Wie viel Aufwand ist ein Grab wert?
Das kann nur jeder für sich selber entscheiden. Offensichtlich ist es dir das ja wert, sonst würdest du das nicht machen. Du solltest dir aber überlegen, was es für deinen Kinder bedeutet, die du offenbar mitnimmst. Wäre es nicht besser, die Kinder während dieser Zeit in die Obhut anderer zu geben und alleine zu fahren. Denn für die Kinder ist diese Fahrt wahrscheinlich eine ungeliebte Beschäftigung.
Des Weiteren würde ich mir über meine eigene Motivation Gedanken machen. Du schreibst: "Es soll nicht so aussehen, als ob.... " . Vor wem soll es nicht wie aussehen? Und sieht es wirklich so aus, als ob? Wenn dir die persönliche Anwesenheit am Grab nur wegen anderer wichtig ist, solltest du die Fahrten lassen und einen Friedhofsgärtner für die Grabpflege engagieren. Vielleicht wäre es deinem Vater und deiner Oma auch wichtiger, wenn du in der Zeit, in der die Kinder im Auto sitzen, mit ihnen spielen würdest oder ihnen von ihren Ahnen erzählst. Den Verstorbenen ist doch ihr Grab völlig egal. Es geht ziemlich schnell, bis von ihnen nichts mehr übrig ist. Und an Orte sind Tote eh nicht gebunden.
Wenn ich zum Friedhof fahre, auf dem meine Oma begraben ist, muss ich auch eine Busfahrt von über einer Stunde auf mich nehmen. Früher habe ich ganz in der Nähe gewohnt - da war ich deutlich öfter auf dem Friedhof als jetzt. Ich habe einfach nicht mehr so viel Zeit wie früher, aber ich versuche trotzdem, mindestens jedes halbe Jahr einmal hinzufahren. Meine Oma war einer der wichtigsten Menschen auf der Welt und ich vermisse sie sehr, allerdings kann ich ihr auch nah sein, ohne ihr Grab zu besuchen. Das sieht auch jeder Mensch anders und die Meinungen gehen hier doch sehr weit auseinander. Ich denke trotzdem fast täglich an meine Oma, obwohl sie schon fast neun Jahre tot ist.
Trotzdem bringe ich es auch nicht übers Herz, das Grab einfach jahrelang nicht zu besuchen. Glücklicherweise wohnt meine Mutter in der Nähe und sie pflegt das Grab auch sehr gut. Das gibt mir ein ganz gutes Gefühl. Wenn ich aber wüsste, dass niemand das Grab meiner Oma besucht und pflegt, dann würde ich auch eine ganz lange Busfahrt auf mich nehmen, um das Grab herzurichten und eine Schale darauf zu stellen. Wenn ich manche Gräber sehe, die total verwahrlost sind und auf denen das Unkraut meterhoch steht, bekomme ich immer ein ganz komisches Gefühl. Ich möchte einfach nicht, dass das Grab meiner Oma mal so aussieht. Es wirkt dann immer so, dass sich niemand mehr für die Verstorbenen interessiert und sie vergessen worden sind. Meine Oma ist immer in meinem Herzen und meinen Gedanken und deshalb würde ich auch die Grabpflege übernehmen, selbst wenn das mit großem Aufwand verbunden wäre.
Ich habe nur das Grab meines Vaters zu pflegen und dafür muss ich ca. 20-25 Minuten fahren. Das mache ich mehrmals die Woche, weil ich auch möchte, dass das Grab schön aussieht.
Bei euch stellt sich mir die Frage, warum ihr das Grab nicht pflegen lasst, wenn euch der Weg zu weit ist. Jetzt mal davon abgesehen, dass es für die Kinder langweilig ist, das sollte eigentlich unwichtig sein. Wichtig ist, ob du damit leben kannst, wenn du das Grab deiner Familie nicht mehr besuchst. Ich könnte es nicht, ich würde wenigstens einmal in der Woche sehen wollen, ob alles in Ordnung ist. Da wäre mir auch eine weitere Fahrt egal, weil ich andere Prioritäten setze.
Ich kann gut verstehen, dass dir das Grab zwar wichtig ist, du aber nicht immer diese lange Autofahrt auf dich nehmen möchtest. Da steckst du wirklich in einer Zwickmühle. Also bei uns gibt es Einrichtungen, die für ein wenig Geld den Grabdienst für Menschen übernehmen, die aus irgendwelchen Gründen nicht oder nicht immer selber zum Grab gehen können. Vielleicht findest du ja so eine Einrichtung oder eine Person, die in der Nähe wohnt, die das für dich übernehmen könnte. Hast du daran schon einmal gedacht?
Bei uns haben die Menschen mit Behinderung mit ihren zuständigen Betreuern dieses Amt übernommen und es hat beiden Seiten etwas gebracht. Erleichterung der Angehörigen, die oft durch eigene Krankheit nicht fähig waren, das Grab selber zu besuchen und natürlich auch Freude von Seiten der Menschen mit Behinderung, weil sie eine Aufgabe hatten und dafür noch ein kleines Nebeneinkommen.
Da bin ich froh, dass mein Vater keine wirkliche Grabstelle wollte. Gut, meine Mutter wohnt im selben Ort und würde die Grabpflege übernehmen. Aber gerade im ländlichen Bereich würde ein zu viel oder zu wenig nur zu Gerede bei anderen Leuten führen. So war der Wunsch meines Vaters mit der anonymen Bestattung doch die beste Lösung für uns Hinterbliebenen. Auch wenn mir mein Vater sehr wichtig war, brauche ich kein Grab um an ihn zu denken.
Meine Großeltern und meine Urgroßmutter wurden in einem Grab beerdigt. Darauf ist eine Platte und hat daher auch keine Grabpflege weiter zu erledigen. Und ich bin ehrlich, auch dort war ich seit Jahren nicht mehr auf dem Friedhof. Daher würde ich wegen einem Gesteckt auch keine vier Stunden mit dem Auto durch die Gegend fahren.
P-P, Ich hatte dich schon richtig verstanden. Deswegen schrieb ich ja auch, dass mein Partner es ähnlich sieht wie du und eben nicht genauso. Da mein Partner auch aus der Kirche ausgetreten ist, weiß ich aber, dass er sich trotzdem normal bestatten lassen kann. Vor kurzem ist von einem guten Freund die Mutter verstorben, die mit der Kirche auch nichts mehr zu tun hatte und aus dieser ausgetreten war. Sie hat aber trotzdem ein normales Grab auf einem Friedhof bekommen.
Eine Platte ist aber dennoch leichter zu pflegen, als eben ein normales Grab. Dort braucht man dann nur Blumen drauf zustellen oder eben eine Kerze. Und es fällt auch nicht so stark auf, wenn man eben mal keine Zeit hatte, um zum Grab zu fahren.
Ich würde das auf gar keinen Fall machen. Die meisten meiner verstorbenen Verwandten liegen auf dem grünen Rasen, dort muss man ja auch nichts machen. Der Rest ist in einem Familiengrab. Dort geht eigentlich regelmäßig immer einer hin und macht es, wobei es den verstorbenen Personen auch nicht so wichtig gewesen wäre. Ich hasse Friedhöfe und deswegen besuche ich auch keine Gräber.
Für mich wäre der Fahrtaufwand zu hoch und Kinder würde ich da schon gar nicht mitnehmen. Das ist doch wohl mehr als bescheuert, da diese sich da ja nur langweilen und nichts damit anfangen können. Ich weiß das, weil ich früher auch immer mitgeschleift wurde. Ich habe die Stimmung dort immer als sehr drückend empfunden und so bald ich mal gelacht habe, wurde ich gleich angemeckert. Kinder sollte man da nicht mitnehmen.
Dir ist das Ganze viel wert, also solltest du es auch weiterhin machen. Allerdings würde ich es nicht sooft machen und auch nicht mit den Kindern. Es ist aber schön, dass du dir den Aufwand machst, obwohl es sicherlich nicht nötig wäre.
Wie dir bereits geschrieben wurde, ist ein Grab nicht den Aufwand wert. Nur derjenige, der dort seine letzte Ruhestätte gefunden hat, sollte es dir wert sein, ab und zu mal das Grab zu besuchen und nach dem Rechten zu sehen. Hier kann eigentlich niemand denken, dass man für nix die weite Strecke fährt. Du tust es doch für deine Angehörigen, die nicht mehr leben. Natürlich könnte man denken, dass die es nicht merken, ob du nun da warst oder nicht. Wenn du so denken solltest, dann würde ich nicht mehr hingehen, aber wenn du selbst zweifelst und nur der weite Weg dich stört, dann überlege es dir noch einmal und versuche hin zu fahren.
Vier Stunden Fahrtzeit sind schon recht deftig, hier würde ich mir auch überlegen ob sich der Aufwand wirklich lohnt. Wenn es dir nur um das Aufstellen eines Gesteckes geht weil das so üblich ist dann würde ich mir eine andere Alternative überlegen. Soweit ich weiß bieten alle Gärtnereien des Ortes und auch einige andere Anbieter der Umgebung immer einen Grabpflegeservice an. Ich könnte mir durchaus vorstellen dass man sie auch damit beauftragen kann ein Gesteck am Grab aufzustellen und eventuell es nach vier Wochen auch wieder zu entfernen. Das Gesteck musst du sowieso bezahlen und wenn es etwas teurer wird schadet das auch nichts. Immerhin würdest du eine Menge Geld an Benzinkosten sparen und dein Gewinn an Freizeit wäre auch recht hoch. Dazu kommen dann immer noch die Verschleißkosten am Auto sowie der Verpflegungsmehraufwand.
Eine andere Frage ist natürlich ob du auch der Toten gedenken möchtest. Das kann man natürlich auch zu Hause machen, aber vor Ort ist es doch etwas passender wie ich finde, besonders wenn man sich sonst das ganze Jahr über dort nicht blicken lässt. Die Grabpflege ist natürlich auch ein Thema für sich. Ich denke dass es sich einfach gehört dass man an einem Grab der Angehörigen auch ein bisschen Unkraut zupft wenn man schon mal da ist oder alte Pflanzen entsorgt. So etwas kann man auch am Sonntag machen wenn man nicht gerade mit dem halben Geräteschuppen ankommt, dafür hat sicherlich jeder Verständnis.
Wir kümmern uns im Augenblick um drei Gräber und ich weiß eigentlich gar nicht so richtig warum. Der Friedhof wo alle Angehörigen liegen ist aber nur 20 Kilometer von meinem Wohnort entfernt. Meine Eltern sind viel zu gebrechlich und sie würden uns nur vor den Füßen herumstehen obwohl sie wirklich gerne mithelfen würden. Unsere Oma ist 91 Jahre alt und hat dort auch noch ihre Schwester liegen. Meine andere Oma zu der ich aber keinen Kontakt hatte liegt auch dort, die Kinder und Enkelkinder kümmern sich aber nicht. Das Doppelgrab meiner Großeltern ist sehr arbeitsaufwendig weil sich dort der Wind verfängt und alles Laub dort abgeladen wird. Hier habe ich immer echt zu tun, die anderen sind leichter in der Pflege. Ich fühle mich moralisch verpflichtet dazu mich darum zu kümmern und auch mal im Sommer dort zu gießen oder die Neubepflanzungen vorzunehmen. Der Aufwand ist relativ überschaubar, aber es ist schon eine gewisse Anstrengung damit verbunden. Meine Eltern sind schon so weit das Doppelgrab meiner Großeltern einebnen zu lassen weil sie sowieso nicht mehr hinkommen. Mir persönlich wäre es egal ob es auf dem Friedhof noch eine Grabstelle gibt, meine Großeltern habe ich in meinem Herzen und ich brauche solche Gedenkstätten wirklich nicht.
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