Sankt Martin und die Gema

vom 16.11.2010, 22:56 Uhr

Letzte Woche war ja Sankt Martin. Diejenigen User hier, die erwachsen sind und keine eigenen Kinder haben, haben diese Feier sicherlich nur am Rande mitbekommen. Obwohl es an sich eine schöne Tradition ist.

Jedes Jahr an Sankt Martin laufen Kinder mit selbst gebastelten Laternen durch die Städte und singen dazu viele schöne Sankt Martins Lieder. Oftmals stimmkräftig unterstützt von den Eltern, die ihre Kinder begleiten. Viele von uns können sich daran sicherlich noch erinnern. Manche von uns werden diese Tradition sicherlich mit ihren Kindern fortsetzen wollen.

Die Kindergärten das Arbeiterwohlfahrt hat dieses Jahr zum Teil auf diese Tradition verzichten müssen. Bisher war es halt immer so, dass die Texte an die Eltern ausgegeben wurden. Ich gebe zu, ich könnte wahrscheinlich aus dem Stehgreif auch nicht mehr als Sankt Martin, Sankt Martin singen. Dann eventuell noch etwas in die Richtung das er ein guter Mann war und dann wüsste ich nicht mehr weiter. So wird es den meisten Erwachsenen gehen, die einfach zu lange da raus sind.

Grund dafür, dass es nun keine ausgedruckten Liedertexte mehr gibt, ist die Gema. Die Gema erhebt nun Gebühren auf die Ausdrucke. Liedertexte die mit einem Urheberrecht geschützt sind, dürfen nicht einfach kopiert werden und es müssen Lizenzgebühren an die Gema abgeführt werden. Für 500 Kopien im Jahr sind immerhin 56 Euro fällig. Was nun nicht viel klingen mag. Bei 20000 Kopien sind es aber schon 2224 Euro die im Jahr fällig sind. Und Sankt Martin ist ja nicht das einzige Fest im Jahr, an dem gesungen wird. In einem mittelgroßem Kindergarten ist man da schnell bei einer größeren Menge Kopien angelangt.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Dass die Gema Geld verlangt für Kopien ist nichts Neues. Sie verlangen ja auch schon Geld , wenn der Martinszug öffentlich ist und die Lieder gesungen werden. Deswegen sind hier in der Gegend gar nicht mehr so viele martinszüge von Schulen und Kindergärten. In meiner alten Heimat wird es auch immer weniger oder Kindergärtenschließen sich zusammen mit den Schulen und machen einen größeren Martinszug um die Gema Gebühren zu teilen.

Ich finde es auch traurig, dass so eine Tradition mit solchen Gebühren belegt wird. Diese Gema-Gebühren fallen sogar an, wenn Kindergärten an Weihnachtsmärkten auftreten und ein Weihnachtslied singen. Dann bekommt der Kindergarten schnell eine Rechnung zugeschickt.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Diamante hat geschrieben:Dass die Gema Geld verlangt für Kopien ist nichts Neues. Sie verlangen ja auch schon Geld , wenn der Martinszug öffentlich ist und die Lieder gesungen werden.

Also das glaube ich nun ehrlich gesagt nicht. Urheberrechte laufen nach einer gewissen Zeit aus und deshalb dürften so alte Lieder eigentlich nicht mehr geschützt sein. So steht es auch in diesem Zeitungsartikel. Es geht nur im das Kopieren von Noten aus Liederbüchern, was nicht erlaubt ist.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



@Jessy_86: Das kannst du ruhig glauben. Denn nicht nur für das Kopieren der Texte werden Gebühren verlangt, sondern auch für öffentliche Auftritte und das sind Martinsumzüge, wenn sie in der Öffentlichkeit sind. Lies dir mal diesen Artikel durch klick . Ich kenne einige Kindergärten, die deswegen auch keine öffentlichen Auftritte mehr machen oder eben diese Martinsumzüge lassen. Auch Weihnachtslieder, die in Altenheimen von den Kindern vorgetragen wurden sind GEMA -Gebührenpflichtig.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



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