Bei trockener Haut Neurodermitis vorprogrammiert?

Ich habe eigentlich schon immer sehr trockene Haut und jedoch bisher keinerlei Probleme mit Hautreizungen oder Ekzemen und von daher habe ich meine Haut auch noch nie mit irgendwelchen Lotionen oder Cremes nachgefettet oder dergleichen. Nun habe ich mal gelesen man solle um Neurodermitis vorzubeugen, trockene Haut möglichst mit verschiedensten Hautpflegepräparaten versorgen.

Welche Meinung habt ihr dazu, wie viel Verkaufsstrategie der Pharmalobby steckt hinter derartigen Weissagungen oder ist man bei trockener Haut auch in fortgeschrittenem Alter akut Neurodermitis gefährdet? Ich frage mich jedenfalls immer noch, so man keinerlei gravierende Hautprobleme hat, sollte man dennoch cremen, ölen, feuchtigkeitsspendende Gesichtsmasken auftragen und dergleichen mehr?

Ich habe auch von Natur aus trockene Haut. Zum Winter hin ist das extrem schlimm, so das meine Hände beispielsweise richtig trocken und rissig werden. Ich benutze dann immer eine ganz normale Handcreme und damit hat sich das Thema dann erledigt.

Aber das man grundsätzlich Neurodermitis bekommt, wenn man trockene Haut hat und diese nicht behandeln lässt oder tut. Ist meiner Meinung nach großer Quatsch. Nur weil man trockene Haut hat, heißt das doch nicht gleich, dass man Neurodermitis bekommen kann. Ich denke, das Neurodermitis eher erblich veranlagt ist und man diese Krankheit nicht einfach so bekommen kann.

Wenn du der Meinung bist, dass dich deine trockene Haut nicht stört und es dann auch nicht so schlimm ist, dann musst du es nicht unbedingt behandelt. Du musst keine Creme´s, Öle oder Masken benutze, wenn du das nicht möchtest. Aber wenn deine trockene Haut schlimmer werden sollte, dann solltest du schon eine Creme verwenden, die deiner Haut etwas Feuchtigkeit spendet.

Ich habe eine trockene Haut und auch Neurodermitis. Es ist ja so, dass die Entstehung der Neurodermitis noch nicht richtig nachgewiesen ist. Es wird ja vermutet, dass bei Betroffenen eine Barrierefunktion der Haut gestört ist und dadurch eben Allergene in die Haut eindringen können. Allerdings ist es wohl so, dass bei 90% der Betroffenen die Erkrankung bis zum 5. Lebensjahr auftritt. Das heißt dann ja wohl, dass man später nicht mehr so eine große Befürchtung haben muss, an Neurodermitis zu erkranken. Bei mir war es allerdings so, dass ich erst mit ca 13 oder 14 Jahren erste Symptome hatte.

Möglich ist es also schon, dass man erst später erste Anzeichen einer Neurodermitis zeigt. Inwiefern man das aber verhindern kann, wenn man die trockene Haut gut pflegt, ist die andere Frage. Da die Entstehung der Neurodermitis eben noch nicht zu 100% geklärt ist, finde ich es immer schwierig, solche Berichte einzuordnen. Einerseits ist es ja gut, dass man eben Tipps geben möchte, aber andererseits verbreiten solche Berichte auch eine gewisse Unruhe, die man sicher vermeiden sollte.

Warum sollte das vorprogrammiert sein? Natürlich kann man auch zu einer trockenen Haut neigen, ohne das jemals irgendwelche Rötungen oder Entzündungen auftreten. Bei Neurodermitis spielen ja noch ganz andere Faktoren eine Rolle. Außerdem ist ein erstmaliges Auftreten von Neurodermitis im Erwachsenenalter meines Wissens sehr selten. Kinder sind am häufigsten betroffen und nicht wenige davon haben als Erwachsene keine Beschwerden mehr.

Jemand, der keine Neurodermitis hat, muss trockene Haut meiner Meinung nach auch nicht unbedingt eincremen oder sonstwie besonders pflegen, es sei denn, es fühlt sich unangenehm an, aber wenn man sich gut fühlt, dann kann man es auch lassen.