Ab wann wird das Handy zur Sucht - Erfahrungen?

Zunächst einmal möchte ich sagen, dass ich zwar ein sogenanntes Smartphone besitze, jedoch ohne Vertrag und somit auch ohne Internet-Flatrate. Dies wiederum bedeutet das ich nie mit meinem Smartphone im Internet unterwegs bin, was mich auch überhaupt nicht stört!

Bei einer meiner Freundinnen habe ich aber langsam das Gefühl, dass sie "Handysüchtig" ist. Besagte Person ist 31, kann also nicht mehr in die Schublade "Teenie- Verhalten" geschoben werden. Seit sie "What's App" auf ihrem Handy installiert hat vergeht eigentlich keine Minute in der sie nicht auf ihr Handy schaut. Als wir letztens einen "Mädels Abend" gemacht haben saß sie den halben Abend an ihrem Handy. Da wir nur drei Mädels waren saßen wir anderen ziemlich blöd herum und als sie bemerkt hat, dass es uns nervt hat sie es "heimlich" gemacht. Auch ihr Mann ist ziemlich genervt davon das man nicht mal eine Minute ohne sein kann. Das was ich jedoch noch viel schlimmer finde ist, dass sie gar nicht mehr merkt wie lange "kurz mal drauf' schauen" dauert, da wird aus kurz auch mal eine Stunde!

Habt ihr ähnliche Erfahrungen? Und was denkt ihr, wo fängt die Sucht an? Hab einen erschreckenden Bericht in den Nachrichten gesehen, in dem gesagt wurde dass immer mehr Menschen an einem so genannten Handy- Nacken leiden, ich finde die Gesellschaft sollte sich ernsthaft Gedanken machen.

Ich habe ganz ähnliche Erfahrungen in meinem Freundeskreis gemacht und finde das bei den betreffenden Personen auch äußerst schade. Ich habe selbst ein Smartphone und viel Spaß damit, wenn ich mich aber mit Freunden treffe, dann schaue ich nicht ständig darauf. Es ist dann in meiner Tasche und dort bleibt es während des Abends auch.

Ich finde so ein Verhalten extrem unhöflich den anderen gegenüber, zudem muss man sich ja dann erst gar nicht treffen, wenn dann ohnehin jeder mit seinem Handy beschäftigt ist, dann könnte man sich ja gleich via whatsapp austauschen. Glücklicherweise sind in meinem Freundeskreis nicht viele von dieser neuartigen Krankheit betroffen, diejenigen, die diese Symptome aber zeigen, sind auch schon über 30. Ich habe sie einfach darauf angesprochen und gebeten das Handy doch bitte wegzupacken, das haben sie dann auch gemacht, dass das aber nachhaltig Wirkung zeigen wird, das glaube ich eher weniger.

Sieht man noch einen Jugendlichen, der kein Handy hat? Aber nicht nur junge Leute besitzen ein Handy, die meisten älteren auch und Menschen ab 60 Jahren und älter können oft auch nicht ohne Handy sein. Was ist so faszinierend am Handy, dass es ohne nicht mehr geht? Ist es, weil der eine eines hat, muss ich auch eines haben?

Ist es nicht schon eine Sucht, wenn der Handybesitzer glaubt, immer und überall erreichbar sein zu müssen? Das Schöne dieser Welt wird kaum noch wahrgenommen. Die Blicke richten sich nur noch auf das Display des Handys. Es könnte ja sein, dass … Ja, man kann es als Sucht bezeichnen. Diese Sucht heißt „Nomophobie“. Laut einer Studie aus England haben 66% der Handybesitzer Angst, nicht erreichbar zu sein. Die Angst, Offline zu sein, wächst. 70% der Frauen, also mehr als bei den Männern (61%), haben diese Angst. Bei den Männern wächst der Trend zum Zweithandy.

Ob in Restaurants oder in Cafés, ob im Bus, im Supermarkt oder im Aufzug, überall hört man die verschiedenen Klingeltöne der Handys. Es ist eine erschreckende Vision für Süchtige, ein Handy nicht zur Hand zu haben, beziehungsweise nicht erreichbar zu sein. Ich frage mich allerdings, was daran schlimm ist. Per Festnetz ist man auch nicht erreichbar gewesen und doch ist nichts passiert. Ist die Angst bei den Besitzers eines Handys so krankhaft groß, dass eine Freundschaft oder Liebe sich verflüchtigt, wenn sie nicht erreichbar sind? Ohne Handy zu sein, ist total uncool.

Auch ich habe diese Erfahrung machen müssen. Ein paar meiner Freunde können ohne ihr Handy anscheinend gar nicht mehr leben. Ich finde das ziemlich unverständlich, denn bis vor ein paar Jahren gab es das nicht einmal und die Menschen haben auch überlebt.

Am schlimmsten finde ich dann, wenn eine Person sich lieber mit dem Handy und den dazugehörigen Apps beschäftigt, als sich mit den anderen Menschen zu unterhalten. Das finde ich außerdem sehr unhöflich, wenn man ununterbrochen auf das Handy starrt, in der Hoffnung etwas neues zu hören. Ich bin mal gespannt wie das weiter gehen wird und ob sich die Leute irgendwann gar nicht mehr treffen, sondern nur noch über "What's app" kommunizieren. Anregende Diskussionen kommen gar nicht erst zustande, denn wenn man sich uneinig ist, wird einfach schnell gegoogelt und schon ist man schlauer.

Ich persönlich habe kein Smartphone und kann auch gut und gerne darauf verzichten. Mein Handy wird lediglich für kurze Anrufe und SMS benötigt. Alles andere kann und sollte man auch persönlich klären.

Das Verhalten deiner Freundin finde ich wirklich unmöglich. Es ist eine Sache, wenn man beispielsweise alleine in der Bahn sitzt und die Fahrtzeit mit dem Handy überbrückt, aber wenn man sich mit Freunden trifft und dann nur über dem Handy hängt, empfinde ich das nicht nur als unhöflich, sondern schon fast als respektlos. Vor allem wenn sie dann auch noch in What's App schreibt. Das heißt, die schreibt lieber mit anderen, als sich mit denen zu unterhalten, mit denen sie sich getroffen hat. Ich würde deiner Freundin auch ruhig mal direkt sagen, dass sie das nächste Mal entweder ihr Handy in der Tasche lässt oder zu Hause bleiben kann.

Ich persönlich besitze auch ein Smartphone und finde es praktisch, dass man via Internet immer schnell Sachen nachschauen kann, auch wenn man unterwegs ist. Die Deutsche Bahn-App wird bei mir zum Beispiel täglich genutzt. Es sind aber alles keine Sachen, die man unbedingt braucht, ich könnte natürlich auch einen Busfahrplan mit mir herumschleppen. Für mich ist das Smartphone also ausschließlich praktisch und ganz sicher keinen Grund, meinen Freundinnen den Mädels-Abend zu versauen.

Was soll ich sagen? Ich finde traurig, dass wirklich ca. 70 Prozent der Jugendlichen STÄNDIG ihr Handy in den Fingern haben. Facebook, lustige Bilder, Whatsapp, nicht zu vergessen: SMS - Diese Dinge werden derart stark genutzt, dass man gar nicht glauben kann, sie hätten sonst noch ein Leben.

Ich habe mein Smartphone vor ein paar Monaten verkauf, weil es mich einfach nervte. Ständig bekommt man E-Mails, die man normalerweise auch nur 1-2 mal am Tag abruft. Man muss quasi immer erreichbar sein. Nun, nach kurzer Zeit ging es dann doch nicht ganz ohne Handy, da ich doch öfters jemanden anrufen muss. Erreichbar bin ich nur, wenn ich ausnahmsweise das Gerät bei mir trage. Doch selbst wenn ich es bei mir habe: Was soll ich mit einem Nokia 5000 gar anfangen? Süchtig werde ich da sicher nicht.

Nicht zu vergessen ist jedoch, dass Smartphones durchaus einen guten Zweck haben. Das Fahrplanlesen ist hinfällig, Wörterbücher braucht man nicht mehr, ein Notizblock wird unwichtig und für Begriffserklärungen muss auch nicht extra der PC eingeschaltet werden.

Deshalb habe ich mich entschieden, mir wieder ein Smartphone zuzulegen, allerdings ein einfaches, billiges um ca. 100 Euro. Nach einigen Fragen gibt fast jeder zu, dass er vielleicht ein bisschen süchtig ist und außerdem sein teures Handy mehr als Statussymbol besitzt, als als ein praktisches Instrument. Auch bei Vorstellungsgesprächen oder Businessangelegenheiten kommt es besser, ein eher dezentes Gerät dabei zu haben, als einen 5 Zoll Boliden.