Kollegin weiterhin siezen oder das Du anbieten?
Frau A hat vor ein paar Jahren in einem Betrieb gearbeitet, in dem sie eine Kollegin B hatte, die schon etliche Jahre mehr in diesem Betrieb gearbeitet hatte und etwa 20Jahre älter ist als sie. Alle Kolleginnen in diesem Betrieb haben sich gesiezt, egal wie lange sie dabei waren.
Frau A hat dann nach nur zwei Jahren gekündigt, weil sie Probleme mit dem Chef hatte, die unabdingbar waren und keine andere Lösung zuliesen. Frau A ist dann in einem anderen Betrieb untergekommen.
Wie es nun der Zufall will, ist auch Frau A´s frühere Kollegin nach dann nach einiger Zeit aus diesem Betrieb gegangen, weil sie ein besseres Arbeitsangebot in einem anderen Betrieb erhalten hat, der auch gleich näher an ihrem Wohnort liegt. Zufälligerweise ist das nun der gleiche Betrieb, in dem auch Frau A untergekommen ist.
Nun gibt es allerdings ein kleines Problem, das weder Frau A noch ihre neue/alte Kollegin B in Angriff nehmen möchten. Beide trauen sich nicht wirklich, den Anfang zu machen. So hat jedenfalls Frau A das Gefühl. Das Problem, vor dem sich beide drücken ist, dass sie im jetzigen Betrieb nicht wissen, ob sie sich duzen oder immer noch siezen sollen, denn in dem neuen Betrieb duzen sich eigentlich alle, bis auf eben Frau A und ihre Kollegin B, weil sie es aus dem anderen Betrieb nicht anders gewohnt waren. Beide fänden es komisch, sich nun zu duzen, aber auch das siezen ist irgendwie merkwürdig.
Wie würdet ihr euch in dieser verzwickten Lage verhalten? Würdet ihr alles beim Alten belassen oder würdet ihr an Frau A´s Stelle das Du von euch aus anbieten?
Naja, da muss wohl eine die Hürde überwinden. Also bei mir hat in einer ähnlichen Situation mal der Spruch geholfen: "Darf ich dich siezen, oder soll ich Sie duzen?". Hat damals ganz gut geklappt, hat das Eis gebrochen.
Aber es würde auch die simplere Möglichkeit geben einfach mal auf die andere Person zuzugehen und ganz klassisch fragen ob man sich nicht auch duzen wöllte. Klar ist das eine Überwindung, aber vermutlich ist ein einmaliger peinlicher Moment besser als jedes mal, wenn man sich über den Weg läuft, nicht zu wissen was man machen soll.
Wenn man sich schon etwas länger kennt, dann kann man sich meiner Meinung nach auch auf der Arbeit duzen. Dadurch wird auch das Gespräch lockerer und es kann sich nach und nach eine wunderbare Freundschaft entwickeln. Vor allem wenn sich die anderen auch duzen, würde ich es genauso machen. Schließlich könnte es in dem Betrieb auch normal sein, dass man sich duzt.
Ich denke ein du ist nach so einer langen Zeit der Zusammenarbeit einfach mal fällig. Ich würde daher raten, dass man einfach auf die Kollegin zugeht und sie fragt, wie man das in Zukunft handhaben möchte. Das sollte eigentlich kein Problem darstellen und man kann es ja auch lustig verpacken. Eigentlich sollte man immer darauf warten, dass die ältere Person oder die ranghöhere Person das du anbietet. In diesem Fall würde ich aber der Meinung sein, dass die im Betrieb arbeitende Person, dass du anbieten soll.
Es ist sicher eine komische Situation in einem Betrieb, wenn wirklich alle sich duzten hier aber die "neue" (und ältere) Kollegin B eine andere (jüngere) Kollegin A nicht duzt, nur weil sie das aus dem vorherigen Betrieb gewohnt sind. Ich verstehe auch nicht, wieso nicht von Beginn an hier eher ein besonders starkes Vertrauen da war, weil sich die Kolleginnen beruflich sowieso schon über den Weg gelaufen waren.
Wie dem auch sein mag, ist es natürlich für die jüngere Kollegin A schwer, hier das "du" anzubieten. Denn die Höflichkeit gebietet es, dass hier die ältere Person B damit anfängt. Auf der anderen Seite glaube ich kaum, dass hier alle darauf gewartet haben, bis B allen das "du" anbietet. Im Rahmen dieser Einführung hätte es sich ergeben sollen und können, dass auch zwischen A und B das "du" eingeführt wird.
Es gibt hier jetzt drei Varianten, die A steuern kann. Die vierte Variante, nämlich das B das "du" anbietet, kann A nicht beeinflussen oder erzwingen. Aber A könnte jetzt allen Regeln zum Trotz anfragen, und von sich aus das "du" anbieten. Wobei hier natürlich ein komisches Gefühl bleibt. A könnte sich aber auch in der Sache einer "Vertrauensperson" (evtl. Vorgesetzter oder Leiter oder ähnliches) anvertrauen und anstoßen, dass diese Vertrauensperson das Thema mal anspricht. Entweder gleich zu Dritt oder aber mal unter vier Augen mit Person B. Die dritte aber unbefriedigendste Variante wäre natürlich, alles zu lassen, wie es ist. Aber das schiebt wie ich finde alles nur unnötig heraus.
Grundsätzlich würde ich aber im "sie" kein Problem sehen - wenn es eben nicht so wäre, dass sich hier alle duzen. Das wirkt dann auf Dauer auch für Außenstehende mit Sicherheit "komisch" oder gar distanziert. Und ob so was auf Dauer gut ist, wage ich zu bezweifeln. Insbesondere dann, wenn sich Person A und Person B praktisch täglich treffen und auch noch - wenigstens beruflich - miteinander sprechen müssen.
Ich würde das Thema einfach mal ansprechen, auch wenn es vielleicht unangenehm scheint. Natürlich wäre es anfänglich eine komische Situation, sich plötzlich zu duzen, wenn man sich vorher immer gesiezt hat, aber noch komischer würde ich es finden, wenn sich alle anderen gegenseitig duzen und man sich mit nur einer einzigen Person siezt. Ich würde es lediglich beim Siezen belassen, wenn man sich mit der anderen Person nun überhaupt gar nicht versteht und man daher lieber beim förmlichen "Sie" bleiben möchte. So lange es aber keine Probleme gibt und es in dem Betrieb üblich ist, sich zu duzen, würde ich das auch machen.
Es ist für A natürlich schwierig, hier den Anfang zu machen, weil sie eben die jüngere der beiden Kolleginnen ist. Wie ist es denn eigentlich zwischen A, B und den anderen Kollegen in dem Betrieb? Duzen diese sich mit A und B und nur untereinander zwischen A und B ist das "Sie" geblieben oder siezen sie sich mit allen Kollegen, die schon länger in dem Betrieb arbeiten? Wenn die beiden sonst mit den Kollegen schon zum "Du" übergegangen sind und sich nur noch aus alter Gewohnheit zu duzen scheinen, dann würde ich mich an Stelle von A auch trauen, B mal darauf anzusprechen, ob es nicht an der Zeit wäre, zum "Du" überzugehen.
Wenn aber mit allen Kollegen noch das förmlichere "Sie" als Anrede genutzt wird, dann würde ich das an Stelle von A erst mal so beibehalten und darauf warten, dass B den ersten Schritt macht, wie es ihr als der Älteren ja auch zusteht. Die Lage ist natürlich wirklich nicht einfach, beim "Sie" würde ich an Stelle von A eher ungern bleiben, weil das komisch aussieht, wenn sich alle in dem Betrieb sonst duzen. Das wirkt dann irgendwie so, als hätten A und B Streit miteinander. Ich würde eventuell auch mal einen Vorgesetzten ansprechen, ob dieser nicht mal bei B vor fühlen könnte, wie es aussieht. Dadurch wird B vielleicht aus der Reserve gelockt und bietet A das "Du" an.
Die Situation ist schon recht unangenehm. Wobei man dann noch bedenken muss, dass Frau A eventuell so erzogen worden ist, dass nur Ältere den Jüngeren das Du anbieten. Aber man sollte die Sache auch angehen und zwar mit einem Gespräch unter vier Augen.
Da kann Frau A doch gezielt fragen, ob man sich nicht dem allgemeinen Verhalten anpassen möchte. Immerhin wird dadurch das Du nicht so direkt angeboten, sondern eher ein Wink mit dem Zaunpfahl gemacht. Dann ist auch Frau B an der Reihe Stellung zu beziehen und eben zu entscheiden, ob man zum Du übergeht.
Ich vermute auch mal, dass Frau A den Vornamen von Frau B kennt. Daher kann man es auch komplett anders machen und einfach das Du mal anwenden. Wenn man sich dann gleich für das "Versehen" entschuldigt, kommt oft auch die Antwort, dass man es so belassen kann.
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