Strafzettel - direkt bezahlen oder Foto anfordern?

Wenn man mal einen Strafzettel bekommt, dann hat man ja einige Möglichkeiten, damit zu verfahren. Man kann die Strafe einfach ohne weiteres überweisen und damit ist die Sache dann erledigt. Allerdings kann man auch Einspruch dagegen einlegen und ein Beweisfoto aus dem Blitzgerät anfordern, mit welchem dann die Polizei beweisen muss, dass man eben gefahren ist. Stimmt die Person mit der genannten im Strafzettel überein, so wird die Strafe fällig.

Es kommt jedoch auch vor, dass man zwar einen Strafzettel zugeschickt bekommt, legt man aber Einspruch ein, existiert gar kein Beweisfoto aus dem Blitzer. Somit muss man dann die Strafe nicht bezahlen, denn die Polizei hat ja keine Beweise, wer gefahren ist, sondern kann nur den Halter anhand des Nummernschildes identifizieren. Und wenn dieser sagt, er ist nicht gefahren, liegt es ja an der Polizei, dies zu widerlegen.

Ich selbst war erst ein mal in der Situation, einen Strafzettel zu bekommen. Dieser ging sogar noch an meine Mutter, weil das Auto damals auf sie angemeldet war. Sie hat dann, da sie ja nicht gefahren ist, ein Foto angefordert, um festzustellen, wer denn gefahren ist. Als Rückmeldung kam dann lediglich, dass leider kein Foto existiert und man somit auch den Strafzettel nicht bezahlen musste.

Das lustige an der Situation war, dass ich tatsächlich gefahren bin damals und es meiner Mutter auch direkt gebeichtet habe, dass demnächst ein Strafzettel eintrudelt. Immerhin war ich damals bei Rot über eine Kreuzung gefahren, an der fest installierte Blitzer standen. Dieses Vergehen hätte in meiner Situation ein Fahrverbot bedeutet und zudem eine sehr hohe Geldstrafe mit sich gebracht. Allerdings wollte die zuständige Behörde nur 10 Euro von meiner Mutter (als Halterin des Wagens), da man angeblich nur eine Haltelinie überfahren habe und kein Haltesignal. Damals hatte ich wirklich Glück, auch dass es kein Foto gab und seitdem ist mir so etwas auch nie wieder passiert. Ich denke, ich würde es wieder so machen, und ein Foto anfordern, wenn ein Strafzettel ins Haus kommt, da man ja nie sicher sein kann, ob es denn auch ein brauchbares gibt.

Wie handhabt ihr das mit euren Strafzetteln? Bezahlt ihr diese ohne Nachfrage oder kommt es gar auf die Höhe der Strafe an, wie ihr euch entscheidet? Habt ihr schon mal ein Foto angefordert und dann doch bezahlen müssen oder gar eine höhere Strafe bekommen, weil vielleicht noch entdeckt wurde, dass ihr nicht nur zu schnell wart sondern auch das Handy am Ohr hattet?

Letztens wurde ich doch tatsächlich von einem neuen Hightech Blitzer erwischt zusammen mit einem Bekannten, weil ich etwa 12 Stundenkilometer zu schnell gewesen bin, allerdings hätte mir da ein Einspruch nicht geholfen. Diese Geräte sind so gut wie nicht anzweifelbar und das Foto kam auch prompt ohne das ich es anfordern musste.

In dem Fall waren es, um die 15 Euro, allerdings hatte ich auch schon Fälle die sehr kurios waren. Man schrieb mir das ich mich in drei Monaten noch einmal melden sollte und dann dazu Stellung beziehen soll, allerdings war die Angelegenheit an sich schon verjährt, was das Ganze noch mysteriöser gestaltete.

Allerdings kam bis heute keine Post mehr und es meldete sich nie wieder ein Mensch von der Behörde. Daher würde ich grundsätzlich nicht jeden Strafbefehl bezahlen, weil es immer auf die Umstände ankommt durch die er entstanden ist. Lasst euch im Zweifel immer ein Foto zeigen und im Notfall zum Anwalt gehen, welcher sich auskennt.

Bei kleinen Vergehen, wie mal falsch geparkt oder halt andere Kleinigkeiten, fordere ich keine weiteren Beweise an. Wenn mir eine Sache allerdings sehr komisch vorkommt, und ich damit nicht wirklich was anzufangen weiß, dann ruf ich erstmals in der zuständigen Behörde an und versuche die ganze Sache zu klären. Meistens wird mir dann auch so schon angeboten, mir Beweise wie Fotos zu zu schicken, welches ich dann nicht ablehne. Ansonsten bezahle ich meine kleinen Vergehen schon recht schnell, wenn sie nicht so arg teuer oder Strafrechtlich sind.

Wir haben schon einige Tickets erhalten, die wir zahlen mussten, weil wir definitiv zu schnell gefahren sind. Das haben wir leider auch erst immer recht spät gemerkt, spätestens dann, als eben das Rotlicht erschienen ist, und insofern wurden die Tickets auch zeitnah gezahlt. Die Bilder waren schon allesamt mit dabei gewesen und mussten nicht extra angefordert werden, nur letztens hatten wir einen solchen Fall gehabt. Wir haben uns dabei auch nichts weiter gedacht und überlegt, ob man da noch einen Widerspruch einlegen sollte, aber letztendlich hätte es meinem Partner (er war zu dem Zeitpunkt der Fahrer, als es passiert sei) zu viel Aufwand bedeutet und somit hat er diesen Strafzettel dann auch bezahlt. Die Summe selbst war in Ordnung gewesen, ansonsten hätte er sicherlich Einspruch eingelegt.

Ich denke, ich würde auch ohne zu Murren meine Strafzettel direkt zahlen, sobald ich sie nachvollziehen kann. Würde aber etwas ins Haus flattern, was für mich absolut nicht nachvollziehbar gewesen wäre, würde ich da genauer nachfragen und auch Nachweise anfordern. Bislang war dies noch nicht nötig gewesen.

Ich finde es sehr interessant, dass man anhand des Widerspruchs auch Strafzettel erst gar nicht unbedingt bezahlen muss. Okay, wenn man sich etwas zu Schulden kommen hat lassen, sehe ich es auch schon als okay an, seinen Strafzettel zu zahlen. Aber was nicht nachgewiesen werden kann oder was nicht verständlich ist, würde ich auch nicht wirklich zahlen wollen.

Es ist zwar schon einige Jahre her, dass ich das letzte Mal geblitzt worden bin. Doch bei jedem Vergehen, wo ich erwischt worden bin, wusste ich auch, dass dann Post kommen wird. Und ich habe meine Strafen immer ohne Widerspruch bezahlt. Einzig in der Zeit, wo mein Ex-Mann mit meinem Fahrzeug unterwegs war, habe ich anders gehandelt.

Denn ich hatte kein Interesse daran seine Punkte und Geldstrafen auf meinen Namen zu kassieren. Er ist zwar nur zwei Mal erwischt worden, aber das war dann immer gleich sehr teuer. Da waren meine paar Mark oder später Euro alle paar Jahre mal direkt Peanuts dagegen.

Ich wurde erst ein einziges Mal geblitzt und da habe ich das Verwarnungsgeld auch sofort bezahlt. Die Post ging damals an meinen Vater, aber er musste erst gar kein Foto anfordern, denn das wurde direkt mitgeschickt. So kenne ich das eigentlich auch nur. Da ich zu schnell gefahren war und das auch wusste, da ich mich in die Ortschaft habe herein rollen lassen, habe ich mich zwar über die 25 Euro, die ich zahlen musste, geärgert, habe diese aber ohne zu murren bezahlt, schließlich war es ja mein Fehler. Generell würde ich mich im Normalfall eher selten streiten. Nur wenn ein Bußgeld tatsächlich nicht gerechtfertigt wäre, würde ich mich näher darum kümmern, ansonsten aber nicht.