Nach über dreißig Jahren bestialischer Mord aufgeklärt

vom 23.11.2012, 21:01 Uhr

Anfang der Woche erhielt eine Verwandte einen Brief des Landgerichtes mit der Aufforderung, in einem Prozess gegen einen D. Fuchs in einem Schwurgerichtsprozess im Januar 2013 auszusagen. Sie war vollkommen aufgelöst und rief erst einmal im Gericht an, um was es sich handelte.

Wie ihr der Beamte mitteilte, handelte es sich um einen Mordprozess. Der Mord geschah am 9. Januar 1979. Damals wurde Brunhilde E. - 18 Jahre – brutal ermordet. Brunhilde E. War eine Freundin der Verwandten. Sie hatten mit mehreren in einem Bierlokal den Tag ausklingen lassen und waren dann nach Hause gegangen.

Brunhilde hatte nur 900 Meter zu laufen. Doch sie kam nie an. Kurz vor ihrem Zuhause wurde sie brutal überfallen, missbraucht und gewürgt. Wie sich jetzt herausstellte, handelte es sich um den damals 35-jährigen D. F. Aus Worms, einem Sadisten, der sie pfählte. Der Unterleib war regelrecht zerrissen.

Als das alles passierte, lag Schnee und es war bitterkalt. Der Oberkörper der Leiche lag unter einem VW Käfer. Eine Fußgängerin stolperte damals über die Beine und sah dann das viele Blut im Schnee. Sie rief sofort die Polizei und den Krankenwagen. Die junge Frau starb noch auf dem Weg ins nahe Krankenhaus. Der Mörder konnte damals nicht ermittelt werden.

Durch Überprüfung alter Akten konnte die DNS jetzt sichergestellt werden. Eine Fahndung erübrigte sich, weil der Mörder wegen eines ähnlichen Verbrechens in Mainz seit 1980 im Gefängnis sitzt und bereits zu lebenslänglich verurteilt wurde.

Bereits im Mai vergangenen Jahres ermittelte die Polizei den Mörder. Da jedoch das Gericht total überlastet ist, kommt es erst 2013 zum Prozess. Der Vater der Ermordeten hatte nur noch den Wunsch, den Mörder zu sehen. Aber mittlerweile ist er Ostern dieses Jahres gestorben. Die Mutter hatte die Ermordung der Tochter nie verkraftet und starb vor einem halben Jahr in geistiger Umnachtung.

Meine Verwandte war die letzte Person außer dem Mörder, die die junge Frau am Tag ihrer Ermordung noch lebend sah. Ihre Aussage hatte sie auch damals schon bei der Polizei gemacht. Was würdet ihr fühlen, wenn solch eine Sache euch betreffen würde?

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich würde mich gut fühlen. Das liest sich nun vermutlich erstmal hart, jedoch würde ich es als Erleichterung ansehen, nach Jahrzehnten endlich mit dem Fall abschließen zu können. Auch wenn es natürlich nie vergessen wäre. Daran denken muss man vermutlich sowieso immer wieder. Aber es würde für mich einen Unterschied machen, ob der Fall endgültig abgeschlossen wäre, oder nie geklärt worden wären. Und ich würde mich darauf konzentrieren für die Verhandlung die Kraft aufbringen zu können, die die Eltern der Verstorbenen nicht hatten.

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» Trisa » Beiträge: 3269 » Talkpoints: 20,14 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich würde mich nicht gut fühlen. Ich würde mich fragen, warum das so lange gedauert hat und warum der Täter nicht seine gerechte Strafe erhalten hat. Immerhin ist er ja vorher gestorben und wurde nie ausreichend zur Verantwortung gezogen. Dieser Mensch hat nicht nur ein Leben ausgelöscht, sondern auch das vieler Menschen verändert. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Eltern sich immer gefragt haben, warum.

Es ist schade, dass die Eltern nicht mehr sehen, wie der Täter endlich zur Verantwortung gezogen wird. Ich meine, es kann nur bedingt jemand etwas dafür, dass es so lange gedauert hat. Immerhin war die Technik eben noch nicht so weit, aber zum Thema Überbelastung sage ich mal nichts. Ich gehe schon davon aus, dass man das ein paar Jahre früher hinbekommen hätte. Sowohl technisch, als auch organisatorisch.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



@winny2311, der Täter ist nicht vorher gestorben, wie du schreibst, das habe ich auch nicht geschrieben. Der Täter sitzt in einem Gefängnis und verbüßt wegen einer ähnlichen Straftat lebenslang. Gestorben sind inzwischen leider die Eltern.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



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