Wie kann man Freundschaften vertiefen?
Die Frage des Threads ist vielleicht etwas merkwürdig formuliert. Worum es mir geht, ist das Geheimnis, wie man dauerhafte Freundschaften beginnen und auch erhalten kann. Denn wenn ich mal so über mein Leben nachdenke, dass muss ich feststellen, dass ich nicht sehr viele Freunde habe, obwohl ich eigentlich ein geselliger Mensch bin und auch gern andere kennen lerne. Ich habe also schon einen ziemlich großen Bekanntenkreis und mit auch recht vielen verstehe ich mich ganz gut. Wenn ich aber mal so genau darüber nachdenke, dann stelle ich fest, dass nur ganz wenige von diesen vielen Leuten für mich wirkliche Freunde sind. Ich würde sagen, dass ich vielleicht drei Freunde habe und einen davon als wirklich engen Freund, mit dem ich auch über nahezu alles reden kann. Und der Rest sind dann gewissermaßen Leute, mit denen ich mich gut verstehe, mit denen ich auch mal was unternehme, aber irgendwas fehlt da. Irgendwie habe ich das Gefühl, nicht mit denen auf einer Wellenlänge zu sein und auch den Eindruck, mich da immer etwas verstellen zu müssen, zum Beispiel nicht immer sagen zu dürfen, was ich denke, um diese Bekannten nicht zu verärgern. Eine richtige Freundschaft stelle ich mir anders vor und daher bezeichne ich die Betreffenden auch nicht als Freunde, sondern eben nur als Bekannte.
Aber irgendwas müssen andere ja anders machen, dann ich denke, dass die meisten schon mehr als nur drei Freunde haben, viele gruppieren um sich sogar eine richtige Freundesgruppe, wie man das aus den Sitcoms kennt, so ein eingeschworenes Team, das irgendwie alles miteinander teilt. Meine Freude hingegen kennen sich untereinander kaum und würden sich wohl auch nicht sonderlich verstehen, ich bin somit letztlich nur mit Einzelpersonen befreundet, es ist keine Gruppe. Nun gut, ich muss dazu sagen, dass ich eigentlich kein besonders aktiver Mensch bin, sondern eher so ein wenig eine Couch-Kartoffel. D.h. wenn ich mich mit anderen treffe, dann unternehmen wir nicht gerade viel, weil ich auch keine Lust zum Weggehen usw. habe. Stattdessen schauen wir dann gemeinsam Fernsehen oder unterhalten uns, kochen etwas oder – was ich gerne mache – fahren mit dem Auto in der Landschaft umher. Allerdings bin ich damit doch nicht alleine, es gibt doch bestimmt viele, die ihre Freizeit eher ruhig gestalten.
Irgendwie klappt das aber nicht so recht mit der Vertiefung von Freundschaften. Meistens lerne ich etwa jemanden kennen, man versteht sich gut und der Schritt, aus dieser Bekanntschaft eine Freundschaft zu machen, gelingt gar nicht so richtig. Es bleibt dann oft irgendwie oberflächlich und wenn ich mich beispielsweise mit einem Kollegen angefreundet habe, dann verläuft sich der Kontakt manchmal sehr schnell wieder, sobald derjenige aus dem Unternehmen ausgeschieden ist. Da schreibt man sich vielleicht über Facebook, aber irgendwann hat der andere keine Lust mehr zu antworten und das war es dann. Oder wenn ich jemanden irgendwo kennen gelernt habe, man nette Gespräche hatte etc. und dann über Facebook eine Nachricht schreibe, kommt manchmal erst gar keine Antwort.
Zudem ist mir aufgefallen, dass zwei meiner drei Freunde Männer sind, mit denen ich entweder mal zusammen war oder die zumindest mal etwas von mir wollten. Das ist auch irgendwie merkwürdig. Auch früher war es oft so, dass ich nur mit denjenigen befreundet war, die eigentlich eine Beziehung von mir wollten, wobei ich dann eben jeweils gerade mit einem anderen zusammen war oder diejenigen nicht mein Typ waren und ich das daher bei einer Freundschaft belassen habe. So habe ich etwa mit jemandem, der vor etwa vier Jahren mal etwas von mir wollte (es lief aber nichts), immer noch Kontakt, mit den meisten weiblichen Bekannten – außer man arbeitet zusammen – hingegen nicht. Ist das bei Euch auch so? Ich habe gar nicht den Eindruck, dass ich etwas konkret falsch mache, aber mich würden Eure Meinungen interessieren, woran das liegen kann. Wie klappt es also mit der richten Freundschaft?
Nein, du machst sicherlich nichts falsch. Es ist ganz normal, dass die einen mehr Freunde haben, die anderen weniger Freunde haben. Es gibt große und kleine Freundeskreise, manche Menschen haben richtige Cliquen, andere nur eine beste Freundin, die ihnen auch völlig reicht.
Ich persönlich habe auch eher weniger Freunde, zwei, drei, mit denen ich über fast alles reden kann und viele gute Bekannte, bei denen ich mir aber auch Mühe gebe, nichts falsches zu sagen und natürlich der große Bekanntenkreis, mit denen man Worte wechselt, Gespräche führt, aber das ist alles sehr oberflächlich. Das geht aber den meisten so, da es nicht nur schwer ist, Freundschaften aufrechtzuerhalten und sich nicht aus den Augen zu verlieren, sondern oft hat man nicht das Bedürfnis, viele gute Freunde zu haben. Wobei du dich ja fragst, ob es nicht unnormal ist, wenig Freunde zu haben.
Es wird vor allem mit dem Alter immer schwieriger, Freunde zu finden und an sich zu "binden", in der Schule, Mittelstufe, gibt es immer Grüppchen, man ist automatisch in einer dieser Gruppen und gehört einer Clique an, aber in der Oberstufe wird plötzlich alles anders, man hängt mit neuen Leuten ab, man hat plötzlich nichts mehr mit den besten Freunden zu tun etc. Und im Job ist es dann was ganz anderes und eine ganz neue Situation.
Ich glaube nicht, dass es eine wirkliche Strategie oder Anleitung gibt, um Freunde zu finden und vor allem richtige beste Freunde zu bekommen. Das passiert einfach, das geht nicht krampfhaft. Man unternimmt viel, trifft sich zum DVD Abend, im Kino und zum Kaffee und lernt sich näher kennen, und irgendwann hat man eine Nähe aufgebaut, die dafür sorgt, dass man sich nicht mehr verstellen muss und sich nicht mehr die Mühe machen muss, nur "Richtiges" zu sagen.
Es gibt nun mal Cliquen, wo alle mit allen sehr gut befreundet sind, aber auch da gibt es untereinander dann bessere Freunde und weniger bessere Freunde. Und wenn du nicht gerade zu so einem "Clan" gehörst, dann ist das völlig normal, dass du nicht 10 beste Freunde hast!
Erste Frage: Wie alt bist Du? Wenn ich mir Deinen Post so durchlese, dann kommt einiges schon dem gleich, was ich bisher in meinem Leben lernen durfte oder auch musste. Man lernt immer wieder Leute kennen, die dazu kommen, einen eine Zeit lang im Leben begleiten und dann wieder fast belanglos im Nirwana menschlicher Kontakte verschwinden, als hätte man sie nie wirklich persönlich gekannt.
Bei mir ging das oft mit den Frauen einher, mit denen ich zusammen war. Oft kommt es auch zu neuen Kontakten, weil ich wesentlich offener gegenüber neuen Menschen bin als andere. Ob nun das eine oder das andere, es hat dazu geführt, dass ich sehr viele Leute kenne, mit vielen auch einige Stories verbinde, jedoch selbst nie die Pforte der großen Freundschaft überschritten habe.
Irgendwann kannte ich viele Menschen, die aus vielen verschiedenen Kreisen kamen - Es war für mich unmöglich, mich wirklich an einem richtig beteiligen zu können, da ich ständig auf mehreren Hochzeiten tanzte. Viele schätzten mich, vor allem meine gute Laune und meinen Humor, mit jedem fand ich irgendwie eine Verbindung, doch kam es nie zu diesem wahren Freundschaftsgefühl.
Ich gebe dir mal den Funken, der mit weitergeholfen hat, als ich mir irgendwann überlastet und nirgends wirklich ganz dabei vor kam: Ich suche mir meine Freunde aus, nicht sie suchen mich aus. Da, wo ich mich am wohlsten fühle, da bleibe ich. Bekanntschaften, Sauf- oder Facebook-Freunde, Freundesfreunde - Alles nicht so wichtig. Man muss nicht überall zeigen, wer man ist und was man kann, man sollte lieber die Zeit mit den Menschen verbringen, mit denen man Freundschaft und ein gemeinsames Geben und Nehmen verbindet. Und ja, unter Umständen sind das „nur“ drei Freunde, wie bei Dir. Und wenn es eben sogar Ex-Freunde sind, dann sind diese mit Dir verbunden, weil sie Dich erst recht kennen und schätzen. Dass diese natürlich sich wahrscheinlich nicht sonderlich riechen können, dass scheint für mich nur plausibel.
Meine dicksten Freunde sind vielleicht vier Stück - Und drei davon kenne ich seit 19 Jahren. Das sind die, die immer füreinander da sind. Wenn Du wirklich Freundschaften vertiefen willst, dann rede mit deinen Freunden, als würden sie Dir etwas bedeuten. Frage sie nicht nur nach dem Wetter und was heute Abend geht, sondern erkundige dich auch nach Ihrem Leben außerhalb der Dinge, die „jeder“ über sie erfährt. Wenn sie Dir auf Dauer dasselbe zurück geben, dann wirst Du feststellen, dass hier die Freundschaft „fester“ wird.
Ich habe einige gute Freunde. Spontan könnte ich nicht sagen, wer mein bester Freund ist. Auch habe ich viele Bekannte, die aber eben für mich keine wirklichen Freunde sind. Den Bekannten erzähle ich dann auch keine Geheimnisse etc., weil meines Erachtens sich die Dinge sehr schnell ausbreiten, weil Diejenige nicht in der Lage ist, es für sich selbst zu behalten. Gute Freunde zeichnen sich durch Zuverlässigkeit und die Hilfsbereitschaft aus, wie ich finde.
Ich bin der Meinung, dass man nichts richtig oder falsch machen kann bei Freundschaften. Wenn man eine Person kennenlernt, dann handelt es sich erst einmal um einen (neuen) Bekannten. Ob sich aus dieser Bekanntschaft eine wirkliche Freundschaft entwickelt, zeigt sich im Laufe der Zeit. Aus manchen Kontakten ergibt sich vielleicht sogar relativ schnell eine Freundschaft, während andere Kontakte für immer eher oberflächlichere Bekanntschaften bleiben. Es gibt kein Patentrezept, aus einer Bekanntschaft eine Freundschaft zu machen oder direkt die Leute kennenzulernen, mit denen man so gut auf einer Wellenlänge liegt, dass sich aus dieser Begegnung eine tolle Freundschaft entwickelt.
In manchen Fällen sind die Personen selbst natürlich auch nicht ganz unschuldig daran, wenn sie so gut wie keine Freunde haben. Dennoch gibt es in der Regel auch für die merkwürdigsten Personen passende Gegenstücke – sowohl auf der Beziehungsebene als auch in freundschaftlicher Hinsicht. Ich denke, dass es in den allermeisten Fällen aber einfach Zufall ist, wenn jemand nicht so viele Freunde hat. Das kann man dann auch nicht ändern und schon gar nicht kann man die Freundschaften erzwingen.
Ich finde es in der Tat nicht wenig, wenn jemand sagt, dass er drei Freunde hat. Ein einziger wirklich guter Freund ist schon viel wert. Ich halte auch nichts davon, dass man gezielt neue Freunde sucht, am besten dann auch noch welche, mit denen man wirklich durch dick und dünn gehen kann. Diese Freundescliquen, die du in irgendwelchen Soaps gesehen hast, kann man nicht auf die Lebenswirklichkeit jeder Person übertragen. Manchmal ergibt sich so etwas auch in der Realität, aber es gibt auch genug Menschen, die so wie du auch eher mit einzelnen Leuten befreundet sind.
Pflegst du deine Bekanntschaften und Freundschaften? Wie geduldig bist du dabei? Erhoffst du dir vielleicht, dass eine gute Freundschaft einfach so vom Himmel fällt oder erwartest du bei einer neuen Bekanntschaft direkt, dass sich eine gute Freundschaft aus der Geschichte entwickelt? Ich würde mich da selbst nicht unter Druck setzen und einfach abwarten. Manchmal entwickelt sich eine Freundschaft, manchmal ist das eben nicht der Fall. Erzwingen kann man die Freundschaft ohnehin nicht und daher kann man sich den Stress auch einfach sparen.
Die Frage nach dem Alter, die hier bereits gestellt wurde, halte ich ausnahmsweise für nicht relevant, da ich meine beste und somit auch engste sowie langjährige Freundin kennengelernt habe, als ich vierzehn und sie elf Jahre alt war. Schon damals war allerdings direkt klar, dass sich hinter den Anfängen dieser Freundschaft etwas Großes verbirgt und sie echtes Potenzial hat. Bis heute besteht diese Freundschaft nun – seit immerhin neunzehn Jahren. Es war aber schon im ersten Jahr unserer Freundschaft klar, dass es sich um eine wirklich enge Freundschaft handelt und wir häufig die gleiche Denkweise haben, uns blind verstehen und eine ganz besondere Verbindung zum anderen haben. Warum das so ist, weiß ich nicht, denn eigentlich sind wir doch grundverschieden. Es passt eben einfach und somit sehe ich solche Freundschaften wirklich als großes Glück an, denn besonders häufig findet man sie sicherlich nicht.
Ansonsten kann ich Dir berichten, dass auch ich nicht viele wirkliche Freundschaften habe. Zur Zeit würde ich sagen, dass ich zwei Freundinnen habe und keinen einzigen männlichen Freund mehr, dafür aber einige Bekanntschaften männlicher und weiblicher Art. Bekannte sind für mich Menschen, die ich mag und mit denen ich mich gerne umgebe, die mir aber einfach nicht geistig und emotional so nah sind wie es bei Freunden der Fall ist. Übrigens liegt darin meiner Meinung auch der Schlüssel zu Deiner Frage, weshalb es zum Freundesstatus bisher nur diejenigen Männer geschafft haben, die mal etwas von Dir wollten. Ich denke, dass hier eine gewisse Nähe vorhanden war, die genutzt wurde. Wer emotional offen ist und wo entsprechend darauf eingegangen wird, entsteht eben wirkliche Freundschaft und nicht zuletzt gibt es auch Wissenschaftler, die behaupten, eine Liebesbeziehung sei nichts weiter als eine Freundschaft mit sexuellem Aspekt.
Wie Du Freundschaften vertiefen kannst, kann ich schwer beantworten. Eigentlich kann ich das sogar gar nicht sagen, weil ich selbst nicht weiß, wie meine Freundschaften jeweils zu Freundschaften wurden, denn grundsätzlich begegne ich jedem Menschen, der mich interessiert, auf die gleiche Weise. Grundsätzlich bin ich wohl ziemlich offen, wenn ich jemanden mag und ich vertraue auch ziemlich schnell. In der Regel bekomme ich dann auch nach kurzer Zeit gesagt, dass man mit mir über alles reden könne und das sehr angenehm sei, weil ich eine sehr vertrauenswürdige Person sei. Ich denke, dass das so wahrgenommen wird, weil ich mit entsprechendem Vertrauen auf diese Menschen zugehe und es ihnen insofern nicht schwerfällt, das zu erwidern.
Vielleicht liegt darin der Schlüssel und eine Freundschaft ist in erster Linie ein Spiegel dessen, was man selbst gibt und ist. Vielleicht verschließt Du Dich zu sehr oder bekundest zu wenig Interesse gegenüber denjenigen, die potenzielle Freunde für Dich wären. Du sagst selbst, dass Du hauptsächlich Bekannte hast, die keine wirklichen Freunde werden können. Es wäre interessant, zu erfahren, warum Du das so siehst, vielleicht sogar anhand konkreter Fallschilderungen. Möglicherweise würde dann auffallen, dass das, was Du bekommst, das ist, was Du wiederum selbst gibst. Vielleicht liege ich damit aber auch vollkommen falsch.
Ich denke, dass es nicht möglich ist mit jeder Person eine tiefe Freundschaft aufzubauen, da man meist doch sehr unterschiedliche Ansichten von grundlegenden Dingen hat und manchmal macht genau dies eine Freundschaft, also nicht nur eine oberflächliche Bekanntschaft, unmöglich. Es kann aber auch dazu beitragen, dass sie sehr gut funktioniert, weil man die andere Person so immer auf den Boden der Tatsachen zurückholen kann, wenn eine Person zum Beispiel doch sehr verträumt ist und die andere doch eher realistisch.
Ich denke auch, dass es so ist, dass sich eine tiefe Freundschaft einfach entwickeln muss mit der Zeit und dass man sie nicht erzwingen kann - man kann also nur noch abwarten. Freundschaften vertiefen sich meist dadurch, dass man die andere Person braucht und diese dann für einen da ist und mit einem schwere Zeiten durchsteht. Das sind zwar nicht die schönsten Arten einer Person näher zu kommen, aber es sind oftmals die effektivsten, da Freundschaften, die in solchen Zeiten geknüpft werden, meist sehr lange halten.
Um ein Beispiel zu nennen: Ich hatte eine Arbeitskollegin, mit der ich mich gut verstanden hatte. Sie hat dann irgendwann das Unternehmen verlassen (wurde gekündigt) und wir hatten nachher noch über Xing Kontakt zueinander, haben uns Nachrichten geschrieben oder auch mal telefoniert. Wir haben uns aber nie außerhalb der Arbeit getroffen und als sie dann gekündigt wurde, habe ich nach einiger Zeit vorgeschlagen, dass ich sie doch mal besuchen könnte. Darauf habe ich dann gar keine Antwort bekommen (das war per Mail). Erst nach einer Weile, als ich nochmal was ganz anderes schrieb, antwortete sie auch wieder. Das ist schon komisch, also da klappt ja der Transfer in eine etwas tiefere Freundschaft überhaupt nicht.
Zitronengras hat geschrieben:Um ein Beispiel zu nennen: Ich hatte eine Arbeitskollegin, mit der ich mich gut verstanden hatte. Sie hat dann irgendwann das Unternehmen verlassen (wurde gekündigt) und wir hatten nachher noch über Xing Kontakt zueinander, haben uns Nachrichten geschrieben oder auch mal telefoniert. Wir haben uns aber nie außerhalb der Arbeit getroffen und als sie dann gekündigt wurde, habe ich nach einiger Zeit vorgeschlagen, dass ich sie doch mal besuchen könnte. Darauf habe ich dann gar keine Antwort bekommen (das war per Mail). Erst nach einer Weile, als ich nochmal was ganz anderes schrieb, antwortete sie auch wieder. Das ist schon komisch, also da klappt ja der Transfer in eine etwas tiefere Freundschaft überhaupt nicht.
Ich finde, dass es Unterschiede zwischen dem Privatleben und dem Leben auf der Arbeit gibt. Ich kenne es auch, dass ich mich mit Leuten bei der Arbeit oder zuvor in der Schule gut verstanden habe, dieser Kontakt aber dennoch nie in mein Privatleben vorgedrungen ist. Das blieben immer nette Bekanntschaften im schulischen oder beruflichen Umfeld. Auch an der Uni habe ich solche Kontakte und wir sehen uns dann tatsächlich ausschließlich an der Uni, wo wir uns dann aber gut verstehen.
Es mag sein, dass solche Erfahrungen mehrfach bei dir vorgekommen sind, aber ich bin nach wie vor der Meinung, dass man Freundschaften nicht erzwingen kann. Scheinbar hatte die Arbeitskollegin kein so großes Interesse an dem Kontakt, sonst hätte sie sich vielleicht früher schon gemeldet. Das ist einfach etwas, das man nicht beeinflussen kann. Ist es denn so wichtig, jede Bekanntschaft bis hin zu einer festen Freundschaft zu vertiefen?
Ich bin auch der Meinung, dass der Kontakt zu einem Arbeitskollegen etwas anderes ist als eine Freundschaft, aber Dein Beispiel ist dennoch meiner Meinung nach durchaus passend, weil Du versuchst hast, diese Arbeitskollegin zu einer Bekanntschaft aus Deinem Privatleben zu machen, wohl mit der Option auf eine Freundschaft. Aber offenbar kam hier noch ein Faktor ins Spiel, der natürlich grundsätzlich immer gegeben sein kann: Es kann durchaus vorkommen, dass die Sympathie oder der Wunsch nach Freundschaft mit einer bestimmten Person einseitig ist und bleibt. Nicht jeder will mit jedem befreundet sein und dafür kann es die unterschiedlichsten Gründe geben, die auch nicht zwingend in einer gegebenen Antipathie liegen müssen.
Vermutlich hat jeder von uns schon Erlebnisse dahingehend gemacht, dass irgendwelche Kontakte vertieft werden sollten, aber derjenige, mit dem man sie vertiefen wollte, hatte dieses Interesse eben nicht. Das bedeutet hoffentlich nicht zwingend, dass keiner der Menschen, die Du näher kennenlernen willst und mit denen Du Dir eine Freundschaft wünschst, daran kein Interesse haben. Dieses Beispiel, das Du erwähnt hast, war vermutlich ein einziges, das man unter „persönliches Pech“ verbuchen muss, wenn überhaupt.
@ Cologneboy2009: Es geht Zitronengras offenbar nicht darum, jede Bekanntschaft in eine Freundschaft umzuwandeln, sondern überhaupt wenigstens eine tiefe Freundschaft zu haben. Und ich denke schon, dass das wichtig ist, zumal ich mir vermutlich auch die selbstkritische Frage stellen würde, ob ich irgendetwas in meinem Umgang mit anderen Menschen falsch mache oder etwas an mir habe, das dem entgegensteht. Ich bin auch der Meinung, dass es wichtig ist, dass man nicht nur Bekanntschaften pflegt, sondern durchaus auch wirkliche Freundschaften hat, weil diese einfach viel mehr darstellen, das für einen persönlich von großer Wichtigkeit sein, einen stützen und auffangen kann, vor allem wohl, wenn man sich in den schwierigen Phasen seines Lebens befindet. Außerdem sind Freunde, jedenfalls in meinem Fall, auch Menschen, die einen wirklich sehr gut kennen und daher auch heftigere Kritik üben können, die man in ihrem Fall gerne anders versteht als wenn sie von irgendeiner oberflächlichen Bekanntschaft geäußert werden. Dass Zitronengras also diese Fragestellung aufwirft, finde ich ziemlich nachvollziehbar und es geht hier sicherlich nicht um jede Bekanntschaft, die sie hat.
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