Jugendzimmer renovieren - Tipps, Anleitung, Ideen

Unser Sohn ist gerade auf Schüleraustausch und wir wollen die Zeit in der er nun nicht da ist damit verbringen dass wir seine Jugendzimmer renovieren. Es sollte seinem Alter entsprechend eingerichtet werden und auch farblich sollte sich einiges verändern. Denn die Möbel und alles andere sind nun wohl nicht mehr das richtige für einen Teeny wie er es nun ist.

Wo finden wir gute Ideen und Vorschläge für ein Zimmer, wir machen alles selber und bräuchten nur die Ideen und vielleicht gute Einkaufsquellen für das Material, wer kann uns dabei helfen?

Da hätte ich doch gleich eine ganze Menge an Ideen für dich. Zu aller erst aber nicht dicht ganz unwichtige Frage: Weiß der Gute von seinem Glück? Wenn nicht können solche, wenn auch absolut gut gemeinten, Überraschungen schnell nach hinten los gehen. Wenn ich mich so an meine Zeit als Teenager zurück erinnere wäre ich wohl nicht sonderlich begeistert gewesen, wenn ich nach Hause komme und erfahre, dass meine Eltern nicht nur mein gesamtes Zimmer umgeräumt, sondern folglich auch meine ganzen persönlichen Sachen durchgesehen haben und eventuell Dinge entfernt haben, die mir wichtig waren oder an denen mir etwas besonders lag.

So, nun aber zu den Ideen: Wenn du Inspiration suchst findest du im Netz mittlerweile eine Vielzahl an Do It Yourself Blogs. Auch die größeren Baumärkte haben heute auf ihren Homepages sehr häufig einen solchen Bereich. Vorteil ist, dass ihr die benötigten Sachen dann auch gleich im entsprechenden Baumarkt bekommt. Seiten wie Design Sponge wären nur ein Beispiel, auch wenn diese hier jetzt eher etwas für Mädchen wäre. Dafür haben sie unfassbar viele Ideen für Einzelprojekte oder Fotostrecken für die Renovierung ganze Räume.

Überlegt euch einmal, welche Hobbys oder Interessen euer Sohn hat. Ein Schreibtisch ist in dem Alter meistens Pflicht. Er sollte möglichst hell stehen und in Reichweite wäre ein Stauraum für alles, was man so zum Arbeiten braucht, sprich Schreibzeug, Papier, Schulbücher, sehr sinnvoll. Stauraum ist in dem Alter generell sehr sinnvoll. Man hat einfach so viel Kram, der gerne mal herumliegt und das Zimmer ins Chaos stürzt. Das passiert nicht so schnell, wenn man die Sachen einfach und bequem wegpacken kann. Sollte er schon einen Computer oder ähnliches besitzen, sollte dieser einen eigenen Platz erhalten und NICHT am Schreibtisch stehen. So kommt er nicht in Versuchung, an Stelle der Hausaufgaben lieber schnell mal den Computer einzuschalten und zu Spielen oder zu Surfen. Darüber hinaus könnt ihr aber Platz für spezielle Interessen schaffen. Betreibt er einen Sport? Dann wäre eine Ecke für die Sportgeräte oder Ausrüstung interessant. Macht er Musik gilt das gleiche für eine Ecke für das Instrument mit allem drum und dran. Liest er viel könnte es ein extra großes Bücherregal sein, mit einem Sitzsack davor wird es seine eigene Leseecke.

Schaut, dass ihr ihm einen Raum für sich gebt. Dazu gehört auch, dass nicht alles zu 100% fertig und von euch vorgegeben sein muss. Lasst an den Wänden noch genug Platz für eigene Bilder oder Poster, die er selbst aufhängen kann. Beachtet eventuell, dass man das ein oder andere Möbelstück noch verrücken kann, sollte es ihm so gar nicht passen. Wichtig ist da wirklich, dass er immer noch selbst nachträglich entscheiden darf. Im Teenager Alter beginnt man so langsam seine eigene Privatsphäre zu entdecken, an der ihr definitiv noch zum Großteil teilhabt, in der er aber auch selbst Entscheidungen treffen möchte.

Beim großen schwedischen Einrichtungshaus findet ihr viele Möbel, die so einfach gehalten sind, dass ihr prima damit weiterarbeiten könnt. Je nachdem, wie ausgefallen ihr es haben mögt, könnt ihr einfach Möbel nehmen und sie nach seinem Geschmack weiter gestalten, oder dem ganzen Zimmer sogar ein Thema geben. Spielt er Fußball? Nichts leichter als das! Einfach ein simples weißes Regal kaufen, Kunstrasen zuschneiden und auf die Fächerböden kleben, vielleicht das Logo oder die Fahne seines Lieblingsvereins auf die Rückwand kleben und schon hat er einen Bereich für all seine Fußballsachen, Bälle, Bilder, Autogramme etc. Das lässt sich eigentlich mit jedem Sport prima machen: Für Tennis gibt es roten, aufgeklebten Sand auf die Regalböden, für Formel 1 graue Böden mit Mittelstreifen und für die Rückwand eine Zielflagge und so weiter.

Zusammengefasst wären also neben dem Bett (ich schätze mal nicht, dass er auf dem Boden schläft ;P) ein Platz zum Arbeiten, Stauraum, ein Platz der auf seine Hobbys und Interessen eingeht und diese vielleicht als Thema aufgreift, ein Bereich zum Spielen oder entspannen (Computer, Spielkonsole, Leseecke) aber auch Bereiche, die er noch selbst gestalten kann wie Platz an den Wänden oder in den Regalen.

Ich hatte auch mal das "Glück" von so etwas überrascht zu werden und das Ganze ging so dermaßen nach hinten los, dass ich am Ende des Tages heulend in meinem neuen Zimmer saß und am liebsten alles neu gemacht hätte.

So eine Neugestaltung ist also ein sensibles Thema. Was ich ganz besonders wichtig finde, ist die Wandfarbe. Meine Eltern haben mein Zimmer in einer Farbe gestrichen, welche sie ganz toll fanden, ich aber überhaupt nicht mochte. Man sollte hier also einen Farbton wählen, der auch gefällt und vor allem, der auch lange gefällt. Es sollte also eine zeitlose Farbe sein, die er schon länger mag.

Zu den Möbeln würde ich dir raten, mal im Ikea nachzusehen. Dort gibt es richtig schöne Möbel für Jugendliche und vor allem sind diese nicht rustikal und machen wirklich etwas her. Meine Eltern haben mir große Eichenschränke im Landhausstil in mein Zimmer gestellt. Das war so gar nicht mein Stil. Ich würde dir daher einen Kleiderschrank und ein Sideboard empfehlen und dann je nach Bedarf noch andere Möbel, wie ein Bett.

Bei einem Bett würde ich, wenn der Platz vorhanden ist, schon ein Bett für 2 Personen kaufen. Also ein Doppelbett. Dann hat er mehr Platz zum Schlafen, und wenn er dann in ein Alter kommt, wo man auch mal einen weiblichen Übernachtungsgast hat, dann ist das auch kein Problem.

Ich würde darauf achten, dass es nicht zu verspielt ist und eher in Richtung eines modernen Erwachsenenzimmers geht. Es sollte sowohl praktisch (viele Verstaumöglichkeiten) als auch modern sein. Große, klobige womöglich noch verzierte Möbel im Landhausstil würde ich nicht in ein Jugendzimmer stellen.

So ganz ohne Absprache mit dem Kind finde ich es aber wirklich etwas sehr gewagt und würde vielleicht mal einen Anruf wagen und nachfragen, was er so gar nicht mag und was er sich vorstellen könnte. Wie gesagt man kann da wirklich viel falsch machen und auch gerade, weil man ja auch in den persönlichen Sachen herumkramt, ist es nicht immer gewollt.