Vanille: Nutzt ihr nur das Mark oder auch die Schoten?

Die Weihnachtsbäckerei beginnt und ich stehe vor der Wahl, ob ich mir die Bourbon Vanillemühle von Dr. Oetker kaufe oder Vanilleschoten. Was mich irritiert ist, dass in der Bourbon Vanillemühle ganze Schoten sind, die gemahlen werden. Ich persönlich habe immer nur das mark gebraucht und die Schoten weggeschmissen. Für mich waren die Schoten eher minderwertig, weil auch immer kritisiert wird, dass in billigem Eis, welches schwarze Pünktchen hat nur die Schoten drin sind, die gemahlen wurden.

Nutzt ihr die komplette Vanilleschote oder nur das Mark der Vanilleschote wenn ihr backt oder Süßspeisen herstellt? Wann nutzt ihr nur das Mark und wann nehmt ihr die komplette Schote. Ich habe bei der Schote mal versucht Vanillezucker herzustellen, aber der Zucker klumpt, weil die Schote feucht ist. Also habe ich die leere Schote dann weggeschmissen.

Wenn ich beispielsweise Vanillemilch für meine Kinder herstelle, oder für mich Mandelmilch zubereite, nehme ich dafür nur die halbierten Schoten und verwende das Mark gesondert. Allerdings verarbeite ich die Schoten nicht direkt in Speisen, sondern nutze sie eben einfach nur zur Zubereitung.

Wenn dir dein Vanillezucker durch die leicht feuchten Schoten klumpt, hilft einfaches aufschütteln, oder du trocknest die Schoten einfach kurz im Backofen. Ich verwende ausschließlich frische Schoten aus Madagascar, welche sogar kostengünstiger sind, als die billigen Einzelschoten welche es ab nächster Woche beim Lidl zu kaufen gibt.

Schoten ins Glas, mit Zucker auffüllen und vor der Verwendung einmal dagegen hauen. Funktioniert sowohl bei mir im Betrieb, wie auch in der heimischen Küche. Teuren Vanillezucker, oder noch schlimmer Zucker mit Vanillin, zu kaufen würde mir niemals in den Sinn kommen.

Die getrockneten und mit Zuckerkristallen bedeckten Schoten aus meinen Zuckerbehältern zerkleinere ich im übrigen grob im Mixer und koche daraus Zuckersirup. Also einfach Zucker und Wasser zu selben Teilen zum kochen bringen, Aromageber kurz mitköcheln lassen. Die Schoten werden dann vor dem abfüllen wieder ausgefiltert.

Was auch toll funktioniert, ist die Vanilleschoten in einen neutralen Alkohol einzulegen. Vodka oder klarer Korn eignet sich gut dafür. Die Schote schnippelt man dafür klein, damit auch alles untergeht im Alkohol. Nach einiger Zeit hat sich der Alkohol verfärbt und den Geschmack aus der Schote gezogen.

Die entstandene Vanille-Essenz eignet sich prima zum verfeinern von Schwarztee oder Süßspeisen. Allerdings ist das Produkt dann nur für erwachsene Esser geeignet. Aber es schmeckt toll, denn der Alkohol zieht die Aromastoffe besser aus der Schote als der Zucker beim Einzuckern.

@ Julix: Wo gibt es denn die frischen Schoten aus Madagascar, die billiger als vom Discounter sind?

Aktuell gibt es zwei Vanilleschoten zum Preis von 99 Cent beim Discounter, macht also in etwa 50 Cent pro Vanilleschote, für offen gesagt miserable Qualität. Aktuell kaufe ich Vanilleschoten über Madavanilla ein, für den Hausgebrauch dürften bereits die Angebote bei eBay lohnen, einfach nach Vanilleschoten suchen, der Einzelpreis pro Vanillestange bei 100 Gramm liegt bei ca. 33 Cent.