Lektorat vor Buchveröffentlichung?
Sollte man, wenn man ein Ratgeber-Buch (elektronisch) veröffentlichen und verkaufen möchte, vorher ein Lektorat durchführen lassen, bei ca. 40-50 Seiten?
Wie steht ihr dazu und was haltet ihr von der Idee? Wisst ihr (vielleicht aus eigener Erfahrung) wie teuer so ein Lektorat wäre?
Ich weiß leider nicht wie teuer ein Lektorat wäre, aber ich würde es schon anraten eines durchführen zu lassen wenn man ernst genommen werden möchte. Immerhin sollte schon mal jemand drüber schauen, der sich auskennt mit Rechtschreibung, Satzgestaltung und Form. Ich schätze mal, dass der Autor des Sachbuchs ernst genommen werden möchte, dann sollte die Veröffentlichung auch wirklich gut sein.
Denn wenn dem nicht so ist, wird es kaum einer kaufen, denn so etwas spricht sich schnell herum. Also lieber in ein vielleicht teures Lektorat investieren und eine vernünftige Veröffentlichung damit erreichen, als hier zu sparen und einen Reinfall zu landen.
Ich persönlich muss sagen, dass ich davon auch noch nicht so viel Ahnung habe, da ich noch nie in der Situation war wie du, dass ich einen Lektorat gebrauchen kann. Deswegen kenne ich, selbstverständlich, die Preise auch nicht. Trotz allem kann ich mir aber gut vorstellen, dass das nicht so ganz billig wird, wenn du ein Lektorat machen lassen willst. Das Lesen deines Werkes kostet die Person, die das macht, ja trotzdem viel Zeit, auch wenn es nur vierzig bis fünfzig Seiten sind, da er sich manche Sachen mehrmals durchliest und außerdem auch auf den Satzbau und so weiter achtet.
Trotzdem würde ich ein Lektorat machen lassen. Der Grund dafür ist einfach der, dass es sehr viel praktischer ist, wenn dein Werk auch für Leute, die sich mit dem Thema vielleicht noch nicht ganz so gut auskennen wie du, leicht zu verstehen ist. Wenn das der Fall ist, dann verkauft sich das Buch selbstverständlich sehr viel besser und dann wirst du auch viel mehr daran verdienen und wirst dann, eventuell sogar schon nach kurzer Zeit, das Geld, das du in den Lektoraten investiert hast, wieder raus haben.
Die Preise eines Lektors variieren sehr stark von Lektor zu Lektor. Relativ günstig bieten aber manchmal Studenten diese Dienstleistung an. Auch Verlage vermitteln mitunter günstige Lektoren. Die Preise sind komplett unterschiedlich gestaffelt. Ich kenne Lektoren, die berechnen je nach Anzahl gefundener Fehler und ich kenne welche, die nehmen einen bestimmten Betrag pro geschriebener Seite. Jeder macht das so, wie er möchte. Da ich schon sehr lange schreibe, hatte ich schon des öfteren mit der Branche zu tun. Auf jeden Fall kommt bei einem Lektorat eines Buches am Ende einiges zusammen.
Ich bin ja bei Facebook in einigen Autorengruppen drin und dort wird so was untereinander erledigt. Also ohne dass Kosten dafür entstehen. Oftmals auch in der Ergänzung, dass man sich die Werke gegenseitig lektoriert. Wobei wir auch den netten Nebeneffekt haben, dass man als Lektor dann gleich wieder für ein Onlineportal die Rezension schreiben kann und dadurch dann eben noch was verdient.
Lektorat? Auf jeden Fall – gerade, wenn es sich um einen Ratgeber (welcher Art und Länge auch immer) handelt. Warum? Erstens hilft hier ein unvoreingenommener Leser mehr noch als bei anderen Texten, zu erkennen, wo Sachverhalte nicht ausreichend oder missverständlich erklärt sind, da man als Verfasser selber oft viel zu tief in der Materie sitzt: Dinge, die für andere komplettes Neuland bedeuten, sind für den Schreiberling bereits selbstverständliches Wissen, und die Gefahr besteht, dass dieses Wissen fälschlicherweise auch beim Leser vorausgesetzt wird – wichtige Infos für Neulinge fallen möglicherweise unbeabsichtigt unter den Tisch.
Zweiter Grund, weshalb bei Anleitungs- und Ratgeber-Texten ein Lektorat noch wichtiger ist als ein pures Korrektorat, ist die Struktur und die Leserfreundlichkeit: Ist der Aufbau logisch? Setzt man dort an, wo auch der Ratsuchende anfangen würde? Ist die Wortwahl leicht verständlich oder wird Fachchinesisch geredet? Verwendet man durchgängig dieselben Begriffe für dieselben Dinge, so dass jeder zu jeder Zeit weiß, wovon die Rede ist? Liest es sich auch bei komplizierteren Dingen noch interessant, damit der Leser am Ball bleibt? Sind die Sätze eventuell zu lang und es besteht die Gefahr, dass man den Faden verliert? Und vieles mehr.
Ich habe als Fachlektorin bei einem Dienstleister für technische Kommunikation gearbeitet und so meine Erfahrungen – auch mit eigenen Anleitungstexten – gesammelt: Ein objektiver zweiter Blick mit entsprechender Erfahrung tut gut und Not. Vielleicht habe ich dir ja bereits ein gewisses Prüf-Raster für künftige Schriften mit auf den Weg gegeben, um schon mal ein paar wichtige Kurven zu kriegen.
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