Unmögliches Verhalten mancher Dozenten!
Ich studiere an einer Universität in Bayern, zahle also noch Studiengebühren, unabhängig davon finde ich, dass ein respektvoller Umgang zwischen Dozenten und Studenten einfach dazu gehört. Nach einer Informatik Vorlesung gingen ich und zwei Kommilitonen also zu unserem Dozenten weil wir einiges nicht verstanden hatten und es auch sehr schnell voran ging in der Vorlesung. Da wurden wir von ihm erst mal gefragt ob wir in jeder Vorlesung anwesend waren, waren wir, es war unsere dritte Vorlesung in diesem Semester. Da wurde uns der Tipp gegeben, wenn wir etwas nicht verstanden hätten, sollten wir doch googeln. Da waren wir erst einmal baff.
Ein ähnliches Erlebnis hatte ich mit einem Dozenten von dem ich eine Unterschrift brauchte. Ich war also nach der Vorlesung bei ihm, er hatte den Zettel und Stift schon in der Hand,wusste ganz genau um was es geht, also auch warum er unterschreiben soll. Da gibt er mir den Zettel mit den Worten: "Im Idealfall kommen sie damit in meine Sprechstunde zurück.". Da ich zu dieser Zeit aber eine Vorlesung habe, was ich ihm gesagt hatte, musste er einen Termin mit mir vereinbaren, was ungefähr fünf E-Mails brauchte.
Wir hatten in unserem ersten Semester in einem Kurs auch eine Vorlesung zum Thema "Wie schreibe ich einem Dozenten eine freundliche E-Mail?", welche unser Tutor nicht gehalten hat weil er meinte wir haben alle Abitur, da sollte man das schaffen. So weit so gut, in einer meiner ersten Wochen an der Universität bekam ich eine gesalzene, wirklich böse E-Mail von einem Dozenten weil ich mich, unerfahren wie ich war in seinen Kurs eingetragen hatte obwohl ich ihn noch nicht belegen konnte. Das halte ich wirklich für mehr als unverschämt, da in den ersten Universitätswochen in jeder Hinsicht die Unsicherheit dominiert.
Da frage ich mich doch, ist das Gang und Gebe? Läuft das überall so, habt Ihr irgendwelche Erfahrungen dazu?
Ich verstehe schon, dass man sich als Studienanfänger zunächst über das Verhalten der Dozenten wundert und auch ärgert. Dennoch kann ich einige der Reaktionen von ihnen gut verstehen, auch wenn ich mich in dich gut reinversetzen kann.
Zu dem Beispiel des Schreibens der Mails: ich denke auch, dass man von Leuten, die ihr Abitur bestanden haben, erwarten kann, dass sie in der Lage sind eine höfliche Mail zu verfassen. Um ehrlich zu sein hätte ich es als Student damals eher albern gefunden, wenn ich um das zu lernen tatsächlich einen Kurs (wenn auch nur eine Stunde) hätte besuchen sollen. Als Student ist man doch erwachsen und sollte das draufhaben.
Dass ein Dozent euch so auflaufen lässt, wenn ihr etwas nicht verstanden habt, dann ist das natürlich keine nette Art und Weise und er hätte was er sagte natürlich netter formulieren sollen. Letztlich wäre aber wahrscheinlich nichts anderes dabei rausgekommen als das, was er euch sagte: lest es nach. Ein Dozent hat momentan (trotz der Studiengebühren) in vielen Fächern sehr viele Studenten. Wie viele Studenten in eurem Studiengang auf einen Dozenten kommen, das kann ich nicht wissen, in einigen Fächern sind es aber mehr als hundert, manchmal sogar noch mehr. Sich da dem Tempo von einzelnen anzupassen ist eben einfach nicht möglich, da an der Uni ja nicht ein Klassenverbund wie in der Schule herrscht, wo der Lehrer sich auch 30 Schüler konzentrieren muss und das war’s. Ihr müsst dann eben einfach versuchen den Stoff, den ihr nicht sofort verstanden habt, selbst aufzuarbeiten, anders geht es nicht. Wenn auch das nicht klappt, dann könnt ihr ja in die Sprechstunde gehen und nach Literaturtipps fragen, zunächst aber selbst zu recherchieren schadet aber sicherlich nicht. Sein Ton war natürlich nicht angemessen, der Inhalt seiner Aussage hingegen schon.
Ähnlich verhält es sich in meinen Augen im Falle der Unterschrift. Natürlich ging es bei dir nur um eine einzige und du wolltest deswegen nicht in die Sprechstunde, da es nur eine Kleinigkeit war. Verständlicherweise. Auf der anderen Seite hat der Dozent eben Massen an Studenten, und wenn die alle wegen Kleinigkeiten mal eben zwischendrin kommen, dann kommt er nicht zu seinen anderen Aufgaben. Die meisten Dozenten arbeiten ja nicht nur in der Lehre, auch das sollte man sich vor Augen halten. Genau aus dem Grund gibt es Sprechstunden. Ich musste wegen Unterschriften während meiner Studienzeit auch mehrmals mehr als eine Stunde in der Warteschlange der Sprechstunde verbringen, auch wenn mein Anliegen dann weniger als eine Minute gedauert hat.
Natürlich ist all das nicht schön, es liegt aber daran, dass die Unis (trotz der Studiengebühren) zu wenig Geld haben und die Dozenten mit zu vielen Studenten und anderen Aufgaben überlastet sind. Das ist für beide Seiten unschön, leider aber schwer zu ändern.
Du musst es einmal von der Seite des Professors sehen. Du und deine Kommilitonen habt während der Vorlesung etwas nicht verstanden. Dann seid ihr nach der Stunde zu ihm hingegangen, ohne euch auch selber darüber Gedanken gemacht zu haben. Es ist normal, dass man während Vorlesungen hin und wieder nichts versteht. Dann setzt man sich daheim hin und googelt einfach nach. Sollte dir das nichts helfen und du hast nach ein paar Stunden immer noch nicht verstanden, worum es geht, dann kannst du in der nächsten Vorlesung den Professor ansprechen. Er wird dir dann entweder weiterhelfen oder dich auf den Tutor beziehungsweise auf seine Sprechstunde verweisen.
Wie ich es herausgelesen habe, bist du im 1.Semester. Dir muss langsam aufgefallen sein, dass es nicht immer so läuft wie in der Schule und dir nicht immer alles vorgekaut werden kann. Stelle dir vor, dass nach der Stunde um die 50 Studenten zum Professor laufen und ihn mit Fragen löchern. Der Mensch hat schließlich meistens auch nur 15-20 Minuten Pause. Da kann ich es wirklich verstehen, dass es keine Lust hat, Fragen zu beantworten, die ihr selber Lösen könntet.
Das Gleiche gilt auch für die Unterschriften. Wenn du etwas von jemandem willst, so musst du dich nach ihm richten. Ich denke, das gilt auch für das normale Leben.
Ich habe bisher keine schlechten Erfahrungen mit Dozenten oder Professoren gemacht. Wir sind nicht mehr viele im Studiengang, von daher kennt man sich mittlerweile und kann ganz normal miteinander unterhalten. Ein paar sind so unhöflich und beantworten ihre E-Mails nicht, aber das sind meistens diejenigen, mit denen ich nichts zu tun habe.
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