Zeigen sich manche nach der Hochzeit anders?
In meiner Verwandtschaft sind in letzter Zeit einige Hochzeiten gewesen. Eine Cousine war 5 Jahre mit ihrem Mann zusammen, ehe sie vor etwa einem halben Jahr geheiratet haben. Meine Cousine meinte, dass ihr Mann sich geändert hat. Er ist nicht mehr so zuvorkommend, bringt keine Blumen mehr mit und verhält sich seit einiger Zeit anders als vor der Hochzeit.
Ist es wirklich so, dass sich manche Menschen nach einer Hochzeit anders verhalten als vorher? Warum ist das so und kann man das nicht irgendwie abstellen? Was bewegt die Leute dazu sich nach der Hochzeit zu ändern?
Ich denke schon, dass es oftmals so ist, dass Menschen sich nach der Hochzeit ganz anders verhalten. Woran es genau liegt, kann ich Dir jedoch nicht beantworten. Doch gerade bei bekannten viel mir auf, dass das Zusammenleben häufig als Ehepaar ganz anders und negativer ausfiel als im Vorfeld. Der Kerl hat auf ein Mal sein wahres Gesicht gezeigt und war der Macho, den man bedienen musste.
Ich denke viele Verhalten sich vor der Ehe anders, damit es dem Gegenüber recht gemacht werden kann und man diesen Menschen nicht verliert. Doch auf Dauer ist das Spiel einfach nicht mehr möglich, und wenn die Ehe geschlossen wurde, ist man ja zwangsläufig erst ein Mal miteinander verbunden, was scheinbar viele bewegt das wahre Gesicht herauszulassen.
Ich glaube auch, dass es durchaus Menschen gibt, die sich nach der Hochzeit verändern. Bei einigen geht es schleichend, bei anderen rasant schnell. Vielleicht hängt das damit zusammen, dass man, solange man nicht mit dem Partner verheiratet ist, irgendwie das Bestreben hat, für den anderen attraktiv und interessant zu bleiben, man sich also noch voll in der Werbephase befindet. Hat man dann erst mal "ja" gesagt, ist die Situation eine andere.
Der Partner ist einem sicher, zumindest schleicht sich der Gedanke wohl ein, und man muss nicht mehr ständig die Schokoladenseite heraus kehren. So mancher Ehemann und so manche Ehefrau hört dann vielleicht auf, sich zu Hause zurecht zu machen. Vorher wäre Frau nie ohne Schminke zum Briefkasten gegangen, auf einmal geht das prima. Oder man achtet auf sein Erscheinungsbild und entwickelt nach der Hochzeit zum Couchpotatoe im Unterhemd.
Ich kenne einen Fall, da meinte die Braut, bereits beim Verlassen der Kirche eine Veränderung festzustellen. Vielleicht hat er das umgekehrt genauso empfunden, ich habe den betreffenden mittlerweile längst nicht mehr Ehemann darauf allerdings nie angesprochen.
Ich glaube nicht, dass diese Veränderung bewusst geschieht, man entspannt sich anscheinend nach der Eheschließung und zeigt unter Umständen mehr vom eigentlich Ich als vorher und merkt es gar nicht.
Ich kenne solche Fälle auch. Gerade von Männern. Diese wurden nach der Hochzeit faul und haben auch keinen Sport mehr getrieben, was zur Folge hatte, dass sie immer mehr auseinander gegangen sind. Hilfe im Haushalt konnten die Ehefrauen dann meistens auch vergessen. Gesehen habe ich das bei mehreren aus dem Bekanntenkreis und ich finde es schon irgendwie erschreckend.
Ich denke es hat damit zu tun, dass man sich der Partnerschaft dann eben zu sicher ist und sich dann einfach gehen lässt. Man gibt sich eben keine Mühe mehr, weil man nicht für eine Alternative bereitstehen muss. Gerade vor der Hochzeit denkt man vielleicht auch, dass es eben ja auch irgendwo noch nicht sicher ist, ob man das wirklich will und dann gibt man sich eben Mühe, damit man jemanden fürs Leben hat.
Ja, leider trifft das nach meiner Erfahrung bei mir selber und im Freundeskreis vor allen Dingen auf die Männer zu. Viele meinen immer noch, dass sie die Frau jetzt quasi gekauft haben, sie ihnen gehört und sie sich nicht mehr bemühen müssen. So kommt es mir jedenfalls vor. Die fangen manchmal an, ihren Körper zu vernachlässigen und den ehelichen Verkehr als selbstverständlich zu betrachten, also praktisch auf den sogenannten ehelichen Pflichten zu bestehen und das nicht mehr als Geschenk zu sehen.
Bei Frauen habe ich diese Veränderungen weniger festgestellt, vielleicht weil Frauen sich ihrer Männer nie so sicher sind, wie sich Männer (irrtümlicherweise) ihrer Frauen.
Einige Hochzeiten haben auch andere Änderungen zur Folge, wie eben eine gemeinsame Wohnung oder so, Dinge die man vorher nicht hatte, wer weiß? Wie genau das bei deiner Cousine war, weiß ich natürlich nicht, aber so Dinge wie Blumen sind meiner Ansicht nach einer der Aspekte, bei denen viele Frauen absolut übertreiben. Es gibt leider viele Frauen, die leben wollen wie die Prinzessinnen und die scheinbar meinen, sie wären etwas besseres, als ihre Männer, weswegen sie immer und überall beschenkt werden müssten. Ins Kino muss man sie einladen, Blumen muss man ihnen mitbringen und Schmuck soll man ihnen auch kaufen. Ich sehe das einfach nicht ein und ich als Frau würde solche Forderungen auch nicht stellen.
Das dann einige Frauen meinen ihre Männer würden sich zum ''Nachteil'' ändern, weil sie ihren Frauen keine Blumen mehr mitbringen, kann ich auch nicht nachvollziehen. Man kann als Mann auch nicht täglich und wöchentlich Unsummen für ein paar Blümchen ausgeben, die nach zwei Tagen eh wieder lasch in ihren Vasen hängen und entsorgt werden können. Dass man das hin und wieder als kleine Aufmerksamkeit macht, ist absolut in Ordnung, aber ich wüsste eben nicht, wieso man das dauernd machen müsste und was der Kauf von Blumen beweisen soll.
Ich denke daher, dass eine solche Änderung auch eingetreten wäre, wenn die beiden nicht geheiratet hätten, denn irgendwann muss sowas meiner Ansicht nach eben auch ihr Ende nehmen und ich wüsste auch nicht, dass das irgendwie ein Hinweis dafür wäre, dass die Frau weniger geliebt würde oder so. Klar kehrt auch in der Ehe irgendwann der Alltag ein, aber das ist in einer normalen Beziehung auch so und daher sehe ich darin keinen großen Unterschied.
Ich kenne bisher kein verheiratetes Paar, bei denen sich einer der Partner nach de Hochzeit irgendwie verändert hat. Also nicht so, dass man sagen kann, dass diese Veränderung durch die Hochzeit kam. Denn jeder verändert sich ja im Laufe der Zeit.
Aber ich kann mir schon vorstellen, dass sich einige nach der Hochzeit verändern. Vielleicht fühlen sie sich dann sehr sicher, dass sie den Partner nun eben fest an ihrer Seite haben und sich vielleicht nicht mehr all zu viel Mühe geben müssen. Im Falle deiner Freundin, meint ihr Mann nun eventuell, dass keine Blumen und ähnliche Aufmerksamkeiten mehr von Nöten sind, weil sie ihn ja nun geheiratet hat und er in dem Sinne nicht mehr um sie werben muss. Deine Freundin sollte ihren Mann einfach mal darauf ansprechen und schauen, dass sie das Problem aus der Welt schaffen, bis vielleicht immer schlimmer wird.
Es ist schon möglich, dass man sich nach der Hochzeit anders verhält, als vorher. Aber woran das liegt, und ob "anders" auch gleich schlechter ist, muss man dann natürlich im Einzelfall betrachten.
Bei mir selbst ist es so, dass mein Mann und ich sehr wohl anders verhalten nach der Hochzeit. Aber eben nicht schlechter, sondern ich finde, dass wir als Paar nun einfach anders wirken und umgehen. Zwar ist mein Mann nicht aufmerksamer, als vor der Hochzeit, aber er ist auch nicht weniger aufmerksam. So bekomme ich immer noch zwischendurch kleine Geschenke, Blumen zum Hochzeitstag oder einfach mal ein Kompliment. Und anders herum ist es natürlich auch so, nur dass ich ihm bisher keine Blumen zum Hochzeitstag geschenkt habe.
Warum sich manche Menschen nach der Hochzeit ins Negative verändern, könnten sie sicher nicht mal immer selbst beantworten. Oft ist das ja auch ein schleichender Prozess, den man selbst viel zu spät bemerkt. Ich finde es sehr schade, wenn man sich nach der Hochzeit gehen lässt und den Partner vernachlässigt. Wobei das sicher nichts mit der Hochzeit an sich zu tun hat, denn auch langjährige Beziehungen, in der die Partner nicht miteinander verheiratet sind, kommt es zu Veränderungen im Verhalten.
Mir fällt kein einziger solcher Fall ein, in dem sich einer von beiden nach der Eheschließung total verändert hat, jedenfalls nicht zum Negativen hin. Allerdings ist mir im Fall meiner besten Freundin aufgefallen, dass sich ihr Mann durchaus zum Positiven hin verändert hat, seit beide verheiratet sind, wobei ich nicht ganz sicher bin, woran das nun genau liegt. Beide haben drei Kinder zusammen und hatten in ihrer mehrjährigen Beziehung viele kleinere und größere Probleme miteinander. Zur Heirat konnten sich beide auch kaum durchringen und haben sich letzten Endes allein wegen der Kinder dafür entschieden, weil meine Freundin in Sachen Rechteverteilung und gesetzlichen Grundlagen einem Irrtum aufgesessen war. Diesen Irrtum habe ich zwar noch vor der Eheschließung richtig gestellt, aber sie wollte dann doch trotzdem heiraten, hat das getan und beide wirken nun deutlich mehr wie eine geschlossene Einheit als vorher, also durchaus positiv auf mich.
Auch sonst wüsste ich nun keinen Menschen aus meinem Umfeld, der sich darüber beklagt hätte, dass nach der Hochzeit irgendetwas eine negative Entwicklung genommen hätte, die konkret auf die Eheschließung zurückzuführen wäre. Sicherlich haben auch Ehepaare ihre üblichen Beziehungsprobleme, aber diese heben sich in meinen Augen nun nicht von den Problemen, die man vor der Eheschließung üblicherweise miteinander hat, ab. Mir ist also in der Tat kein einziger solcher Fall, wie Du ihn hier erwähnst, bekannt und ich kann mir insofern auch nicht erklären, wie es zu der Verhaltensänderung des Mannes Deiner Bekannten kommt. Ich meine aber, dass sie ihn möglichst direkt auf ihre Vorbehalte ansprechen sollte, um ihm – wie vor der Hochzeit auch – die Gelegenheit zu geben, sein Verhalten zu erklären, möglicherweise zu überdenken und zu ändern, damit die Ehe einen guten Verlauf nehmen kann.
Ich bin auch der Meinung, dass es einfach daran liegt, dass sich viele zu sicher sind. Dabei ist die Ehe keine Garantie dafür, dass der Partner für immer da ist. Dass man alles tun kann, sich gehen lassen kann, ohne dass es Konsequenzen hat. ich finde es schade, dass manche Menschen diese Ansicht vertreten, denn meiner Meinung nach ist die Ehe einfach ein Liebesversprechen, aber noch lange keine Garantie für ein gemeinsames Leben.
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