Weckzeit im Krankenhaus
Ich war als jugendliche wegen der Entfernung der Mandeln im Krankenhaus und dort wurden wir gegen 6:30 Uhr geweckt. Die Schwestern kamen dann herein und schauten nach uns, ob alles in Ordnung ist. Meistens fragten sie uns auch, ob es Auffälligkeiten in der Nacht gegeben habe.
Gegen 7:30 Uhr gab es dann Frühstück und man konnte dann seine Zeit so verbringen, wie man wollte. Warten auf´s Mittagessen, Lesen, Schlafen oder herum Laufen wenn man aufstehen durfte. Wir waren damals 4 Mädchen auf dem Zimmer und am dritten Tag nach der OP kam eine Schwester zu uns und meinte, dass wir gerne aufstehen dürften und das Zimmer verlassen sollten. Sie wollten mal die Betten frisch machen und wir seien ja nicht bettlägerig.
Als ich jetzt das letzte Mal im Krankenhaus war, lag ich auf der gynäkologischen Abteilung, die gleichzeitig auch Entbindungsstation war. Die Mütter waren eigentlich immer sehr früh wach, ebenso wie die Babys. Ich selbst war morgens auch zeitig aus dem Bett, als ich wieder aufstehen durfte und bin über den Flur gelaufen. So wirklich geweckt wurde bei uns niemand, alle waren irgendwann von alleine wach.
Ich denke, sobald der erste Patient im Zimmer wach ist, Licht einschaltet und aufsteht, wachen die anderen auch auf, weil man ja doch dicht an dicht liegt. Zwar haben einige einen gesegneten Schlaf und drehen sich wieder um, aber spätestens wenn um 6 Uhr dann die Schwester das erste Mal reingerauscht kam, war es vorbei. Nachts selbst habe ich von den Kontrollgängen der Schwestern kaum etwas mitbekommen, aber den ersten in der Früh eigentlich immer. Meist war ich da auch schon wach und bin auf den Flur hinaus gegangen, eben auch um die anderen Mitpatienten nicht zu wecken.
Ich kenne es so, dass man, wenn man nicht von selber bereits aufgewacht ist, spätestens dann aufwacht, wenn das Frühstück kommt. Auch da wurde ich persönlich zwar nicht geweckt im Sinne von aufgeweckt, aber man wacht doch durch die Stimmen und Geräusche im Zimmer auf.
Ich habe schon in einigen Kliniken gearbeitet und war daher auch schon des öfteren derjenige, der die Patienten wecken musste, um sie zur Therapie zu bewegen oder aufzuklären. Ich habe immer nur einen Unterschied zwischen normalen Patienten und Kindern gemacht. Die Kinder wurden natürlich mit der liebsten Stimme, die die morgendliche Laune zuließ, geweckt und so kenne ich das auch von sämtlichen Mitarbeitern der Krankenhäusern. Da für Kinder schon die Umgebung unangenehm ist, in der sie aufwachen, wenn ihre Mutter nicht dabei ist, muss man sehr behutsam sein und ihnen das Gefühl geben, dass sie geborgen sind.
Einen Unterschied zwischen Kassenpatienten, Privatpatienten oder Wahlleistungspatienten habe ich allerdings nie gemacht. Auch wenn einige Kliniken der Meinung waren, und dies auch mündlich vorgetragen haben, dass Privatpatienten netter zu behandeln seien, eine längere Behandlung bekommen sollte und auch seinen Termin verschieben könne, wenn er momentan verhindert sei oder noch nicht bereit sei. Ich habe darauf allerdings nie geachtet und jeden Patienten gleich behandelt. Der Patient wurde geweckt, wenn ich da war und vorhatte ihn zu wecken, er musste Therapie machen, wenn sie notwendig war und ich Zeit hatte und er bekam so viel Therapie wie eben nötig war.
Auch bei den Ärzten und am allerwenigsten bei den Schwestern habe ich mitbekommen, dass sie Rücksicht genommen haben. Morgens muss alles schnell gehen, es muss der Zustand erfragt werden, Blut abgenommen werden, Frühstück gebracht und abgeholt werden, die Tabletteneinnahme überprüft werden, die Physiotherapie kommt, gegebenenfalls kommt noch die Ergotherapie oder Logopädie dazu - kurzum, es steht soviel an, dass man es nicht erlauben kann jeden Patienten liebevoll zu wecken und eventuell auch noch mal eine halbe Stunde schlafen zu lassen. Und da ein Krankenhaus kein Hotel ist, finde ich, sollte man sich nicht beschweren, wenn man schroff geweckt wird - schließlich macht die Belegschaft es damit wieder gut, dass man das Haus hoffentlich gesund verlässt.
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