Warum kommt die Schnullerfee?

vom 30.05.2012, 13:55 Uhr

Kleinkinder sind nicht selten an einen Schnuller gewöhnt. Irgendwann jedoch ist auch das kleinste Kind zu alt für einen Schnuller, sodass eine Entwöhnung stattfinden muss. Manche Eltern sind recht rabiat und andere Eltern lassen eben die Schnullerfee erscheinen. Ich kann mich nicht daran erinnern, wie ich von einem Schnuller entwöhnt wurde. Dennoch frage ich mich, wieso es denn unbedingt eine Fee für die Entwöhnung vom Schnuller es geben muss. Welche logischen Gründe kennt Ihr dafür? Ist es für Kleinkinder so einfacher, sich von einem Schnuller zu trennen oder ist es eigentlich Humbug und man bräuchte die Schnullerfee gar nicht?

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Die Schnullerfee verspricht, ähnlich wie die Zahnfee, das sie etwas schönes mitbringt. Das soll es den Kindern eigentlich leichter machen, dass sie den Schnuller ablegen. Bei meiner Tochter hat es allerdings mehr geholfen, den Schnuller den Müllmännern zu geben. Diese waren natürlich begeistert und meinten, er würde vorn am Wagen einen besonderen Platz bekommen.

Diesen haben sie dann mit einer Schnur am Kühler des Müllwagens befestigt und sie durfte sich jede Woche den Schnuller angucken, damit sie sicher sein konnte das er auch noch da ist. Die Müllmänner sagten zu ihr, dass der Schnuller nun unsere Stadt besichtigen kann. Sie war mehr als begeistert und ich war froh, dass ich die Schnullerfee nicht zum Vorschein bringen lassen musste. Einigen Kindern hilft es, andere begnügen sich auch mit Müllmännern.

» davinca » Beiträge: 2246 » Talkpoints: 1,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich habe den Fehler gemacht, meinem ältesten Sohn den Schnuller zu früh weg zunehmen, weil unser damaliger Zahnarzt gesagt hatte, er würde den Zähnen schaden. Damals war mein Sohn noch so klein, dass er die Geschichte von einer Schnullerfee noch gar nicht verstanden hätte.

Ich würde den Kindern ihren Schnuller so lange lassen, bis sie ihn nicht mehr wollen. Auf die Zähne hat Daumen lutschen einen wesentlich schlechteren Einfluss. Mein jüngster Sohn hat seinen Schnuller noch mit drei Jahren, als er schon in den Kindergarten ging, gebraucht. Er hat den Schnuller erst abgelegt, als er einmal mit Schnuller im Mund einem Kindergartenkind begegnet ist, das war ihm offensichtlich peinlich, er hat den Schnuller ganz schnell herausgenommen und mir zugesteckt. Aber ich glaube, das andere Kind hat sich gar nichts dabei gedacht, es war selber noch sehr klein.

Meine ältesten Kinder, denen ich den Schnuller weggenommen habe (ohne Schnullerfee, ich kannte das gar nicht), haben eine Zahnspange gebraucht, der jüngste nicht. Das lag aber auch daran, dass vor zehn Jahren fast jedes
Kind eine Zahnspange "brauchte", vier Jahre später aber kaum noch ein Kind (weil es die Krankenkassen nicht mehr so oft bezahlten, es war reine Geldschneiderei, ich habe die Behandlung auch abgebrochen, als mir das klar wurde). Der Schnuller hatte überhaupt keinen Einfluss auf die Zähne.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Hier verstehe ich die Motivation für die Frage nicht. Es ist doch auch so, dass du zu Weihnachten auch die Geschenke einfach abgeben oder die Eier zu Ostern auch so reichen kannst. Dazu braut es keine Geschichte vom Weihnachtsmann (bzw. Christkind) oder dem Osterhasen.

Die "Schnullerfee" (welche ich jetzt im Gegensatz zur Zahnfee nicht kenne) wird als Geschichte genommen, weil es passt. Man könnte auch die Geschichte von "Freddy Krüger" erzählen und ausschmücken, der immer dann kommt und die Kinder quält, wenn sie den Schnuller nicht aufgeben. Aber man kann sich leicht vorstellen, dass eine Angsterziehung sicher pädagogisch weniger sinnvoll ist, als das Geben von positiven Anreizen.

Die logische Erklärung hier liegt ja einzig und allein in den Zielen der Eltern. Die wollen dem Kind den Schnuller abgewöhnen und erfinden dazu Geschichten (bzw. greifen dazu bereits erfundene Geschichten auf). Die Interessen der Kinder werden hier nicht wirklich berücksichtig, da niemand über die reale Gefahr für Laib und Zähne wirklich informiert ist und sich diese ja von Kind zu Kind unterscheiden kann.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Also bei uns ist auch die Schnullerfee gekommen als meine Tochter gut zwei Jahre alt war. Sie brauchte für alles was sie tut einen Grund und deshalb haben wir ihr auch versprochen dass die Schnullerfee etwas bringt wenn sie den Schnuller hergibt. Sie hat sich dann einen Fotoapparat gewünscht und den auch von der Schnullerfee bekommen. Ich finde die Idee irgendwie schön und für die Kinder verstehen es auch leichter wenn sie es mit solchen Mitteln lernen.

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» torka » Beiträge: 4376 » Talkpoints: 7,91 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Also von dieser ominösen Schnullerfee habe ich noch nie etwas gehört. Das ist jetzt gerade das erste Mal, dass ich von der vermeidlichen Schnullerfee gehört habe. Diese Geschichte finde ich auch nicht gut, sodass ich darauf in Zukunft auch verrichten würde, wenn es darum geht, dem Kind den Schnuller wegzunehmen. Irgendwann ist das Alter erreicht und man muss z.B den Schnuller einfach wegnehmen. Wenn es nicht anders geht, wäre ich auch rabiat, denn ich halte von Geschichten wie den Osterhasen, Weihnachtsmann, die Schnullerfee oder andere ominösen Storys überhaupt nichts. Ich bin jedoch sehr erschrocken, wie viel Einfallsreichtum sich die Eltern wieder einfallen lassen, um immer alles in einer schönen Geschichte zu verpacken.

» Glasreinigerin » Beiträge: 1008 » Talkpoints: 0,10 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Bei uns kam damals mit ca. 2,5 Jahren die Schnullerfee und es hat ganz gut geklappt. Er war da allerdings auch bereit, er hatte den Schnuller mehr nur noch so zur Zierde, gab damit an, dass er soundso viele Schnuller habe, sprich er zeigte sie gerne herum und nahm manchmal 2 gleichzeitig in den Mund, aber er brauchte den halt nicht mehr wirklich im Alltag. Er hat das mit der Schnullerfee noch nicht 100%ig verstanden, aber ich habe die dennoch ein paar mal erwähnt und er bekam von dieser ein Buch geschenkt.

Ich denke, jedes Kind tickt da anders, aber meiner Meinung nach sollte zumindest mit ca. 3,5 Jahren Schluss sein, wenn ich über 4-jährige mit Schnuller sehe, finde ich das schon sehr befremdlich, das wirkt einfach irgendwie lächerlich bei einem Kind, das schon bald in die Vorschule kommt.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Bei uns gab es damals keine Schnullerfee. Anfangs hat mein Sohn den Schnuller überhaupt nicht akzeptiert. Meine Hebamme meinte, dass es bei vielen Stillkindern nicht ungewöhnlich ist, wenn sie den Schnuller ablehnen. Mit ca. 6 Monaten hat er ihn dann aber genommen. Ich mag Schnuller ehrlich gesagt nicht so gerne und daher habe ich auch so früh wie möglich versucht, ihn zu entwöhnen. Tagsüber hatte er den Schnuller gar nicht, eigentlich hat er ihn nur zum Einschlafen genutzt. Als er dann 18 Monate alt war, haben wir den Schnuller weggenommen. Ich dachte, dass es einfacher ist, wenn er noch nicht so alt ist und es nicht so mitbekommt.

Die ersten Tage bzw. Nächte waren zwar etwas hart, aber dann ist er auch ohne Schnuller eingeschlafen. Irgendwie finde ich es schrecklich, wenn ich Kinder sehe, die mit drei Jahren noch mit dem Schnuller herumlaufen. Aber das muss ja jeder selbst entscheiden. Ich finde die Idee mit der Schnullerfee eigentlich ganz süß und ich kenne auch viele Kinder, die dieser Fee den Schnuller freiwillig überlassen haben und so schnell entwöhnt wurden. Vielen Kindern fällt es eben leichter, wenn sie eine schöne Geschichte dazu hören. Warum auch nicht?! Mein Kleiner war noch ein wenig zu klein für die Geschichte mit der Schnullerfee, aber bei einem älteren Kind kann man diese Methode schon mal anwenden.

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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