Wie Kleinkind auf (Zahn-)Arztbesuch vorbereiten?

vom 10.10.2012, 15:23 Uhr

Meine beiden Kinder gehen seit etwa einem bzw. einem halben Jahr regelmäßig zum Zahnarzt. Die letzten drei Mal war auch alles in Ordnung. Ich habe meinem großen, 3,5 Jahre alten Sohn erklärt, dass wir wieder zu der netten Zahnärztin gehen, wo er dann am Ende sich etwas aus einer Schatztruhe aussuchen darf. Er hat nichts gesagt, nur, dass es okay sei. Eigentlich hat er sich auch schon gefreut, da er eben am Ende auch etwas bekommt.

Meinem kleinen eineinhalb Jahre alten Sohn habe ich zwar auch gesagt, dass wir zum Zahnarzt gehen, aber er versteht es noch nicht wirklich. Es war nur der Form halber und dass er es eben später dann auch wieder versteht oder besser versteht dann.

Nun ist es aber so, dass die Zahnärztin heute bei unserem Besuch bei meinem dreijährigen Sohn ein winzig kleines Loch im letzten hinteren Backenzahn entdeckt hat, das man auf jeden Fall machen muss, damit sich der Karies nicht weiter ausbreitet und mein Sohn irgendwann Schmerzen bekommt. Zudem fällt der Milchzahn auch erst in etwa 9 Jahren aus, so dass er um eine Behandlung nicht herum kommt. Mich hat es natürlich zunächst sehr schockiert, da wir sehr genau und regelmäßig putzen und ich mit einem Loch überhaupt nicht gerechnet hätte.

Jedenfalls muss mein Sohn nun noch ein paar Mal zu seiner Kinderzahnärztin, da diese ihn auf mehrere Male an den Eingriff heranführen möchte. Beim nächsten Besuch nächste Woche bekommt mein Sohn nur ein paar Geräte probeweise in den Mund, dann erfolgt noch ein ähnlicher Besuch, bevor es dann richtig los geht und der Zahn gemacht werden soll.

Mir tut mein Sohn schon unendlich leid und ich möchte ihn auf den Eingriff so schonend wie möglich vorbereiten, damit er später dann auch weiter so gern zum Zahnarzt geht, wie er es bisher gemacht hat. Nun weiß ich aber nicht so genau, was ich ihm alles sagen oder erklären soll, was die nächsten Male beim Zahnarzt passiert. Dass er kleines Loch in einem Backenzahn hat, dass dort Karies eine Höhle gebaut hat, das weiß er. Das hat er verstanden und auch, dass man dieses Loch wieder reparieren muss. Ich habe es ihm erklärt, wie wenn er eine Baustelle in seinem Mund hätte, wo ein Loch im Boden ist, das zubetoniert werden muss. Noch will er das nächste Mal wieder zum Zahnarzt gehen und die Zahnärztin darf auch in seinen Mund schauen.

Noch ist sowohl er als auch ich überzeugt, dass alles gut gehen wird und nur kurz dauern wird. Aber wie wird das sein, wenn es doch vielleicht komischere Geräusche gibt, wenn die Zahnärztin bohren muss, wie er bis jetzt gehört hat oder wenn es weh tun wird? Wie bereite ich ihn dann auf die weiteren Zahnarztbesuche vor? Wie habt ihr das bei euren Kindern gemacht? Habt ihr ihnen genau erklärt, was bei ihrem Besuch passieren wird oder seid ihr einfach zum Arzt gegangen und habt euch überraschen lassen, wie eure Kinder auf die unbekannte Situation reagieren? Waren sie beim nächsten Arztbesuch dann ängstlicher als zuvor oder hat sich ihr Verhalten gar nicht groß geändert? Gehen sie noch immer gern mit euch, wenn ihr zum Arzt und speziell zum Zahnarzt mit ihnen geht?

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Kann es sein, dass du dich deswegen verrückter machst, als es deinem Sohn gut tut? Er vertraut doch scheinbar der Zahnärztin und du vertraust ihr auch. Also warum siehst du der Behandlung nicht gelassener entgegen? Du hast ihm erklärt, was in seinem Zahn los ist und dass man dagegen etwas tun muss.

Je mehr du mit deinem Sohn darüber redest, desto eher wird er merken, dass eigentlich du die Angst hast. Und so was kann eben auch bei deinem Sohn Ängste aufbauen. Überlasse es einfach der Zahnärztin und warte ab, wie es dein Sohn dort aufnimmt.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Punktedieb hat geschrieben:Kann es sein, dass du dich deswegen verrückter machst, als es deinem Sohn gut tut?.

Nein, denn ich kenne meinen Sohn, der normalerweise bei fremden Dingen bzw. fremden Menschen und ungewohnten Sachen sich weigert das zu tun, was man von ihm möchte und ich ein wenig Angst hatte, dass es eben auch in diesem Fall so sein könnte, dass er nicht weiter kooperiert, wenn er merkt, dass etwas weh tut oder wenn lautere Geräusche vorkommen.

Beides scheint jedoch nicht der Fall gewesen zu sein. Vielleicht hat ihn aber auch das Video von Shaun, das Schaf so sehr abgelenkt, dass er gar nichts gemerkt hat und alles so geduldig übersich hat ergehen lassen, wie er es getan hat. Er lag ganz ruhig auf dem Zahnarztstuhl und hat sich weder bewegt noch einen einzigen Ton gesagt während der kompletten Behandlung, so dass selbst die Zahnärztin hinterher gesagt hat, dass sie so einen braven Buben fast noch nie erlebt hat. Insofern waren meine Zweifel und Ängste schon etwas übertrieben, aber wie gesagt, ich kenne meinen Sohn auch anders und dann hätten wir ein größeres Problem gehabt.

So habe ich ihm übrigens nur vor der Behandlung gesagt, dass man die Baustelle in seinem Mund wieder zu machen muss. Das war anscheinend für ihn Erklärung bzw. Vorbereitung genug.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Man hört immer, dass das "vorbereiten" im Sinne von "es tut gar nicht weh", etc. die Kinder noch mehr verunsichert und man am Besten gar nichts sagen sollte. Und manche Kinder wehren sich und schreien, da kann man sich pädagogisch noch so bemühen, kommen irgendwelche fremdartigen Instrumente zum Einsatz, verfallen manche Kinder einfach in Panik und machen total dicht. Da kann auch die Zahnärztin noch so nett und freundlich sein und erklären, es sei nur Zauberwind, etc. und die Lippe würde schlafen und dergleichen.

Bei solchen Kinder hilft meist dann nur eine Vollnarkose, ich habe das mit meinem 6-jährigen gerade hinter mir, da mussten 2 Zähne gezogen werden, obwohl wir auch regelmäßig putzen, aber ein Zahn hatte sogenannte Fissuren, da ging es halt nicht anders. Der Eingriff verlief komplikationslos und ich würde es jederzeit wieder so machen, er hatte auch trotz der gezogenen Zähne keinerlei Schmerzen danach, wenn also das Kind sich strikt weigert, kann ich das nur empfehlen.

Und mach dir keine Vorwürfe, manche Kinder haben einfach sehr anfällige Milchzähne., da kann man noch so akribisch putzen, Löcher lassen sich nicht immer vermeiden.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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