Freundin vs. Mutter vs. mich - Kein Sieger, nur Verletzte

vom 29.10.2012, 09:51 Uhr

Ich bin 22 Jahre alt und hatte seit dem 15. Lebensjahr zu fast jeder Zeit eine Beziehung - Mal einige Monate, mal über Jahre, man kann mich also gerne als Beziehungsmensch bezeichnen. Was mir jedoch aktuell mit meiner Freundin (21) passiert, mit der ich mittlerweile seit 28 Monaten zusammen bin, das geht auf keine Kuhhaut mehr. Unsere Beziehung war von Anfang an sehr wild und intensiv - Dass ist bis heute so und gibt mir auch stetig das Gefühl, dass wir beide uns gefunden haben. Ihre Familie, seien es ihre Eltern, Onkels, Tanten oder Enkel, sind alle völlig in Ordnung, absolute Charaktermenschen und mittlerweile Freunde.

Bei meinen Eltern ist das anders. Ich habe eher eine kleine Familie. Wir sind zwar beide "Einzelkinder", meine Familie umfasst im Gegensatz zu Ihrer jedoch eher nur meinen Vater, meine Mutter und mein Onkel. Mit dem Rest meiner Familie habe ich seit Jahren weniger zu tun, da ich diese schon sehr als Tratschtanten und Scheuklappenträger empfinde. Während der ersten Monate unserer Beziehung habe ich das Verhältnis zwischen meiner Freundin und meinen Eltern als völlig normal empfunden, wir aßen ab und zu Sonntags miteinander und wenn wir gerade alle im Gespräch waren, wurde auch gerne mal eine Rotweinflasche aufgemacht. Nach etwa einem Jahr fielen meiner Freundin, mit der ich so manchen Tag im Elternhaus verbringe, da wir keine eigene Wohnung haben, einige Dinge im Alltag unangenehm auf - konkret geht es um meine Mutter.

Typische Situationen: Wir kochten zu zweit - Meine Mutter gab Gewürztipps. Wir waren zwei Tage bei mir - Meine Mutter mahnte, was für ein Saustall in meinem Zimmer sei. Meine Freundin ließ nachts um 2:00 Uhr das Licht im Hof an, als sie mich von der Disco abholte - Wir kamen heim, das Licht war aus. Wir essen zu zweit - Meine Mutter erwähnt nebenbei, dass man für die Marmelade einen separaten Löffel nehmen soll.

Lauter Kleinigkeiten, die ich bei Ihrer Mutter bisher nie erlebt habe, den Alltag jedoch sehr angespannt werden lassen. Anfängliche Bedenken meiner Freundin tat ich mit dem Satz "Sie ist halt so, wir sind in ihrem Haus, sei ihr bitte nicht böse." ab, mit der Zeit gingen mir diese kleinen Zurechtweisungen jedoch selbst auf den Wecker. Eines Tages knallte es dann - wieder wegen einer Kleinigkeit. Meine Mutter ging ab da auf Abstand, meine Freundin auch, ich war irgendwie zwischendrin und fühlte mich von beiden angegriffen.

Später las ich etwas über das "Empty Nest Syndrom" und stieß auf Artikel, die das "Böse Schwiegermutter Syndrom" beschrieben. Durch diese Artikel lernte ich, dass es in dieser Situation wichtig ist, Stellung zur Freundin zu beziehen und meiner Mutter klar zu machen, dass wir unsere eigene Erfahrungen sammeln müssen und diese nicht vorgekaut bekommen wollen. Einige Zeit lang ging dies scheinbar gut. Ich trat gegenüber meiner Mutter einen Schritt zurück, Abstand schafft schließlich Nähe, und versuchte ihr auf erwachsener Ebene zu begegnen.

Meine Eltern machten dasselbe, gingen plötzlich wieder mehr in den Urlaub, unternahmen mehr zu zweit und ließen uns mehr Freiraum. Ich glaube dennoch, dass meine Mutter irgendetwas mit sich rumgetragen hat, was sie nicht kommunizieren wollte, um den Frieden zu wahren. Im letzten Monat wurde es dann wieder schlimmer - Mein Vater hatte zwei ärztliche Untersuchungen und meine Mutter hatte vor Angst Magenkrämpfe und eine ganz miese Laune, bei ihr spielte alles verrückt vor Aufregung. Die Untersuchungen fielen gut aus, ich meinte, dass sich darauf wieder alles bessern wird.

Letzten Freitag gab es jedoch dann den großen Knall: Meine Freundin kam von der Beerdigung Ihrer Oma zu mir nach Hause. Aufgelöst wie sie war tröstete ich sie zuerst, dann suchte sie das Gespräch mit meiner Mutter. Dieser fiel nach zwei Sätzen nichts Besseres ein, als zu fragen: „Wieso hast du mir das mit deiner Oma nicht schon früher erzählt?!“ - kein Beileid, gar nichts, sie fühlte sich „desinformiert“ und wollte das los werden, schließlich konnte sie ja sonst nicht mit ihr über das Thema reden.

Meine Freundin entgegnete darauf fassungslos: „Weil es meine Privatsache ist.“ Ich wollte das Gespräch bremsen, meine Mutter kam jedoch fast flennend dann zu uns gelaufen und meinte zu meiner Freundin, dass „sie schon gut austeilen könnte“. Ich war fassungslos, wir verschwanden in meinem Zimmer, hatten selbst noch eine Auseinandersetzung und später steckte ich meiner Mutter, was ich von diesem Verhalten halte - statt Beileid eine Beschuldigung.

Nun rede ich seit drei Tagen kaum mehr etwas mit meiner Mutter. Mein Vater versucht, sich normal zu verhalten. Wir verbringen die Tage nun hauptsächlich in Ihrem Elternhaus, da wir uns beide nicht sehr wohl bei mir fühlen. Mich zerreißt es fast innerlich, zu sehen, dass beide Parteien solche Wunden davon tragen, meine Mutter jedoch überhaupt nicht einsieht, was sie tut - Im Gegenteil, sie benimmt sich wie ein Opfer. Habt Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht - wie beurteilt ihr das Ganze? Geld für eine eigene Wohnung haben wir natürlich gerade nicht.

» john_doe » Beiträge: 4 » Talkpoints: 5,54 »



Anfangs waren es nur Kleinigkeiten und ihr habt wahrscheinlich alle gehofft, dass die Zeit euch zusammenbringen wird und dass sich alles wieder einrenken könnte. Aber das tut es nicht. Wenn die eigene Familie quasi gegen deine Freundin ist, dann ist das eine große Zerreißprobe. Ich kann gut nachvollziehen, dass es dir in dieser Situation sehr schlecht geht. Denn die Menschen, die du am meisten liebst und die dir am wichtigsten sind, verstehen sich nicht und können nicht miteinander klar kommen.

Natürlich wäre es sehr viel einfacher, wenn nicht so ein Keil zwischen deiner Freundin und vor allem deiner Mutter liegen würde. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die du jetzt in Betracht ziehen könntest. Zum einen wäre es möglich, dass ihr erst mal komplett Abstand habt. Das heißt, deine Freundin und du trefft euch außerhalb, schlaft bei ihr und deine Eltern sehen sie nicht ständig, damit sie sich nicht weiter aufregen oder sich in gewisserweise "angegriffen" fühlen. Es wäre auch möglich, falls ihr euch beide freinehmen könnt, dass ihr eine Weile weg geht, Urlaub macht um die Anspannung zu vergessen, auch ihr beide tragt ja Schaden davon und streitet euch ja auch viel mehr durch die Auseinandersetzung mit deinen Eltern, hab ich so zumindest rausgehört.

Eine andere Möglichkeit wäre das direkte Gespräch, dass ihr euch alle zusammen ganz in Ruhe zusammensetzt und darüber redet. Das kann auch nach hinten los gehen, dass es nur noch schlimmer wird, aber jeder sollte in diesem Gespräch die Möglichkeit haben, etwas zu sagen, seinen Standpunkt zu erklären und zu sagen, was falsch läuft. Da wird schnell klar, dass man aneinander vorbei redet oder einfach Missverständnisse aufgeräumt werden können. Deine Mutter wird vielleicht sagen, was sie wirklich stört, weil sie vielleicht die ganze Zeit etwas sehr belastendes mit sich rumträgt, allein schon durch deinen Vater.

Sonst kannst du auch noch mal das alleinige Gespräch mit deinen Eltern ohne deine Freundin suchen. du musst ihn unmissverständlich klar machen, dass du deine Freundin liebst und nicht willst, dass deine Familie gegen sie ist und dass man sich ständig streitet und unwohl fühlt,wenn man sich begegnet. Sie sind sicherlich auch nicht gerade glücklich mit der Situation.

» MissCuriosity » Beiträge: 566 » Talkpoints: 25,44 » Auszeichnung für 500 Beiträge


@MissCuriosity: Danke für deine Antwort.

Ja, zu Anfang waren es wirklich nur Kleinigkeiten, doch dabei ist es nicht geblieben. Ich habe das auch erst mit meiner jetzigen Freundin erlebt, bei meinen Ex'en war das nie ein Thema. Ich denke, dass hängt auch damit zusammen, dass es nun etwas ernstes ist - Und hier spürt auch meine Mutter, dass ihr etwas „entgleitet“. Zu diesem Problem kommt natürlich zusätzlich der Umstand, dass meine Freundin eine wesentlich unautoritärere Erziehung genossen hat. Sie ist mit ihrer Mutter, die sie allein aufgezogen hat, eher befreundet und empfindet eine Familie mit solch einer Mutter natürlich als besonders fremd.

Zum Abstand gewinnen: Wir werden auf jeden Fall bis Dezember noch zwei kleinere, romantische Trips machen, die haben wir uns als Abstand verdient. Wir versuchen eigentlich immer, mindestens alle zwei Monate irgendeinen kleinen Ausflug oder Urlaub auf die Reihe zu kriegen, einfach um sich immer wieder auf sich konzentrieren zu können.

Alle an einen Tisch setzen und eine Lösung finden, dass wäre natürlich das Ideal, leider habe ich das schon einmal ausprobiert und es ging nicht lange gut. Das Grundkonstrukt dieses Problems könnte sein, dass meine Mutter meint, mit Ihrem "Erziehungsauftrag" etwas Gutes zu tun, also dass jede Zurechtweisung nur ein gut gemeinter Rat ist. Aber was ist ein Rat schließlich wert, wenn er nicht gefragt ist? Meine Freundin und mich provoziert er auf jeden Fall gehörig, und wenn wir Ihr das kund tun, dann fühlt sie sich zurecht gewiesen im eigenen Haus.

» john_doe » Beiträge: 4 » Talkpoints: 5,54 »



Meinst du wirklich, dass es ein Vorwurf war, als deine Mutter gefragt hat, warum deine Freundin nicht schon früher etwas erzählt hat? Ich stufe solche Dinge eher als Hilflosigkeit ein, weil man mit der Situation einfach überfordert ist und damit unbewusst ablenken will. Wobei es dann eben auch auf den Tonfall ankommt, wie man eine solche Frage stellt.

Die anderen Dinge, wie der Löffel für die Marmelade, siehst du als Zurechtweisung. Für andere Menschen ist es normal und man möchte schon gewisse Abläufe im eigenen Haushalt so belassen wie sie sind. Für deine Freundin waren sie vermutlich fremd und dann hat sie eine gewisse Abwehrhaltung angenommen.

Es ist zwar schön, wenn du dich zu deiner Freundin bekennst. Ich habe das bei meinem Ex-Mann leider anders erlebt. Aber man sollte auch die Ansichten der eigenen Eltern nicht komplett ablehnen. Es kam auch an keiner Stelle der Hinweis, dass ihr euch mal alle miteinander zusammen gesetzt habt, um über die Dinge zu reden, welche du und deine Freundin als Problem siehst.

Dass dann deine Mutter auch auf stur stellt und nicht einen Schritt auf euch zu macht, kann ich dann schon verstehen. Immerhin sieht sie jetzt nur, dass du dich gegen sie und damit deine Familie stellst. Auch wenn es Müttern schwer fällt das eigene Kind als Erwachsenen anzusehen und auch anzuerkennen, bringt es euch nicht weiter, wenn die Probleme weiterhin vor sich hin schwelen und es alle paar Monate einen heftigen Streit gibt.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Das ist natürlich keine tolle Situation. Viele Mütter sehen die Schwiegertochter als störend an, weil man ja selber bisher immer die Frau an der Seite des Sohnes war und deswegen ist das Verhältnis manchmal gespannt. Bei dir klingt es aber eher so, dass deine Mutter von Anfang an deine Freundin nicht leiden konnte. Das kann Gründe haben, muss aber nicht. Mütter geben generell gerne Ratschläge und Tipps, die man nur bedingt gebrauchen kann und gerade in der Situation nervt es oft, das merkt man als Mutter aber nicht immer gleich und so war der Anfang der ganzen Sache sicherlich auch nicht böse gemeint.

Nun ist es aber eine Frage, wie man damit umgeht. An deiner Stelle würde ich erst mal komplett zu deiner Freundin gehen. Ich weiß ja nicht, wie alt du bist und ob das so auch machbar ist, aber das würde deiner Mutter zeigen, dass es dir Ernst ist und sie nicht alles machen kann.

Danach würde ich eine Wohnung anstreben. Sicherlich ist es nicht leicht, wenn man noch zur Schule geht, aber eure Beziehung scheint ja an sich gefestigt zu sein, und weil bei euch die Eltern so hereinreden, wäre es besser. Man kann neben der Schule locker arbeiten gehen und eine kleine Wohnung kostet ja auch nicht die Welt. Du kannst es ja bei deiner Mutter auch nur androhen, aber als Option würde ich mir trotzdem darüber Gedanken machen.

Außerdem sollte deine Freundin alleine mit deiner Mutter reden. Lass die beiden zusammen einen Kaffee trinken gehen und dann sollen sie sich alleine aussprechen. Mache deiner Mutter vorher klar, dass sie dich verlieren wird, wenn sie es nicht probiert. Gehe aber nicht mit, weil dann werden beide um dich kämpfen. Vielleicht hilft es ja, wenn die beiden Mal auf neutralen Boden miteinander reden können.

Sicherlich hätte deine Mutter Beileid wünschen sollen, aber manchmal sind Menschen eben sehr egoistisch, und wenn man keinen Bezug zu der Person hat, dann hat man da auch keine Gefühle dazu. Sie wird aber immer deine Mutter bleiben und daher würde ich auf jeden Fall alles probieren, damit es wieder gut zwischen euch wird. Ich würde aber an deiner Stelle nicht alles auf die Goldwaage legen. Selbst meine Mutter redet mir heute immer noch herein und die Mutter meines Schatzes macht das auch, das ist normal. Es darf eben nur nicht so schlimm werden.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich finde die Situation, die Du hier schilderst, zunächst ziemlich konfus. Das Verhalten Deiner Mutter wirkt so, wie Du es beschreibst, auf mich ein wenig wie das Verhalten eines pubertierenden Teenagers und ich kann mir gleichzeitig nicht vorstellen, dass alles, was sie tut, so scheinbar unerklärbar ist. Vermutlich kommt das eben so rüber, weil Du nicht verstehst, was in Deiner Mutter vorgeht. Was mir in Deiner ganzen Geschichte insofern auch fehlt, ist ein Bericht über ein vernünftiges und offenes Gespräch mit Deinen Eltern, speziell aber mit Deiner Mutter. Du schreibst aber, Du wärst Deiner Mutter auf erwachsener Ebene begegnet, nachdem Du diesen Bericht gelesen hast, außerdem seist Du auf Abstand gegangen. Nach allem, was Du von Deiner Mutter hier berichtest, würde ich eher vermuten, dass genau das ihr Problem ist und sie, solange Du ihr nicht erklärst, weshalb es zu diesem Abstand wohl unweigerlich kommen muss und wird, Dein Verhalten ebenfalls unerklärlich findet. Mir fehlt hier der verbale Austausch und ich denke, übrigens ähnlich wie Punktedieb, dass hier vieles fehlinterpretiert wurde, sicherlich von allen Seiten, und dass es außerdem auch einige Missverständnisse gab.

Deshalb würde ich dringend reinen Tisch machen und mit Deinen Eltern ein Gespräch führen. Setzt Euch in Ruhe alle miteinander hin und versucht doch mal, zu klären, worum es geht. Sind Ängste im Spiel? Dann können diese formuliert werden und möglicherweise kannst Du Deine Mutter dahingehend auch schon entsprechend beruhigen. Vielleicht könnt Ihr Absprachen treffen, wenn Deiner Mutter bestimmte Dinge wichtig sind, die Ihr, Du und Deine Freundin, als „Opfer“ bringen könnt. Vielleicht wird bei diesem Gespräch außerdem auch klar, dass Deine Mutter sich schwer damit tut, Euch als Einheit zu sehen und nicht mehr als Kinder, denn das scheint ebenfalls manchmal der Fall. Vielleicht könnt Ihr Euch aber auch verständnisvoller zeigen, wenn es Deiner Mutter nicht immer direkt gelingt, Eure Eigenständigkeit einzusehen. Ihr werdet sicherlich einiges aufklären und erklären können, wenn Ihr Euch darüber mal vernünftig austauscht, in ruhigem Ton und in einem erwachsenen Gespräch. Dabei sollte auch zur Sprache kommen, dass Deine Freundin sich mitunter nicht wohl bei Euch fühlt und warum. Wenn sie der Meinung ist, dass Deine Mutter ihr gegenüber Vorbehalte hat, dann sollte sie das ebenfalls ansprechen.

Auf Abstand zu gehen, hat Euch offenbar kein Stück weitergebracht und auch ansonsten gibt es jede Menge offene Fragen. Allein diese beiden Tatsachen rechtfertigen nicht nur ein offenes Gespräch, sondern sie fordern es meiner Meinung nach sogar regelrecht ein. Konsequenzen wie einen möglichen Auszug irgendwann und das Wohnen bei Deiner Freundin bis dahin könnt Ihr sicherlich noch ziehen, wenn auch ein vernünftiges, klärendes Gespräch keine Wirkung zeigen sollte. Das sollte aber auf jeden Fall der erste Versuch sein, um endlich die Fronten zu klären und die Grundsituation zu bereinigen, denn ich bin mir sicher, dass Du nicht riskieren willst, dass Deine Mutter durch irgendwelche Missverständnisse verletzt wird, ebenso, wie Du Dir das für Deine Freundin nicht wünschst. Und ich bin mir sehr sicher, dass genau das bereits vorgefallen ist, aber ausgeräumt werden kann, wenn jetzt mal Fragen gestellt und Antworten gegeben werden.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Danke für eure Antworten, sie zeigen mir, dass auch andere meine Situation kennen, bzw. einzuschätzen wissen.

Letzten Samstag ist es nochmal eskaliert. Ich war dieses Mal nicht zuhause: Meine Freundin hat ohne ein Hallo das Haus betreten, meine Mutter ist ihr in mein Zimmer gefolgt und hat sie auf die aktuelle Situation angesprochen. Meine Freundin pochte gleich auf Entschuldigung wegen dem mangelnden Beileid zur Beerdigung ihrer Oma - Meine Mutter ließ sich das natürlich nicht gefallen. Türen knallten, meine Freundin verschwand und als ich nachts heim kam, saß mein Vater in der Küche und sprach mit mir darüber, dass es wohl besser wäre, wenn die beiden sich mal zwei Wochen nicht sehen würden.

Ich stimmte ihm zu - die Situation ist so brisant, dass hier nur Abstand helfen kann. Ich möchte das Thema nicht schon wieder mit allen ansprechen, mir kommt es vor, als ob das eigentliche Problem miteinander aktuell von vielen kleinen Dingen überschattet wird, bei denen keiner "Recht hat".

Wir werden nun zwei Wochen hauptsächlich bei meiner Freundin leben, danach ist ein gemeinsames Gespräch geplant (Mutter, Vater, Freundin, ich). Weil ich zu meiner Freundin stehe und mit ihr gemeinsam nach vorne schauen will, versprach sie mir, sich bei diesem Gespräch vorurteilslos zu beteiligen und es probieren zu wollen.

Für 2013 werden wir uns das Thema "Gemeinsame Wohnung" näher anschauen. Ich habe meiner Freundin bereits gesagt, dass ich eine Wohnung mit ihr möchte, weil wir uns festigen wollen und bereit dazu sind, nicht weil wir vor meinem Elternhaus flüchten. Ebenfalls will ich es auch schaffen, ein neutrales Gebiet zu hinterlassen, anstatt einem zerstörten Verhältnis zwischen Freundin und Mutter.

Ich habe es beiden schon gesagt: Freunde kann man sich aussuchen, die Familie nicht. Damit es trotzdem funktioniert, ist Verständnis und Respekt manchmal mehr verlangt, als wenn man nur Gleichgesinnte um sich hat.

» john_doe » Beiträge: 4 » Talkpoints: 5,54 »



Nimm es mir nicht übel, aber deine Freundin hat sich wohl mehr als unhöflich verhalten, wenn sie ohne ein Wort das Haus betritt. Es gehört einfach zur guten Erziehung dazu, dass man zumindest grüßt. Auch wenn sie deine Freundin ist, hat sie ja bei deinen Eltern in dem Sinne kein Hausrecht.

Und ehrlich, da würde ich als Mutter auch ausflippen. Ein gewisses Maß an gutem Benehmen kann man erwarten. Und wenn man das nicht selbst hat, dann sollte man sich auch nicht über die vermeintlichen Fehltritte von anderen Menschen aufregen.

Ich selbst habe letzte Woche erst meinen Schwager in spe etwas überfordert. Er wusste einfach nicht mit meinem emotionalen Zustand umzugehen. Dazu kennt er mich auch zu wenig. Aber soll ich ihm deswegen jetzt böse sein, weil ich in dem Moment nicht den Trost bekam, den ich eigentlich gebraucht habe?

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


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