Gucke ich zu viel TV?

Ich finde nicht, dass du zuviel guckst. Du störst doch niemand damit und es ist für dich doch gut. Wieso sollte es dann zuviel sein? Wir schauen auch schon gern mal fern, meist so von mittags bis abends. Kommt auch mal vor, dass wir früher einschalten, aber dann muss schon was gutes kommen. Das ist nicht so viel und die meisten schauen ja mehr als einmal pro Woche denke ich mal. Die ganze Zeit auf der Arbeit schaust du nicht, oder doch? Dann schläfst du ja auch noch. Also da kommt auch viel Zeit ohne Fernseher zusammen. Finde ich ausreichend.

Kann ich auch gut verstehen mit der Angst, was zu verpassen. Ich meine, im Fernsehen wird man immer gut informiert. Außerdem gucke ich immer gerne Serien und wenn man da was verpasst ist das echt total blöd. Da schaue ich mir die lieber auch an. Kann dich also gut verstehen. Solange du gerne guckst, ist es gut!

Ich finde es definitiv zu viel Zeit vor dem Fernseher und kann das nicht nachvollziehen. Bei uns wird so gut wie nie fern gesehen und ich habe durchaus nicht das Gefühl, dass ich etwas verpasse. Ich gehe Vollzeit arbeiten und wenn ich dann zu Hause bin, habe ich genug im Haushalt zu tun und Einkäufe zu erledigen, dass mir einfach die Zeit fehlt. Und die wenige Freizeit, die ich habe, verbringe ich sicher nicht vor der Glotze, denn es läuft eine Menge Unsinn dort. Wenn ich da an das sogenannten Hartz IV TV denke, stellen sich mir die Haare zu Berge und ich kann nicht nachvollziehen, wie man sich damit den ganzen Tag volldudeln lassen kann.

Es wäre angebracht, ein Hobby auszuüben oder sich mit Freunden zu treffen, also echt soziale Kontakte zu pflegen und zu vertiefen. Auch kann man ein Buch lesen, ohne dass der TV läuft. Mir ist es eh zu anstrengend, zu lesen, wenn der TV dudelt, da ich mich dann nicht auf das Buch konzentrieren kann. Mit Radio im Hintergrund geht das schon einfacher, daher läuft bei mir eh die meiste Zeit die Musik. Da wird man besser informiert, als im Fernsehen, da dort regionale wie auch internationale Nachrichten kommen und man so immer weiß, was Sache ist.

An deiner Stelle würde ich versuchen, erst am späten Abend den TV einzuschalten, bevor du ins Bett gehst. Bis dahin wäre eine fernsehfreie Zeit angebracht, um dich langsam davon zu entwöhnen. Mir kommt es schon so vor, als wäre Fernsehen eine Droge, gerade wenn du sagst, du hast Angst, etwas zu verpassen. Nichts im Fernsehen ist so wichtig, dass man es zum Leben bräuchte.

Ich denke du bist in bester Gesellschaft. Immer mehr Menschen wissen einfach nichts Sinnvolleres mit ihrer Zeit anzufangen und sitzen viel zu viel vor dem Fernseher. So ist es bei mir auch, wenn ich einen Fernseher habe. Ich kann auch nicht behaupten, dass ich mir Wichtiges im Fernsehen angeschaut habe, da anspruchsvolle Formate auf Dauer doch zu anstrengend sind. Also glotzt man Scripted-Reality, lässt den Fernseher nebenbei laufen und sich von Wiederholungen und Werbung berieseln.

Ich habe mich vor wenigen Monaten wieder von meinem Fernseher getrennt. Und auch früher schon zweimal jeweils für längere Zeit ohne Fernseher gelebt. Wenn die Kiste vorher ständig lief, ist es anfangs schwer. Ich bin auch zeitweise oft vor dem Fernseher eingeschlafen und wenn man stattdessen plötzlich abends bewusst ins Bett geht, macht das einen erheblichen Unterschied aus.

Gut informiert wurde ich durch das Fernsehen nie. Wenn ich informiert werden möchte, was in der Welt oder meinem Umfeld passiert, dann schaue ich auf Nachrichtenseiten bzw. in die Zeitung (nicht die Bild). Ich bin allerdings für mich zu dem Entschluss gekommen, dass ich keinesfalls regelmäßig oder gar täglich wissen muss, wo welches Elend in der Welt herrscht, welche schlimmen Unfällen passiert sind, wer wie ermordet wurde und vor allem muss ich mein Hirn nicht mit den dazu passenden Bildern zuballern.

Bei mir hätte eine schrittweise Entwöhnung niemals funktioniert. Auch der Versuch den Fernseher (hatte nur einen kleinen) erstmal in den Schrank zu stellen, klappte nicht. Bei mir muss das Gerät wirklich außerhalb meiner Reichweite sein, denn sonst komme ich schnell auf die Idee, dass ich mich gerade unwohl fühle, das Wetter draußen zu schlecht ist zum Rausgehen, die Langeweile kommt durch und ich redete mir ein, dass diese eine Sendung nicht schadet und zudem ja sorgfältig ausgewählt ist. Einmal nochmal schauen, was innerhalb zwei Wochen in der Serie passiert ist. Wenn man dann ehrlich zu sich selbst ist, dann eigentlich nichts, was man nicht innerhalb einer Folge nachvollziehen kann. Aber wenn das Gerät erst einmal wieder einsatzbereit ist, verfällt man schnell in seinen alten Rhythmus.

Früher lief der Fernseher bei mir auch andauernd, aber inzwischen ist er bei mir überwiegend aus. Es gibt wichtigere Dinge als das Fernsehen und ich bin froh, dass ich vielleicht noch auf eine Stunde Fernsehen pro Tag komme. Das reicht mir völlig aus und mehr brauche ich auch nicht. Man muss eben nur den inneren Schweinehund einmal überwinden.

Bei uns läuft der Fernseher nur abends, wenn die Kinder im Bett sind oder wenn die Kinder freitags mal eine DVD anschauen dürfen. Wobei das auch nicht jeden Freitag der Fall ist. Abends gehört der Fernseher schon mit dazu. Ich bin es gewohnt. Wobei mein Mann auch recht spät erst von der Abriet kommt und ich mich dann gerne berieseln lasse. Mitunter lese ich auch oder habe noch etwas anderes zu tun, aber meist läuft schon der Fernseher.

Ichhabe nicht das Gefühl, dass ich etwas verpassen würde, wenn der Fernseher kaputt wäre oder einfach nicht an wäre. Schließlich kommt häufig eh nur Zeug, was man sich auch schenken kann, wenn man von den nachrichten und Dokumentationen mal absieht. Aber ansonsten ist es doch nur seichte Unterhaltung. Ob man eine Serie nun gesehen hat oder nicht, ist im Grunde egal. Mir ist es zumindest egal.

Ich mag es gar nicht, wenn der Fernseher ständig nebenbei läuft. Wenn man sich abends etwas anschaut, ist das was anderes. Aber ich möchte zum Beispiel nicht ständig beim Essen den Fernseher laufen haben. Zwar machen wir ab und zu beim Filmabend auch nebenbei Abendbrot, aber das machen wir nicht ständig und ich achte darauf, dass die Kinder essen und was sie essen.