Mit Metalldetektoren auf Schatzsuche gehen

vom 08.11.2012, 21:53 Uhr

Drei meiner Kumpels haben sich jetzt online wohl etwas leistungsstärkere Metalldetektoren gekauft und haben
vor ab nächstem Frühjahr verstärkt auszuschwärmen um auf „Schatzsuche“ zu gehen. Dazu wird jetzt eifrig altes Geschichts- und Kartenmaterial studiert und ab Frühling sollen dann wohl eifrig alte Schlachtfelder abgegrast werden. Was haltet ihr von der Idee oder habt ihr vielleicht auch schon ähnliche Streifzüge mit Metalldetektoren unternommen?

Meint ihr auch, es könnten ja noch paar alte Kriegskassen und Schatullen im Erdreich schlummern …? (-;

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» Update » Beiträge: 298 » Talkpoints: 26,45 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich habe das mal im Fernsehen gesehen, als auch einige Leute meinten, dass sie im Teutoburger Wald auf Schatzsuche gehen müssen. Sie haben auch was gefunden. Aber alles, was sie gefunden haben mussten sie abgeben und haben nichts dafür bekommen. Das einzige, was gemacht wurde ist, dass das Gebiet, wo sie das gefunden haben abgesperrt wurde und dann Ausgrabungen gemacht wurden. Wenn sie die Sachen behalten hätten, hätten sie sich strafbar gemacht. Das ist Unterschlagung und dafür kann man auch ins Gefängnis kommen.

Mir wäre das einfach zu heikel, dass ich so viel Geld für gute Detektoren ausgebe und dann auch noch meinen Fund abgeben muss. Aber vielleicht finden sie ja auch noch ein paar Bomben, die entschärft oder gesprengt werden müssen. Davon gab es ja in letzter Zeit einige und es sollen ja auch noch genug vergraben sein.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ich finde diese Idee großartig, das ist doch noch ein richtiges spannendes Abenteuer. Ich würde so etwas auch machen wenn ich die Zeit hätte und als allererstes meinen Garten umgraben. Leider spielt hier in Sachsen-Anhalt die Gesetzgebung nicht mit weil alle gefundenen Schätze dem Staat gehören. Andere Bundesländer sind da moderater, hier kann man zumindest einen Teil seiner Fundsachen behalten. In anderen Ländern ist man auch großzügiger, so sind zum Beispiel in den Staaten ungefähr 250 000 Schatzsucher in Verbänden organisiert, in England sollen es so an die 80 000 sein. Deshalb wundert es mich eigentlich dass so etwas in Deutschland mit seiner Geschichte nicht so die große Resonanz findet. Vielleicht auch zum Glück für die Schatzsucher wenn noch nicht alles abgegrast ist. Wer viel im Wald unterwegs ist der sieht oft deren Spuren wie zum Beispiel ausgehobene Löcher oder frisch umgegrabener Erdboden der von der Farbe her nicht passt.

Es sind ja nicht nur Schätze die man finden kann, auch andere historisch interessante Dinge treten dabei zu Tage wie zum Beispiel Kanonen- oder Musketenkugeln. Ganz ungefährlich ist die Buddelei natürlich nicht. Bei mir vor der Tür hier im Harz hat sich eine ganze Armee im zweiten Weltkrieg im Wald entwaffnet, da findet man selbst heute noch als Spaziergänger Sachen nachdem man eigentlich nicht gesucht hat und die auch nichts für Amateure sind. Ich denke aber auch dass die unzähligen Kriege und Konflikte in Deutschland beziehungsweise den früheren Kleinstaaten viele Funde ermöglichen könnten. Schon allein bei uns gibt es alle paar Meter die Reste einer Burg oder einer Wehranlage die durchaus vielversprechend für Schatzsucher sein könnten. Beim letzten großen Bau einer Autobahn ähnlichen Straße wurde die Fertigstellung um Jahre verzögert weil andauernd Siedlungsreste gefunden wurden.

Ich denke wenn man mit einem gesunden Menschenverstand an die Sache herangeht dann findet man auch was. Ich würde mich in den Bibliotheken umschauen oder die Heimatforscher ansprechen. Sie wissen am besten Bescheid was in der näheren Umgebung in den letzten Jahrhunderten alles so passiert ist und wo sich das genau befindet. Auch dort wo sich schon seit Ewigkeiten Ackerland oder schützende Felsformationen befinden könnte man einmal über eine Grabung nachdenken.

Auch wenn viele darüber anders denken, die Nebraer Himmelsscheibe wäre ohne private Schatzsucher nie gefunden worden wie auch unzählige andere Funde die durch die Sammler für weitere Jahrhunderte bewahrt werden. Das Argument dass der Hort dadurch zerstört wird und es die Schatzsucher nicht um die Bewahrung geht und dadurch auch die großen Zusammenhänge verloren sind möchte ich auch nicht so stehen lassen. Solche Funde werden heute meistens nur katalogisiert und dann wieder abgedeckt, was im Museum landet verschwindet meistens in irgendwelchen Depots weil das Geld zum Restaurieren fehlt. Irgendwann ist es dann total verrottet und nicht mehr zu retten. Ein Sammler würde eher Geld investieren um seine Schätze zu bewahren, auch wenn nur ein kleiner Kreis dann etwas davon hat.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich finde auch, das es eine tolle Idee ist. Gedacht habe ich vor Jahren auch mal an solch eine Suche. Aber dafür benötigt man vor allem viel Zeit, die mir einfach fehlte. Wenn dann drei Personen zusammen die Suche beginnen, ist das umso spannender. Ich bin davon überzeugt, dass noch sehr viele Schätze darauf warten, ausgebuddelt zu werden. Schätze, die im letzten Krieg von wohlhabenden Familien vergraben wurden, müssen diesen oder den Erben übergeben werden, falls diese aufzufinden sind. Dann sind es keine Schätze in dem Sinne mehr, sondern Fundsachen, die abgegeben werden müssen.

Wenn was gefunden wird, heißt das nicht automatisch, dass der Staat Eigentümer des Schatzes ist. Es gibt da ziemlich genaue Bestimmungen. Unter Umständen kann man auf eigenem Grund und Boden auch Schätze finden. Je nachdem, um was es sich handelt, müssen die Denkmalschutzgesetze beachtet werden.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



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