Kleine Geschenke von wohltätigen Organisationen
Würde mich mal interessieren was ihr von den kleinen Geschenken haltet die man immer von wohltätigen Organisationen bekommt. Zum Beispiel kleine Plüschtiere, Karten, Weihnachtspickerl, Adressaufkleber, alles mit dem Apell zu spenden.
Eigentlich finde ich die Idee an sich ja nicht schlecht. Da ich oft wirklich ein schlechtes Gewissen bekomme, wenn ich dauernd 'Geschenke' bekomme und nichts spende, andererseits, kenne ich ich so viele Leute, die diese Briefe einfach wegschmeißen, da ist es ja Schade um das Geld was für die Karten ausgegeben wurde. Klar meist sind das Geschenke irgendeiner Firma, die den Organisationen die Karten meist gratis zur Verfügung stellt, aber die könnten ja stattdessen auch einfach was spenden.
In letzter Zeit geht es mich nämlich echt auf die Nerven. Ich habe diesen Monat wegen den Weihnachtsgeschenken für Eltern und Kinder eh schon sehr wenig Geld und dann bekomme ich fast täglich irgendwas zum spenden, und es tut mir ja auch leid, aber irgendwann ist mein Geld auf fertig.
Oder wie seht ihr das ganze?
Auch wenn Du viele Leute kennst, welche die Werbemittel ungesehen wegschmeißen oder auch nutzen, ohne gespendet zu haben, ist diese Betrachtung falsch. Wichtig ist ja was letztlich raus kommt. Und da ist es trotz der breiten Streuung immer noch so, dass die Organisationen richtig Gewinne (wenn man das so nennen will) einfahren. Sie würden auf solche Marketingmaßnahmen sicher verzichten, wenn es sich letztlich nicht rechnen würde!
Ähnlich ist es ja auch bei z.B. Banken, welche Neukunden mit nicht mal geringen Geldgeschenken ködern. Wenn sich diese Praxis nicht rentieren würde bzw. wenn die eigentlichen Ziele (die müssen nicht ausschließlich bei der Rentabilität liegen) damit nicht erreicht werden würden, gäbe es dies nicht mehr! Kein Unternehmen oder keine Organisation wird lange überstehen, wenn es Kapital verschenkt!
Ich bin mir jedenfalls sicher, dass die Material- und Produktionskosten für die Geschenke (auch wenn es eigentlich keine Geschenke sind) zuzüglich der Kosten für den Versand nur einen Bruchteil von dem ausmacht, was letztlich zurück fließt! Daher wäre es nicht lohnend, wenn man diese Gelder einfach behält. Es ist vielmehr als lohnende Investition zu betrachten.
JustSho hat geschrieben:aber irgendwann ist mein Geld auf fertig.
Es braucht Dich aber auch in der Situation nicht zu "nerven". Denn es gibt keinen Zwang zur Spende und ich würde auch bei tollen Geschenken eine Spende davon abhängig machen, wofür sich die entsprechende Organisation stark macht bzw. wie sehr ich dieser Vertrauen schenke. Wenn aber das Geld sowieso schon knapp wird, dann sind ja alle Abwägungen schon gefallen und dann braucht man sich erst recht nicht mehr stressen zu lassen!
Gerade jetzt in der Weihnachtszeit werden wir überhäuft von solchen Geschenken wohltätiger Organisationen. Meist sind es eben weihnachtliche Aufkleber oder Weihnachtskarten, die nicht einmal besonders schön sind. Gerade die Karten sind wohl eher auf die älteren Menschen abgestimmt, die haben erfahrungsgemäß auch das meiste Geld und spenden auch mal gerne.
Niemand wird allerdings gezwungen, etwas zu spenden. Da ich die kleinen Geschenke auch nicht einmal schön empfinde, werfe ich sie immer weg. Nur die Ersten habe ich wohl mal aufgehoben und in eine Schublade geworfen, wo sie wohl auch heute noch liegen. Auch wenn sie so große Mengen verschenken und die meisten wohl dafür nichts spenden werden, so wird unter dem Strich doch damit viel Geld verdient, ansonsten würden die Organisationen sich das Geld für den Druck wohl sparen. Trotzdem hinterher Geld damit vermehrt wurde, frage ich mich immer wieder, ob man das Geld für den Druck und den Versand nicht anders hätte einsetzen können, abgesehen von dem Müll, der damit produziert wird.
urilemmi hat geschrieben:Trotzdem hinterher Geld damit vermehrt wurde, frage ich mich immer wieder, ob man das Geld für den Druck und den Versand nicht anders hätte einsetzen können,
Hier denke ich einfach, dass die Rendite so wirklich weit höher ist, als wenn das Geld eben einfach am Kapitalmarkt angelegt wird. Es ist kaum anzunehmen, dass hier pro zu "werbendem Kunden" die ganzen Kosten über 2 Euro gehen. Das beinhaltet dann Produktion/Druck und Versand. Im Gegenzug wird von denen, die letztlich wirklich Spenden, wesentlich mehr rein kommen, als dieser Selbstkostenpreis. Und die Rückläufe werden höher sein (moralischer Druck), als bei üblichen Kaltakquise-Anschreiben.
Ich habe erst gestern wieder einen solchen Brief mit Adressaufklebern als Geschenk erhalten, was dann natürlich mit der Bitte verbunden war, dass ich doch spenden sollte. So wirklich nerven tut es mich nicht, ich frage mich dann nur immer, woher die Organisationen, für die ich noch nie gespendet habe, eigentlich meine Adresse haben. Das ist dann das, was mich eigentlich nervt. Ich denke aber auch mal, dass sich das für die Organisationen schon lohnen wird, weil einige Menschen sicher ein schlechtes Gewissen bekommen und spenden.
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