsten würde ich das wahrscheinlich schon machen, aber wenn mich jemand fragt, dass dann eben auch sagen, wenn ich das irgendwo öffentlich zeige und vor allem auch nicht so krass bearbeiten, dass ich am Ende ganz anders aussehe. Ich finde es immer sehr amüsant, wenn Leute ihre Bilder sehr extrem bearbeiten und man das auch wirklich sieht. Wenn man die Personen dann darauf anspricht und sie das abstreiten, frag ich mich immer, was das soll. Aber das müssen diese wissen, wie sie das handhaben wollen.
Ich kannte auch mal ein Mädchen, dass ihre Bilder in sozialen Netzwerken immer sehr stark bearbeitet hat. Sie hat die Männer damit Reihenweise angezogen, weil sie dann auch wirklich toll aussah. Wenn sie sich dann mit denen getroffen hat, hat sie sich aber immer gewundert, dass diese dann nicht mehr so toll zu ihr waren, weil sie in Wirklichkeit eben auch ganz anders aussah und da hätte sie gleich das Bild einer anderen Person schicken können, weil das keine Gemeinsamkeit mehr hatte.
Generell finde ich Bildbearbeitung gut, vorausgesetzt dem Fall, dass sie auch gut gemacht ist. Diese amateurhaft nachbearbeiteten Spiegelbildprofilbilder zum Beispiel bei Facebook finde ich dagegen ziemlich lächerlich und würde selbst nie solch ein Bild von mir ins Netz stellen. Ich finde einfach, dass natürliche Bilder meistens immer noch am Besten aussehen, außer, es war ein wirklicher Profi am Werk. Wenn man nur ein wenig mit Kontrasten, Helligkeit und Schärfe herumspielt, finde ich es nicht so schlimm. Zum Teil kann das einen auch in ein besseres Licht rücken.
Bildbearbeitungen sind heutzutage ja Normalität. In einer Zeitschrift beispielsweise gibt es wahrscheinlich kein Foto, das nicht künstlich nachbearbeitet ist. Solch einer Bildbearbeitung im großen Stil betrachte ich jedoch eher kritisch, da den Leuten so ein falsches Bild von der Realität vermittelt wird. Das Tückische ist nämlich, dass man die dort angefertigten Retuschen nicht als solche erkennt und dann meint, alle Menschen in dem Magazin hätten keine Makel. Dabei sind es doch sie, die einen Menschen auszeichnen. Ich finde es muss wirklich nicht sein, dass ein Model noch schlanker gemacht wird, wie es eh schon ist. Deshalb stehe ich zu meinen natürlichen Fotos und lasse die Finger deshalb ganz von Bildbearbeitungsprogrammen.
Hier wurden ja nun mehrfach Fotos von Menschen angesprochen. In der Werbung ist eine Bearbeitung solcher Fotos natürlich üblich und auch im privaten Bereich kann die Bearbeitung von Portraits und anderen Fotografien vorteilhaft sein. Da sehe ich es aber ebenso wie die meisten anderen hier. Das bearbeitete Bild sollte sich nicht zu weit von der Vorlage entfernen, zumindest dann nicht, wenn man nicht explizit ein Kunstbild schaffen möchte.
Ich fotografiere nun überhaupt keine Menschen, sondern nur verlassene Orte, zum Beispiel alte Industrieanlagen oder verlassene Wohnhäuser. Auch eine deutliche Bearbeitung fällt da vermutlich nicht so negativ auf wie bei manchen Fotografien von Menschen. Dennoch habe ich es auch bei solchen Motiven lieber etwas dezenter und realistischer.
Ich selbst bearbeite Fotos hin und wieder. Dabei bearbeite ich aber in der Regel nie Schnappschüsse oder Fotos, die beispielsweise im Urlaub gemacht worden sind. Wenn ich Bilder bearbeite, dann sind das nur Bilder, die ich auch unter die Kategorie Fotographie stellen würde. Es handelt sich dann einfach um Fotos, die ich mit meiner Spiegelreflexkamera gemacht habe und die auch einfach perfekt sein sollen. Bei diesen Fotos gebe ich mir immer sehr viel Mühe. Es sind dann auch Fotos, die ich nicht einfach irgendwo im Vorbeilaufen geschossen habe, sondern für die ich auch einige Zeit gebraucht habe, im die richtige Position zu finden um das Bild optimal abzulichten. Diese Bilder bearbeite ich dann zu Hause ganz gerne, um die Farben noch strahlender wirken zu lassen, oder um um das Bild geheimnisvoller wirken zu lassen.
Normale Schnappschüsse würde ich nie bearbeiten. Zum einen wäre es mir einfach viel zu anstrengend, jedes einzelne Bild von mir zu bearbeiten. Zu anderen, würde einfach der Effekt des Bildes auch ein Stück verloren gehen. Immerhin bedeuten mir die Fotos,auf denen Freunde von mir zu sehen sind, sehr viel und ich würde sie einfach nicht bearbeiten wollen, da es sich dann einfach nicht um Originale handeln würde. Außerdem hätte ich so auch das Gefühl, ich würde den Moment und die Aura zerstören, die das Bild mit sich trägt.
Ich bearbeite meine privaten Bilder nie nach, ich sehe für mich einfach keinen Sinn darin. Die privaten Bilder, die ich mache, sind Schnappschüsse und zeigen einfach Dinge so, wie ich sie in dem Moment gesehen und erlebt habe. Ich möchte auf diesen Bildern um ehrlich zu sein auch nicht besser aussehen, als ich es in dem Augenblick tatsächlich tat. Diese Bilder hänge ich aber auch nicht auf, sondern archiviere sie auf meinem Rechner oder in Fotoalben.
Bearbeitet werden von mir hingegen aber Bilder, die für irgendwelche Broschüren gedacht sind oder Bewerbungsbilder. Diese Bilder sollen aber eben auch einen Zweck erfüllen und daher bestmöglich aussehen, da finde ich den Aufwand lohnenswert.
Ich habe fotografieren gelernt bevor digitale Fotografie populär und für jedermann erschwinglich war. Da war Nachbearbeitung dann natürlich nicht möglich oder nur in sehr eingeschränkter Form, wenn ich selber einen Abzug im Labor gemacht habe und mit der Belichtung etwas getrickst habe. Als ich dann auf eine digitale Kamera umgestiegen bin war Nachbearbeitung auch erst mal kein Thema für mich, obwohl ich damals schon Photoshop und andere Programme hatte.
Aber inzwischen ist es für mich normal geworden das ein oder andere an Bildern zu ändern, was nicht so perfekt ist. Ich ändere manchmal den Bildausschnitt und ansonsten verbessere ich eben auch Farben und Kontraste. An Menschen ändere ich allerdings nichts, denn das gefällt mir nicht. Eine Ausnahme würden vielleicht rote Augen darstellen, weil man die relativ einfach beheben kann, aber ich fotografiere nur selten mit Blitz, deshalb kommt das auch entsprechend selten vor.
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