Kaninchen: Bein lahm durch Wunde! Hilfe gesucht!

vom 26.11.2012, 12:16 Uhr

Momentan ist hier leider jeden Tag ein anderes Kaninchen krank. Vor etwa einer Woche ist einer meiner neuen Kaninchen 2 Meter gesprungen und hat kam so ins andere Gehege. Leider hat er dabei einem der Tiere eine größere Verletzung zugefügt. Wir waren beim Tierarzt! Er bekam Schmerzmittel, Antibiotikum und die Wunde wurde täglich gespült. Etwas später war das Bein komplett steif. Wir hatten erst Verdacht auf Tetanus. Dieser konnte dann aber zum Glück ausgeschlossen werden. Es liegt kein Bruch oder Ähnliches auf dem Röntgenbild vor. Es muss also eine Infektion von der Wunde sein. Irgendwelche Bakterien, welche die Nervenbahnen, Muskeln oder das Gewebe angreifen und für die Steifheit des Beins verantwortlich sind.

Hattet ihr so etwas schon mal bei einem Tier? Wie waren die Heilungserfolge? Wie habt ihr behandelt? Was könnt ihr mir noch raten? Ich bin momentan über jeden noch so kleinen Tipp dankbar!

» Lara2011 » Beiträge: 1466 » Talkpoints: 0,19 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Der erste Tipp wäre eine Blutuntersuchung, damit die Entzündungswerte festgestellt werden und um welchen Erreger es sich handelt. Zweiter Schritt wäre eine zweite Röntgenaufnahme und ein Ultraschall. Bänder sind oft auf einem Röntgenbild nicht zu sehen und da hilft das Ultraschallbild.

Man kann zwar vermuten, dass es eine Infektion ist, aber da das Kaninchen ja Antibiotikum bekommen hat, ist das auszuschließen. Welches Antibiotikum hat es denn bekommen? Es ist schon komisch, dass eine Wunde, die nicht infiziert war, wie eine Abszesswunde jeden Tag gespült werden soll. Das hindert doch nur die Heilung.

Ich würde eine zweite Tierarztmeinung einholen. Hier kann dir keiner einen Ratschlag geben außer, was der Tierarzt noch machen kann um eine Diagnose zu bekommen, die mehr aussagt als dass es eine Infektion ist.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Die Wunde war infiziert. Sie hat sich innerhalb weniger Stunden komplett vereitert. Vorher war nichts zu tasten und zu sehen. Dann bin ich direkt wieder zum Tierarzt und dieser meinte dann, dass die Wunde nicht genäht werden kann und wir erst einmal den ganzen Eiter ausspülen müssen. Einen Tag später, abends war das Bein lahm. Heute morgen war ich schon beim 2. Tierarzt. Am Freitag Abend waren wir in der Tierklinik, dort wurde jedoch nicht geröntgt. Deshalb bin heute nochmal zu einem anderen Tierarzt, weil ich gerne ein Röntgenbild haben wollte. Ich dachte irgendwie, dass es sich doch um einen Bruch handelt. Dabei kam allerdings nichts raus. Die Knochen sind so wie sie sein sollten. Er hat außerdem auch noch mächtig Gefühl im Bein und somit ohne Schmerzmittel Schmerzen.

Als Antibiotikum bekommt er Baytril. Erst in der Tierklinik gespritzt und jetzt oral. Ich erhoffe mir hier eher Tipps ob ich an dem gelähmten Bein eventuell noch etwas machen kann. Kann man mit Krankengymnastik, Massage und Co. noch was bewirken? Gibt es Bandagen dafür, besondere Mittel die helfen könnten?

» Lara2011 » Beiträge: 1466 » Talkpoints: 0,19 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich würde dir auch raten, mal ein Röntgenbild machen zu lassen. Wenn da noch mehr hinter der Verletzung steckt, sieht man das ja so ja nicht. Ich nehme mal an, dass du die Wunde mit H2o2 und Betaisadonna spülen musstest. Das gibt es auch nochmal als Salbe, welches man auf die Wunde streichen könnte. Dazu würde ich das Kaninchen von der Streu runter und auf Handtücher setzen und diese eben täglich wechseln, dass nicht noch Streu und Dreck in die Wunde gelangt.

Zusätzlich wäre eine zweite Meinung von einem anderen Tierarzt einholen. das schadet auf keinen Fall und man geht so auf Nummer sicher. Ein Blutbild wäre sicherlich auch ganz wichtig.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ein Röntgenbild wurde angefertigt, wie schon gesagt. Unauffälliger Befund! Gespült wird mit Salbeitee, da dieser auch in die Blutgänge gelangen darf, was bei den meisten anderen Sachen nicht der Fall ist. Salbe kommt was mit "A" drauf, ein Lokalanästhetikum. Außerdem leben meine Kaninchen nicht im Käfig, weshalb es nicht möglich ist ihn auf Handtücher zu setzen. Und Nelchen wie schon ich schrieb wurde eine zweite Meinung längst eingenommen!

» Lara2011 » Beiträge: 1466 » Talkpoints: 0,19 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Einen ganz konkreten Rat, was man hier tun kann, habe ich für Dich leider nicht. Dass das Kaninchen auf dem verletzten Bein allerdings lahmt, scheint nicht an der Verletzung selbst zu liegen, da Du schreibst, dass es noch Gefühl in diesem Bein hat, weswegen ich nicht auf eine Ataxie rückschließen würde, sondern auf ein eher freiwilliges Lahmen, wenn man es so ausdrücken will. Scheinbar nutzt das Kaninchen das verletzte Bein nicht, obwohl es das könnte, wenn ich Dich richtig verstanden habe.

Aus meiner Erfahrung mit Verletzungen kenne ich es ebenfalls so, dass Wunden lokal gespült werden, um Eiter auszuräumen und außerdem begleitend in der Regel ein Antibiotikum geben wird, wobei Baytril gut verträglich und gängig ist. Was ich nun noch nicht ganz verstanden habe, ist, ob das verletzte Bein denn verbunden worden ist, sodass sich nicht ständig neue Keime von außen in der Wunde absetzen können? Ich kenne es von Abszessen so, dass diese gern, nachdem eine entsprechende Wunde gesetzt wurde, verbunden und mit einem kleinen Röhrchen aus Plastik versehen werden, das einen Eiterabfluss aus der Wunde durch die Bandage ermöglichen soll, also eine Art kleine Drainage, wenn man es so will. Wurde das bei Deinem Kaninchen gemacht? Was haben die beiden Tierärzte denn zum Thema Eiter gesagt? Wurde kein Abstrich genommen, um zu testen, um welche Bakterien es sich genau handelt, die hier problematisch werden könnten?

Dass Du ein Röntgenbild zur Abklärung machen lassen hast, finde ich richtig, allerdings ist darauf bestenfalls auch ersichtlich, dass die Sehnen intakt sind, nicht nur kein Knochenbruch vorliegt. Wichtig wäre wohl auch, in Bezug auf die Lahmheit zu erfahren, ob Sehnen beschädigt oder gar gerissen sind, denn wenn auch hierzu kein Befund vorliegt, kann ich mir eigentlich nur noch erklären, dass das Kaninchen das verletzte Bein eben absichtlich nicht bewegt, weil es weiß, dass dieses Bein verletzt ist. Wichtig wäre nun allerdings auch, die Wunde wirklich vor dem Eindringen weiterer Keime von außen zu schützen, damit sich hier nicht noch ein Abszess bilden kann.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Vielen Dank für deinen Beitrag. Leider bewegt er das Bein nicht einfach nur unabsichtlich nicht. Es ist komplett steif. Zuerst deshalb auch der Verdacht auf Tetanus. Wohl möglich ist es so, dass die Bakterien einfach das Gewebe, die Nerven und die Muskeln angegriffen haben und das Bein deshalb nicht mehr beweglich ist. Wir versuchen nun erst einmal die Entzündung los zu werden und die Wunde vom Eiter zu befreien. Danach werde ich wohl mit ihm mit Krankengymnastik und Massagen beginnen und hoffen, dass er sein Bein irgendwann wieder bewegen kann. Ein Abstrich wurde nicht gemacht, da es wohl nicht nötig sei. Baytril und Varacin seinen schon die Medikamente für aggressive Bakterien!

» Lara2011 » Beiträge: 1466 » Talkpoints: 0,19 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Soweit ich weiß, ist Baytril allerdings nur bei bakteriellen Infektionen wirksam. Wie es bei Varacin aussieht, weiß ich leider nicht, da ich damit keinerlei Erfahrung habe. Ich könnte Dir übrigens noch empfehlen, dass Du Dich in einem der wenigen speziellen Kaninchenforen anmeldest und dort Deinen Fall schilderst, denn es halten sich dort viele User auf, die wirklich langjährige Erfahrung haben, auch mit verschiedensten Krankheiten ihrer eigenen Kaninchen. Dort habe ich mal gute Tipps in Bezug auf homöopathische Mittel bekommen, die bei verschiedenen Problemen gut helfen. Vielleicht hat man dort auch noch andere Tipps für Dich und möglicherweise kennt jemand sogar dieses Problem, von dem Du hier schreibst und hat mehr Ahnung von der Anatomie eines Zwergkaninchens als ich bisher. Empfehlen kann ich Dir sweetrabbits.de.

Ich denke, dass vor allem wichtig wäre, die Gründe für ein mögliches Lahmen zu erfahren und es wundert mich ein wenig, dass die beiden Tierärzte, die Du aufgesucht hast, dazu nichts zu sagen wussten. In oben genanntem Forum finden sich allerdings einige hilfsbereite User, die auch gerne mal ihren eigenen Tierärzten, zu denen manche auch freundschaftliche Beziehungen pflegen, die entsprechenden Fragen anderer Kaninchenbesitzer stellen und Dir insofern auch möglicherweise hilfreiche Hinweise von Fachleuten zukommen lassen könnten.

Auch sehr empfehlenswert ist wohl das Buch „Leitsymptome beim Kaninchen“ von Anja Ewringmann. Das Buch ist ziemlich teuer, aber einige Seiten kann man bei Google Books lesen. Vielleicht bringt Dir auch das irgendwelche weiteren Erkenntnisse, ich würde es sicherlich mal versuchen. Dieser Link müsste funktionieren und Du kannst das Buch auch durchsuchen. Nötigenfalls könntest Du es Dir sogar per Fernleihe in eine Bücherei in Deiner Nähe bestellen oder wahlweise Kopien des Buches in der nächsten Bücherei anfordern, die es führt. Das ist in der Regel nicht wirklich teuer, vor allem dann nicht, wenn Du dank der verlinkten Leseprobe schon weißt, welche Seiten Du in Kopie benötigen würdest.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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