Feste Gewohnheiten ein Anzeichen von Beständigkeit?

vom 10.11.2012, 22:39 Uhr

Denkt ihr, dass feste Gewohnheiten im Leben auch ein Anzeichen von Beständigkeit sein können oder ist es einfach die Angst vor etwas Neuem? Eine Freundin von mir ist ein Mensch, bei der alles nach einem Plan, einer festen Gewohnheit ab geht. Ihr kennt sicherlich den Film "Und täglich grüßt das Murmeltier". So geht es bei ihr auch ab. Für einen Nachmittag hat sie sich in der Woche frei genommen, wo sie auch Besuche macht oder Besuche bekommen kann. Alle anderen Tage sind nach einer festen Gewohnheit verplant und diesen Plan stößt sie auch nicht um.

Sie meint, dass es ein Anzeichen von Beständigkeit wäre und so lebt sie auch schon seit Jahren und will daran auch nichts ändern. Ich kenne die Frau seit 5 Jahren und kenne sie auch nicht anders. Sie ist auch glücklich mit diesem Leben.

Es muss ja auch nicht immer so extrem sein. Also haltet euch nicht an diesem Beispiel fest. Es gibt ja auch Menschen, die leben auch nach festen Gewohnheiten ohne jeden Tag, jede Stunde oder jede Minute zu planen, aber dennoch eben feste Gewohnheiten haben. So kenne ich auch ein älteres Ehepaar, was jeden Tag feste Essensgewohnheiten hat und niemals eine Stunde später essen würde. Beide sind Rentner und stehen um 6 Uhr in der Früh auf und frühstücken. Beide sind so, dass sie einfach auch alles nach festen Gewohnheiten machen.

Habt ihr für irgendwas feste Gewohnheiten? Ist dies ein Anzeichen von Beständigkeit oder lebt ihr einfach in den Tag und plant von Minute zu Minute ohne feste Gewohnheiten?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich glaube, dass jeder Mensch irgendwelche Gewohnheiten oder Marotten hat, auch wenn das einem nicht immer so bewusst ist. Der eine trinkt morgens immer eine Tasse Kaffee und raucht eine Zigarette. Der andere hat vielleicht andere Dinge, die er morgens als erstes macht.

Die gesellschaftlichen Verpflichtungen geben einem grundsätzlich ja einen gewissen Takt vor, so dass man sein Leben danach ausrichten muss. Der Mensch hat auch meiner Meinung nach ein Grundbedürfnis an Beständigkeit. Ohne dieses könnte man sich auf nichts verlassen.

So, wie du deine Freundin allerdings beschreibst, könnte ich nicht leben. Klar habe ich auch feste Termine, aber ich trenne da mehr zwischen Arbeit und Freizeit. In der Freizeit bin ich auch spontan und plane da nicht alles präzise durch. In meinen Augen wäre es sonst viel zu langweilig. Deshalb würde ich mich jedoch nicht gleich als unbeständig bezeichnen.

» Ariola » Beiträge: 693 » Talkpoints: 4,96 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich denke, dass jeder Mensch für sich selbst entscheiden muss, welche und wie viele Gewohnheiten er in seinem Leben haben möchte. Was deine Freundin macht, finde ich persönlich schon sehr übertrieben und der Lebensstil wäre auch überhaupt nichts für mich. Wenn sie damit glücklich ist, ist das aber vollkommen okay so und dann sollte man das akzeptieren.

Ich selbst habe auch einen geregelten Tagesablauf, das muss aber nicht bedeuten, dass jeder Tag bei mir gleich aussieht. Ich habe morgens beziehungsweise am Abend vorher eben eine gewisse Vorstellung, wie mein Tag in etwa sein wird und vor allem was ich alles zu erledigen habe. Sobald ich das erledigt habe, was ich vor hatte bin ich zufrieden und kann das tun, worauf ich gerade Lust habe - ohne es vorher zu planen.

Was mich an so festen Gewohnheiten extrem stört, ist, dass man total unflexibel ist. Man kann nur schwer spontan irgendwelchen Treffen zusagen und da das bei mir desöfteren vorkommt, wäre so ein Lebensstil einfach nichts für mich. In der heutigen Welt kann man es sich teilweise auch aufgrund der Arbeit gar nicht mehr leisten, unflexibel zu sein.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Grundsätzlich ist der Mensch ein "Gewohnheitstier". Wir lieben es bestimmte Dinge einfach fest zu planen oder regelmäßig zu machen. Es fängt doch schon in der Kinderkrippe an. Ein geregelter Tag wird vorgegeben (Spielzeit, Mittagessen, Schlafen). Alles nach einem bestimmten Rhythmus. In der Schule geht es doch weiter. Bestimmte Fächer an bestimmten Tagen zur gleichen Zeit. In der Berufsausbildung ist es ja auch so. Man lernt bereits in jungen Jahren einen bestimmten Teil seines Lebens nach einem geregelten Ablauf zu gestalten.

Gerade Familien brauchen einen genauen Plan. Schule, Job, Haushalt, Einkauf, Behördengänge... alles muss unter einen Hut gebracht werden und oft auch genau geplant werden. Würde man sich hier keinen Ablauf zurecht legen, ist doch Chaos vorprogrammiert. Oder? Ich bin auch ein Mensch der gerne Gewohnheiten hat. Das gibt mir einfach Sicherheit meinen Tag mit sinnvollem zu füllen und meine Ziele zu erreichen. Vielleicht nicht so streng wie Deine Freundin. Spontan kann ja immer mal etwas dazwischen kommen. Das kann man nicht vorhersehen.

Das Rentner Ehepaar, von denen Du berichtest, kenne ich auch viele. Die sind ihr Leben lang in der Früh aufgestanden und haben es einfach noch so drin. Grundsätzlich kann ich sagen, sind Gewohnheiten gut und gehören in gewissem Rahmen einfach in unser Leben. Inwieweit wir Gewohnheiten zu lassen oder wirklich brauchen, liegt ja an uns selbst. Beständigkeit heißt ja auch konstant. Somit ist wohl jede Gewohnheit auch als Beständigkeit anzusehen.

» hayday » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von ten points am 15.11.2012, 15:29, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Diamante hat geschrieben:Habt ihr für irgendwas feste Gewohnheiten? Ist dies ein Anzeichen von Beständigkeit oder lebt ihr einfach in den Tag und plant von Minute zu Minute ohne feste Gewohnheiten?

Ich kann jetzt mit dem Wort "Beständigkeit" nicht wirklich viel anfangen. Also ich weiß schon, was das bedeutet, aber ich benutze das eigentlich weder im Deutschen noch in einer anderen Sprache um einen Menschen zu beschreiben.

Meine festen Gewohnheiten sind vor allem ein Anzeichen von einem festen Job. Denn natürlich muss ich zu einer bestimmten Zeit aufstehen und Frühstücken und natürlich muss ich meinen Tag auch um meine Arbeit herum planen. Und natürlich kann ich nicht nach dem Mittagessen einkaufen gehen sondern mache das immer Abends ungefähr zur gleichen Zeit. Und dann habe ich ja auch einen Freundeskreis mit festen Jobs oder deren Tagesablauf eben durch solche Sachen wie die Öffnungszeiten des Kindergartens in regelmäßige Bahnen geleitet wird. Nach deren "Gewohnheiten" muss ich mich ja dann auch richten wenn wir etwas zusammen unternehmen wollen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


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