Tipps zu Finanzierungsmöglichkeiten Eigentumswohnung

Bekannte haben vor sich im nächsten Jahr eine Eigentumswohnung zu kaufen. Sie zahlen jetzt um die 1500 Euro Miete und diese wollen sie lieber in eine Eigentumswohnung stecken, damit ihnen dann irgendwann die Wohnung gehört. Sie sind beide Mitte 20 und verdienen beide Geld. Sie müssten die Eigentumswohnung wahrscheinlich aber voll finanzieren. Welche Finanzierungsmöglichkeiten gibt es da? Welchen Tipp könnt ihr meinen Bekannten geben?

Als erster Ansprechpartner zur Finanzierung kommt natürlich die eigene Hausbank in Frage. Es macht sich selbstverständlich immer besser, wenn man wenigstens etwas Eigenkapital hat. Dies muss aber nicht unbedingt sein. Es kommt dabei auch auf das Kaufobjekt und den Preis an.

Ein guter Tipp wäre, zur Verbraucherzentrale zu gehen und diese nach der besten Bank zur Finanzierung zu fragen. Die Verbraucherzentrale berät unabhängig und kann auf einen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen. Die ausführliche Beratung kostet ungefähr 30,00 bis 50,00 Euro. Angesichts der möglichen Kaufsumme ist das aber eine geringer Preis, der sich lohnen kann.

Auch ich wüsste nicht, wer anderes als die entsprechende Bank dafür in Frage käme. Gut wäre es vielleicht auch, schon direkt eine Rücklage zu schaffen, falls es möglich ist. Selbst wenn der Wunsch nach Eigentum besteht, wird die Umsetzung sicherlich noch dauern.

Bei uns war es so, dass wir damals vor vielen Jahren auch noch unser teures Auto und den fast neuen Wohnwagen verkauft haben, um Zusatzkapital zu haben. Vielleicht geben ja Eltern oder Schwiegereltern Starthilfe? Bei einem Hauskauf hätte ich vorgeschlagen, eines mit Einliegerwohnung zu nehmen, hier erfolgt dann Mitfinanzierung durch Vermietung. Ich denke aber mal, dass bei einem Einsatz von 1.500,- EUR monatlich, eine Finanzierung aufstellbar sein sollte.

Zunächst bin ich schon überrascht, dass diese Bekannten (ohne Kinder?) eine Wohnung leisten, die 1500 Euro kostet. Offenbar haben sie gerne ein wenig "mehr" von allem. Jedenfalls klingt das nach mehr als nach einer Drei-Zimmer-Wohnung. Wobei natürlich jeder die Prioritäten so legen darf, wie es einem liegt. Und wenn so eine Wohnung einem sehr wichtig ist, dann kann diese eben entsprechend teurer sein.

Natürlich ist eine Vollfinanzierung zu machen! Worauf man sich aber gefasst machen muss (insbesondere als Paar in dem Alter!) sind eben Fragen nach der Zukunftsplanung. Bei einer Vollfinanzierung bindet man sich ja u.U. für 20-30 Jahre. Es soll ja Ehen geben, die nicht so lange gehalten haben. Und hier dürften schon Fragen kommen, wie die nach einem Kinderwunsch oder aber die Frage, wieso die Partnerschaft nicht rechtlich abgesichert wurde (Standesamt). Zwar geht das den Bankberater nicht wirklich was an. Aber der wird natürlich wissen wollen, ob die Finanzierung noch Bestand hat, wenn z.B. in fünf Jahren ein Kind (oder Zwillinge) kommen sollte. Ebenso muss die Frage geklärt werden, wie die potentiellen Verluste zu tragen sind, wenn das Paar sich trennt. Ich unterstelle, dass einer allein jeweils die Wohnung nicht alleine finanzieren können wird - und außerdem würde der andere Teil der Partnerschaft auf die Auszahlung drängen.

Zusätzlich ist es bei den aktuellen Immobilienpreisen so, dass eine schon vor längerem angemietete Wohnung für 1500 Euro nicht dem entspricht, was man sich für eine Kreditrate von 1500 Euro leisten kann. Es müssen eben auch Abstriche gemacht werden - was Lage oder Größe der Wohnung angeht. Das wird sich erst dann wieder geben, wenn der Immobilienboom wieder abnimmt (und die Zinsen wieder steigen).

Der Tipp kann eigentlich nur sein, sich eben über die eigene private Situation Gedanken zu machen und sich auf den einschlägigen Portalen anzuschauen, was es z.Z. auf dem Markt gibt. Man kann davon ausgehen, dass für die 1'500 Euro ein Kreditrahmen von 350'000-400'000 Euro abzudecken ist. Was nicht zu vergessen sein sollte, wären die Nebenkosten. Denn die verteuern die Sache, weil nicht alle Banken bereit sind, auch diesen Teil der Kosten zu finanzieren.