Schimpfender Kunde meint eigentlich seine Frau

vom 26.11.2012, 22:09 Uhr

Heute ist mir wieder etwas Merkwürdiges passiert, wo ich zunächst gar nicht wusste, ob der Kunde nun mich meint oder jemanden anderen. Und zwar kam ein Kunde mit einem Wunsch seiner Frau zu mir. Er legte mir einen Zettel auf den Tresen und meinte, dass er genau das brauchen würde, was ihm seine Frau aufgeschrieben hatte. Ich las den Zettel und schaute im Computer nach, ob es das Produkt des Kunden gab.

Nach kurzer Suche musste ich allerdings passen und ihm sagen, dass es das Produkt so, wie er es aufgeschrieben bekommen hatte, nicht geben würde. Daraufhin ist er fast ausgerastet und hat im Laden herum geschrien, dass das nicht sein kann und wieso ich es ihm nicht geben wollte. Kurz darauf schimpfte er noch etwas vor sich hin, bevor er mich fragte, ob ich verheiratet sei. Ich konnte mit dieser Frage in dieser Situation zwar nichts anfangen, bejahte diese aber und er meinte, dass seine Frau wohl ausrasten würde, wenn er ihr nicht genau das mitbringen würde, was er auf dem Zettel stehen habe.

Da verstand ich dann endlich, dass der Mann wohl nicht mich angeschimpft hatte und mich persönlich gemeint hat, sondern dass es bei dem Geschimpfe um seine Frau ging und wohl um die Angst, die er hatte, dass seine Frau ihn eben zur Schnecke machen würde, wenn er ohne ihr aufgeschriebenes Produkt nach Hause kommen würde.

Habt ihr auch schon einmal eine Situation in eurem Beruf miterlebt, in der ihr zunächst gedacht habt, dass sich der Kunde über euch beschwert und mit euch motzt und sich dann irgendwie heraus gestellt hat, dass der Kunde gar nicht euch, sondern jemanden ganz anderen gemeint hat? Wie ist die Situation dann bei euch ausgegangen? Bei mir hat sich der Kunde dann entschuldigt und ist mit geknicktem Kopf aus der Türe gegangen.

Benutzeravatar

» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Das ist doch im Grunde eine alte Geschichte. Live erlebt habe ich das auch schon, allerdings nicht so weit, dass der arme Kerl komplett ausgerastet ist - vielmehr eher so betretene Unsicherheit und "oh Gott oh Gott, wenn ich heimkomme, dann setzt es was". Eigentlich erinnert mich das auch an die Male, wenn mein Vater früher einkaufen musste. Grundsätzlich war alles falsch, es fehlte die Hälfte (nicht gefunden) und irgendwas war dabei, was er nicht kaufen sollte. Es gab immer Theater mit meiner Mutter.

Auch am Telefon hat man das oft. Da ruft der Mann an, man versucht mit ihm was zu klären und sein Giftzahn von Ehefrau hängt im Hintergrund und keift ihre Anweisungen.

Ich denke es gibt dabei halt auch so Bollerköpfe, die von vorn herein wissen, dass das alles nicht so hin haut, wie die Dame das möchte und die dann ihren Frust in die Welt blöken ohne jemanden direkt zu meinen. Wenn man dann jemand als Gegenüber hat, der sich das zu sehr annimmt, ist das für letzteren sicherlich nicht immer einfach. :lol:

Benutzeravatar

» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^