Unisex-Tarife, wo könnte sich die Kündigung lohnen?
Sicherlich habt ihr schon davon gehört dass jetzt die neuen Unisex-Tarife bei einigen privaten Versicherungen zur Pflicht werden. Eine Erklärung zum Thema findet man unter anderem hier Preisvorteil durch Unisex-Tarife bei privaten Versicherungen.
Die Versicherer halten sich mit den genauen Tarifen noch bedeckt, aber es könnte doch sein dass gerade Frauen ihre Versicherungen überprüfen sollten ob sich eine Kündigung der alten Versicherung lohnt um eine neue zu deutlich günstigeren Konditionen abzuschließen. Die private Krankenversicherungen, die Rentenversicherung und auch die Lebensversicherung fallen eigentlich aus wenn man schon lange in sie eingezahlt hat, was bleibt denn da noch übrig? Neueinsteiger bekommen deutlich schlechtere Garantiezinsen und sie müssen auch wegen ihres nun höheren Alters mehr Beiträge bezahlen so dass es sich nicht wirklich lohnen kann. Mein Versicherungsvertreter empfahl mir schnell noch eine Pflegeversicherung abzuschließen weil ich sonst ab Januar ungefähr 30 Prozent mehr bezahlen müsste. Das ist natürlich schon ein ordentlicher Happen. Ich weiß natürlich nicht ob man das nun umgekehrt auch auf die Frauentarife beziehen kann, aber vielleicht weiß jemand ja mehr?
Ich sehe die massive Verbesserung bei Frauen in vielen Bereichen der Versicherung. Du hattest ja schon die Versicherungen angesprochen, die teurer werden. Auf der anderen Seite des Spektrums - wir unterstellen ein Null-Summen-Spiel bei den Versicherungen ohne die Intention solche Umstellungen für Gewinnmitnahmen zu nutzen - werden die Beiträge natürlich entsprechend gesenkt. Und das sind die Versicherungen, bei denen Frau sich einen Wechsel überlegen sollte.
Aber auch bei z.B. der Krankenversicherung sehe ich einen extrem großen Handlungsbedarf. Denn, natürlich ist der Krankenkassenwechsel nach vielen Jahren der Mitgliedschaft (gewollt) unattraktiv - aber ein Wechsel innerhalb der Versicherungsgesellschaft ist ja denkbar und mit Sparpotentialen ohne zwingend schlechtere Leistungen zu sehen. Bei der Lebensversicherung ist es natürlich eine Mischung aus Würfeln und Rechnen. Wer nun 10 Jahre oder mehr eingezahlt hat, dürfte in den seltensten Fällen durch eine Kündigung und einen Neuanfang die Verluste garantiert wett machen. Wer aber erst seit 2-3 Jahren brav in die Lebensversicherung einbezahlt, die könnte schon bald den Break-Even-Punkt erreichen, ab dem sich eben der Wechsel (trotz u.U. Totalverlusten) lohnen könnte. Gleiches gilt natürlich auch für die Rentenversicherung. Wobei natürlich immer mit zu berücksichtigen ist, dass das Einstiegsalter eben bei einem Wechsel auch gestiegen ist.
Krankenversicherungen jetzt zu wechseln oder die Lebensversicherung zu kündigen kann eigentlich wirklich nur für Leute attraktiv sein die gerade erst vor kurzem diese Versicherungen abgeschlossen haben, alles andere wäre sicherlich nicht attraktiv. Im Zweifelsfall könnte man ja immer noch eine Vergleichsberechnung anfordern. Die Versicherungen machen dass auch, aber eben sehr ungern wenn es für sie wiederum schlecht ist.
hooker hat geschrieben:Krankenversicherungen jetzt zu wechseln oder die Lebensversicherung zu kündigen kann eigentlich wirklich nur für Leute attraktiv sein die gerade erst vor kurzem diese Versicherungen abgeschlossen haben
Das mit der Lebensversicherung stimmt natürlich und die sicheren Verluste bei der Kündigung werden kaum mehr aufgeholt, wenn man im Anschluss eine andere Lebensversicherung abschließt. Jedenfalls dann, wenn schon länger in eine Lebensversicherung eingezahlt wird.
Bei der Krankenkasse stimmt das aber nicht. Denn hier besteht ja die Möglichkeit, innerhalb seiner Krankenkasse den Tarif zu wechseln. Bei der Gelegenheit bleibt die Altersrückstellung praktisch unberührt stehen und man macht auch als "altes Mitglied" keinen Verlust oder muss bei 0 wieder anfangen. Und auf Grund der Unisex-Tarife dürften Frauen eben beim Wechsel in andere Tarife deutlich günstigere Konditionen vorfinden, als in den alten Tarifen. Was eben einen Wechsel innerhalb der eigenen Kasse lohnend macht. Hiervon können ja auch Männer profitieren, wenn diese aus ihren alten Tarifen in andere wechseln.
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